Panik am Aktienmarkt

Warren Buffett: Anleger können trotz Coronavirus-Sorgen weiter Aktien kaufen

13.03.20 22:02 Uhr

Warren Buffett: Anleger können trotz Coronavirus-Sorgen weiter Aktien kaufen | finanzen.net

Börsenlegende Warren Buffett bleibt trotz der Panik an den Börsen entspannt. Obwohl viele Anleger derzeit von den Märkten flüchten, kauft er weiterhin Aktien - zumindest die, für welche er sich auch unabhängig von sinkenden Preisen interessiert hat.

• Coronavirus lässt Anleger in Scharen fliehen
• Warren Buffett sieht die Situation gelassen
• Börsenguru empfiehlt Anlegern dennoch weiter Aktien zu kaufen

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An den Märkten zeigt man sich derzeit sehr besorgt wegen des Coronavirus und dessen wirtschaftlichen Folgen. Das machte sich in den vergangenen Wochen auch an den Börsen bemerkbar. In Asien, Europa und den USA rauschten die wichtigsten Indizes - vor dem Hintergrund steigender Zahlen bei Corona-Infizierten und -Toten sowie einem möglicherweise bevorstehenden Ölpreiskrieg, nachdem die OPEC mit den der OPEC+ zugehörigen Staaten keine Einigung erzielen konnte - ab und verzeichneten neue Tiefststände.

Börsenlegende Warren Buffett bleibt derweil gelassen. In seinem jährlichen Interview mit CNBC Ende Februar, während des Jahrestreffens von Berkshire Hathaways, gab er zahlreiche Ratschläge zu Themen, wie Aktien, Zinssätzen, Marktwert und erklärte, warum Corona kein Grund zur Panik am Aktienmarkt ist. Investoren sollten ihre Art zu investieren deshalb nicht ändern.

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Günstige Einstiegspreise

Buffett sieht in der derzeitigen Abwärtsbewegung der Märkte eine Einstiegschance für Investoren. Der Börsenguru, der schon Jahrzehnte an den Aktienmärkten aktiv ist, weiß, dass es nicht immer nur aufwärts gehen kann. Wenn die Kurse an den Märkten fallen, betrachtet er dies als eine Chance zuzukaufen - ganz nach seinem Motto "Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig wenn andere ängstlich sind". Das Verhalten vieler Anleger versteht das Orakel aus Omaha daher nicht. Sie sollten darauf hoffen, dass es an den Aktienmärkten abwärts geht und sollten niedrigere Preise zahlen wollen, jedoch würden sie sich besser fühlen, erklärt er, wenn die Aktien steigen.

Anleger kaufen Unternehmen

Der Berkshire Hathaway-CEO gibt zu, dass er nicht viel über das neue Coronavirus, das die Märkte in Atem hält, weiß. Doch was er weiß, ist, dass Anleger beim Aktienkauf Unternehmen kaufen. Investoren sollten sich das bewusst machen. Die Formulierung, man habe ein bestimmtes Business bzw. Unternehmen gekauft, die einige Investoren gebrauchen, sei eigentlich passend, denn dadurch erhalte man eine neue Sichtweise auf den Aktienkauf.

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Man sollte die Entscheidung, ob man Aktien eines Unternehmens kauft oder nicht daher nie von tagesaktuellen Schlagzeilen und Kursentwicklungen abhängig machen. "Die eigentliche Frage ist: Hat sich der 10-Jahres- oder 20-Jahres-Ausblick für amerikanische Unternehmen in den letzten 24 oder 48 Stunden geändert", meint Buffett. Auch er habe Aktien, wie die von American Express oder Coca-Cola seit mehr als 20 bzw. mehr als 40 Jahren, trotz der Negativschlagzeilen, die es in all den Jahren natürlich auch gab. Wenn Anleger also ein Unternehmen bereits im Blick haben, an dem sie interessiert sind, dann sollten sie trotz Sorgen am Markt zuschlagen, wenn die Aktien gerade günstiger zu haben sind.

Keiner weiß wie sich der Markt entwickelt

Statt zu versuchen abzuschätzen, wie sich der Markt weiter entwickelt und womöglich darauf zu spekulieren, dass die Aktienkurse noch weiter fallen, sollten sich Anleger bei Investitionen auf den Unternehmenswert konzentrieren. Buffett erklärt, dass er nicht glaubt, dass jemand voraussagen kann, wie es am Markt weitergehen wird - auch nicht er selbst - aber Anleger könnten bewerten, ob sie einen intelligenten Kauf zu einem guten Preis tätigen. Man könne Kaufentscheidungen am Aktienmarkt nicht von den tagesaktuellen Nachrichten abhängig machen. Anleger sollten langfristig, auf Zehn-, Zwanzig- oder Dreißigjahressicht planen. Und auch trotz Sorgen und Problemen empfiehlt Buffett weiterhin Aktien zu kaufen - insofern Investoren genug für ihr Geld bekommen.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Paul Morigi/Getty Images for Fortune/Time Inc, J. Kempin/Getty Images