Nach Vorwürfen von Perring

GRENKE-Aktie verliert deutlich: BaFin startet mit Sonderprüfung bei GRENKE

29.09.20 17:51 Uhr

GRENKE-Aktie verliert deutlich: BaFin startet mit Sonderprüfung bei GRENKE | finanzen.net

Die Finanzaufsicht hat eine Sonderprüfung bei der Leasingfirma GRENKE gestartet.

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Die Beratungsgesellschaft Mazars habe im Auftrag der BaFin die Untersuchung aufgenommen, teilte GRENKE am Montag mit. Die Behörde bestätigte das. "Wir haben von Anfang an volle Transparenz und selbstverständlich umfassende Kooperation mit den Aufsichtsbehörden zugesagt", sagte GRENKE-Chefin Antje Leminsky. Es sei im Interesse aller, die Vorwürfe des britischen Investors Fraser Perring aus der Welt zu schaffen. Perring wirft dem Konzern aus Baden-Baden in einem umfassenden Report unter anderem Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vor.

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GRENKE wehrt sich gegen die Behauptungen des Investors, der als sogenannter Leerverkäufer auf einen Kursverfall der Aktien wettet. Die Titel haben sich seit Beginn der Attacke von Perring vor knapp zweit Wochen nicht erholt, sie kosteten am Montag mit rund 31 Euro noch immer nur halb so viel wie vor der Veröffentlichung der Vorwürfe.

Die BaFin hat bereits angekündigt, wegen des Bilanzskandals beim Zahlungsabwickler Wirecard ganz genau bei GRENKE hinzuschauen. Der Finanzaufsicht wird vorgeworfen, bei der Prüfung von Wirecard versagt zu haben und die Bilanzfälschungen, die zur Insolvenz geführt haben, nicht früher erkannt zu haben. Bei GRENKE liegt der Fall anders. Während die BaFin bei Wirecard nur Kontrolle über die Wirecard Bank hatte, steht GRENKE voll unter der Aufsicht der Bonner Behörde.

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GRENKE-Gründer Wolfgang GRENKE sagte dem "Handelsblatt", dass er "nichts zu verbergen" habe. Er räumte ein, man müsse das "komplexe Geschäftsmodell" seines Unternehmens besser erklären. Es gebe immer Einiges, was man nacharbeiten müsse. Die Vorwürfe selbst halte er für ungerechtfertigt: "Ich weiß gar nicht, wie man auf die Idee kommen kann, das Geschäft wäre nicht werthaltig."

So reagiert die GRENKE-Aktie

Aktien von GRENKE haben am Dienstag die Verluste der vergangenen Tage ausgeweitet. Sie büßten zeitweise fast sechs Prozent auf 29,02 Euro ein. Zuletzt konnte sich das Papier wieder etwas erholen, lag aber mit einem Minus von 2,01 Prozent bei 30,16 Euro zum Handelsende immer noch klar im Minus. Damit ist auch die Erholung nach der Leerverkäufer-Attacke vor zwei Wochen vorerst beendet.

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Ein Interview des Unternehmensgründers Wolfgang Grenke im "Handelsblatt", in dem dieser erneut Stellung zu den Vorwürfen des Shortsellers Viceroy bezieht, konnte den Aktienkurs nicht stützen. Grenke sagte unter anderem, man müsse das komplexe Geschäftsmodell besser erklären. Zudem bekräftigte er im Wesentlichen Aussagen der vergangenen Tage.

Der Vorwurf der Bilanzfälschung und andere Anschuldigungen hatten die Papiere Mitte des Monats abstürzen lassen. In nicht einmal drei Handelstagen büßte der Kurs mehr als die Hälfte ein. Von 55 Euro ging es bis auf Kurse unter 24 Euro bergab.

Das Unternehmen und auch Wolfgang Grenke selbst, der inzwischen sein Aufsichtsratsmandat ruhen lässt, wiesen die Vorwürfe von Viceroy immer wieder zurück. Der Kurs erholte sich in den ersten Tagen nach der Attacke wieder etwas - bis auf zeitweise fast wieder 40 Euro.

Doch in den vergangenen Tagen stieg der Druck auf das Papier wieder. Etliche Analysten hatten zuletzt ihre Bewertung der Grenke-Aktien ausgesetzt.

(Reuters / dpa-AFX Broker)

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