Tesla-Aktie: Darum sollte Tesla keine klassische Werbung machen
Während andere Experten Artikel veröffentlichen, warum Tesla mit Werbung beginnen sollte, erklärt Loren McDonald bei Clean Technica, warum er anderer Meinung ist. Traditionelle Fernseh-, Radio- oder Printwerbung sei laut ihm das Letzte, an das Tesla aktuell denken sollte.
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Auch wenn Tesla aktuell kein Geld für traditionelle Werbung ausgibt, macht das Unternehmen mit anderen Marketingaktivitäten auf sich aufmerksam, wie zum Beispiel Testfahrten, Showrooms, präsente Ladestationen, Boni für Empfehlungen, als auch E-Mail-Marketing, PR, Social Media und Inhalte auf der Tesla-Website.
Werbung für Elektrofahrzeuge
Werbung schafft natürlich Bekanntheit und Präferenz für eine bestimmte Marke. Das Problem bei der traditionellen Werbung in der Autobranche sei aber, dass sie potenzielle Käufer nicht dazu bewege sich ein Auto zu kaufen. Sie beeinflusse vielmehr die Verbraucher ein ganz bestimmtes Produkt zu kaufen, an dem sie bereits Interesse hatten.
Speziell für den Bereich der Elektroautos gestalte es sich mit der Werbung schwierig, da sie nicht gerade effektiv sei, um die Menschen umzuerziehen und ihr eine solche neue Kategorie nahezubringen. Da Konsumenten traditionelle Werbung nur passiv aufnehmen, würden sie, wenn sie sich nicht bereits für ein Produkt interessierten, weniger auf diese reagieren. Es sei sehr teuer Kunden mittels Werbung davon zu überzeugen, ein elektrisches Fahrzeug einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor vorzuziehen. Electrify America oder AUDI hätten es da einfacher, da sie mit ihrer Werbung, mit der sie die Massen erziehen wollen, abwarten könnten bis das Geld Jahre später in ihre Taschen gespült würde, während Tesla schon möglichst bald neue Käufer benötige. Jemanden, der bereits an einem Elektroauto interessiert ist, anzusprechen, sei dagegen leichter und erfolgversprechender.
Darum sollte Tesla nicht auf traditionelle Werbung setzen
An erster Stelle erzielt traditionelle Werbung zwar eine hohe Reichweite, ist aber sehr teuer und, wie bereits im vorherigen Abschnitt erläutert, nicht sonderlich effektiv um Käufer umzuerziehen und für die Elektroautobranche zu begeistern. Käufer von Elektrofahrzeugen hätten sich außerdem bereits zuvor bewusst für Elektromobilität entschieden - kaum einer der ein Auto mit Verbrennungsmotor kaufen wolle, entscheide sich spontan um. Interessanter für potenzielle Tesla-Kunden seien spezifischere Informationen, als jene, die in klassischer Werbung vermittelt werden. Der Elektroauto-Markt sei zudem noch sehr jung und ausgenommen von einigen wenigen Ländern oder Gebieten seien Elektrofahrzeuge auch noch eher die Ausnahme. Um die wenigen wirklich Interessierten in der großen Masse mit klassischen Werbemitteln zu erreichen müsste Tesla fast sein ganzes Werbebudget verschwenden.
Was die traditionelle Werbung für Elektroautobauer wie Tesla darüber hinaus schwieriger mache, sei die Kundenansprache. Allein in den USA gäbe es schon solch große Unterschiede zwischen den Menschen aus verschiedenen Gebieten, welche Vorteile eines elektrischen Fahrzeugs für sie wichtig seien, dass die Ansprache der potenziellen Kunden sehr differenziert erfolgen muss - schwierig umzusetzen in der Massenwerbung. McDonald erklärt zudem, dass es derzeit Teslas größtes Problem bleibe, die Produktionsvorgaben einzuhalten. Während der Model S und der Model X von verstärktem Marketing profitieren könnten, gibt es nach wie vor Probleme beim Model 3.
Zu guter Letzt seien andere Marketingmaßnahmen einfach effektiver für Tesla. Hierzu zählten unter anderem Suchmaschinenoptimierung, Content-Marketing, Veranstaltungen mit Testfahrten, Social Media, E-Mail-Marketing und PR.
Effektive Marketingmaßnahmen
Wie McDonald bei Clean Technica berichtet, seien Events eine der besten Möglichkeiten für Tesla potenzielle Kunden von einem ihrer Modelle zu überzeugen. Die Autos ließen sich besser verkaufen, wenn der Kunde einmal selbst das Fahrerlebnis habe und alle wichtigen Informationen in Form von Prospekten ausgehändigt bekäme.
Ein weiterer wichtiger Bereich, in dem es selten still um Tesla wird: Social Media. Allein CEO Elon Musk besitzt mehr als 27 Millionen Follower auf Twitter. Aber auch Teslas Account folgen rund 3,9 Millionen Menschen. Damit bleibe Tesla in den sozialen Medien, nicht nur bei Twitter, auch bei Facebook, LinkedIn und anderen Kanälen, immer in Gespräch.
Wichtiges Instrument zur Kundengewinnung sei zudem das E-Mail-Marketing. Tesla nutze dieses bereits, McDonald sieht hier aber noch Entwicklungspotenzial: Der Elektroautobauer sollte ein "weiterbildendes" E-Mail-Programm starten, in dem das Unternehmen potenzielle Interessenten für Elektrofahrzeuge ansprechen und von dieser Art des Fahrens und seinen Modellen überzeugen könnte.
Während Tesla bekanntgab die Zahl seiner Showrooms und Galleries herunterzufahren, erklärt McDonald er halte dies für einen großen Fehler. Diese würden an ihren Standorten genau die richtige Zielgruppe erreichen und böten potenziellen Kunden die Möglichkeit einmal in einem Tesla zu sitzen und sich bei Interesse zu informieren.
Weiterhin erachtet Loren McDonald das Suchmaschinenmarketing und Werbeanzeigen in den sozialen Medien als wichtigen Bestandteil für Teslas Marketing, da hier gezielt die richtige Zielgruppe angesprochen werden könne. Auch Teslas Ladestationen seien seiner Meinung nach sehr wichtig. Sie sorgten ebenfalls dafür, dass die Marke präsent bleibe. Überdies sollte Tesla laut McDonald mehr auf Webinare, Podcasts und Videos setzen, mit denen sowohl Tesla-Besitzer, als auch potenzielle Kunden angesprochen werden könnten. Teslas beste Werbung seien aber die Fahrzeuge selbst und deren neue Features, die dafür sorgten, dass das Unternehmen immer in der Presse präsent bleibe.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ken Wolter / Shutterstock.com, David Calvert/For The Washington Post via Getty
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