Marc O. Schmidt-Kolumne

Ist Tesla am Ende der Fahnenstange?

29.06.23 06:50 Uhr

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In den vergangenen Tagen hatten gleich mehrere Analysten die Aktie von Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) herabgestuft. Dies sorgte für Gesprächsstoff an den Märkten. Schließlich gehört der Elektrowagenbauer weiterhin zu den Anlegerlieblingen, wenn es um Investments rund um Elektroautos und das Autonome Fahren geht. Es ist jedoch weniger so, dass Marktteilnehmer das Vertrauen in Tesla verloren hätten. Vielmehr wurde einigen der steile Kursanstieg in diesem Jahr etwas unheimlich.

Luft nach oben

Seit Anfang 2023 war die Tesla-Aktie in der Spitze um knapp 125 Prozent auf das Jahreshoch bei knapp 277 US-Dollar geklettert. Im Vergleich zu dem Anfang November 2021 bei knapp 410 US-Dollar erreichten Allzeithoch fehlt aber noch einiges. Auch das 52-Wochen-Hoch von 314 US-Dollar ist noch einige Zähler entfernt.

Obwohl die Tesla-Aktie mit Blick auf früher erreichte Kurse noch Luft nach oben haben sollte, waren es die schwindelerregenden Kurshöhen, die nun von einigen Analysten als Begründung für ihre Herabstufungen angeführt wurden. Gleichzeitig wurde vielfach auch darauf verwiesen, dass man von den langfristigsten Aussichten überzeugt sei.

Entwicklung braucht Zeit

Bei Barclays-Analyst Dan Levy ging es mit dem Rating für die Tesla-Aktie von „Overweight“ auf „Equal Weight“ nach unten. Der Kursanstieg sorgte wiederum dafür, dass das Kursziel von 220,00 auf 260,00 US-Dollar angehoben wurde. Aus Analystensicht war die jüngste Performance der Tesla-Aktie angesichts der „schwierigen“ kurzfristigen Fundamentaldaten „zu stark“.

Es gebe Fragen hinsichtlich der Margen und der Nachfrageelastizität. Levy bleibt von den langfristigen Aussichten überzeugt. Dies zeigt sich daran, dass er für das zu Ende gehende zweite Quartal 455.000 Fahrzeugauslieferungen erwartet, was über dem Konsens liegen würde. Allerdings brauche es seiner Ansicht nach auch Zeit, bis sich langfristige Initiativen durchsetzen.

Der neue Standard

Goldman Sachs-Analyst Mark Delaney hat seinerseits Tesla von „Buy“ auf „Neutral“ heruntergestuft. Das Rating steigt hier von 185,00 auf 248,00 US-Dollar. Es wird ebenfalls darauf verwiesen, dass der aktuelle Aktienkurs ein zu starkes Wachstum implizieren würde. Zumal der Preiskampf in der Elektroautoindustrie die Margen belasten würde. Langfristig sollte Tesla aus Analystensicht jedoch davon profitieren, dass der gesamte Elektroautomarkt wächst.

Adam Jonas, Analyst bei Morgan Stanley, fügt hinzu, dass Tesla auch ein KI-Unternehmen sei, während Tom Narayan, Analyst bei RBC Capital, auf die Chancen verweist, die sich aus dem autonomen Fahren und den “Robotaxis” ergeben würden. Aus seiner Sicht dürfte Teslas führende Full Self Driving Software die Margenverwässerung durch günstigere Modelle ausgleichen und das Unternehmen beim Übergang zum Softwaregeschäft gut positionieren.

Tesla dürfte langfristig auch von den jüngsten Erfolgen in Bezug auf die Supercharger-Ladenetzwerke profitieren. Elektroautos der US-Branchengrößen General Motors und Ford werden zunächst mit Adapter und langfristig auch ohne diese Hilfe an den Ladestationen von Tesla aufgeladen werden können. Die Rede ist bereits von einem neuen möglichen Standard, für den Tesla sorgen könnte.

Mein Fazit

Die Tesla-Aktie hat zuletzt relativ schnell ein hohes Niveau erreicht. Sowohl die Vergangenheit als auch erwartete Entwicklung rund um Tesla selbst, aber auch das Wachstum des gesamten Elektroautomarktes, scheinen zu zeigen, dass noch Potenzial vorhanden sein sollte.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.

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