Google-Aktie, Microsoft-Aktie & Co.: US-Techriesen sorgen für lange Gesichter
Der Beginn der Saison von Quartalsberichten großer Technologiekonzerne ist in den USA enttäuschend ausgefallen.
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Die Kurse von Microsoft, der Google-Mutter Alphabet und des Chip-Herstellers Texas Instruments (TI) gerieten am Mittwoch im frühen US-Aktienhandel deutlich unter Druck. Die Einbußen reichten von 6,3 Prozent bei TI bis zu 8,4 Prozent bei Alphabet. Der Auswahlindex NASDAQ 100, in dem Microsoft und Alphabet schwer gewichtet sind, verlor knapp zwei Prozent.
Der Softwarehersteller Microsoft bekommt den Kostendruck bei vielen Kundenunternehmen und den starken Dollar zunehmend zu spüren. So war das Wachstum im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2022/23 so schwach wie schon lange nicht mehr. Zudem enttäuscht der am Dienstag nach US-Börsenschluss veröffentliche Ausblick auf das zweite Geschäftsquartal die Erwartungen der Experten.
Zwar habe Microsoft mit den wichtigsten Kennziffern die Konsensschätzungen übertroffen, schrieb Analyst Mark Murphy von der US-Bank JPMorgan. Die Ziele für das zweite Geschäftsquartal hätten jedoch enttäuscht. Analyst Philip Winslow von Credit Suisse schraubte seine Erwartungen herunter, sieht die aktuelle Wachstumsschwäche jedoch nur als vorübergehend an. Brent Thill vom Analysehaus Jefferies meinte, der starke konjunkturelle Gegenwind lasse selbst eine der besten Anlagegeschichten im Techsektor nicht unberührt. Alle drei Experten bestätigten jedoch ihre grundsätzlich positive Sicht auf die Aktien.
Bei der Google-Mutter Alphabet legte der Umsatz zwar zu, der Gewinn brach jedoch auf Jahressicht von 18,94 auf rund 13,9 Milliarden US-Dollar ein. Auffallend war der Rückgang der Werbeerlöse der Videoplattform Youtube, die im Jahresvergleich von 7,2 auf 7 Milliarden Dollar sanken. In den vergangenen Jahren war Youtube eine der treibenden Kräfte für das Wachstum von Google gewesen.
Die Werbeeinnahmen des Internetkonzerns hätten die Markterwartungen wegen eines starken Dollar und sinkender Werbeausgaben der Unternehmen verfehlt, schrieb Analyst Brent Thill von Jefferies. Dieser Gegenwind dürfte im Schlussquartal 2022 noch zunehmen. Zudem laste der Personalaufbau weiterhin auf der Profitabilität. Ein Lichtblick sei derweil das Cloud-Geschäft gewesen, also das Geschäft mit überwiegend internetbasierten IT-Angeboten.
Die schlechten Nachrichten vom Chipkonzern Texas Instruments (TI) lasteten auf der gesamten Branche. An der Börse fielen auch die Kurse anderer Halbleiterhersteller wie NVIDIA, AMD, Analog Devices und Microchip Technology. Die Prognosen von TI für das Schlussquartal 2022 waren pessimistischer als erwartet. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von 4,4 bis 4,8 Milliarden US-Dollar - Analysten prognostizieren bisher gut 4,9 Milliarden Dollar.
"Der starke Lauf von analogen Halbleitern scheint vorbei zu sein", konstatierte Stacy Rasgon vom Investmenthaus Bernstein. Die Schwäche dieser Komponenten im Segment industrieller Anwendungen weite sich nun aus in die meisten anderen Endmärkte, mit der Ausnahme des Automobilbaus. Bislang seien analoge Halbleitern "eine der letzten Bastionen der Unterstützung" im breiten Spektrum der Chip-Fertigung gewesen. Sogenannte analoge Halbleiter erzeugen Signale oder verarbeiten Signaleigenschaften wie etwa Frequenzen.
/bek/la/he
NEW YORK (dpa-AFX)
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