Die Tesla-Lager füllen sich

Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) konnte sich den Titel des weltgrößten Elektroautoherstellers von BYD (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296) zurückholen. Allerdings dürfte niemandem beim Elektroautohersteller so richtig zum Feiern zumute gewesen sein.

Auch bei Tesla kommt keine Freude auf

Der chinesische Batteriehersteller und Elektroautokonzern BYD hatte für das erste Quartal 2024 bei den battery electric vehicles, also den reinen Elektroautos, Auslieferungen von 300.114 gemeldet.

Gegenüber dem Schlussquartal 2023 bedeutete dies einen Absatzrückgang um 43 Prozent, als man mit 526.409 Elektroautos ein Rekordquartal verbuchen und Tesla in der Kategorie der größten Elektroautohersteller ausstechen konnte.

Tesla konnte seinerseits zwischen Januar und März 2024 386.810 Elektrofahrzeuge an Kunden ausliefern. Allerdings fielen die jüngsten Absatz- und Produktionsstatistiken bei Tesla gleich aus mehreren Gründen enttäuschend aus.

Schwache Nachfrage bei Tesla, BYD & Co

Mit den 386.810 ausgelieferten Autos im ersten Quartal 2024 blieb Tesla deutlich unter den vorherigen Konsensschätzungen von etwa 443.000 Autos. Und dies, obwohl Analysten zuletzt reihenweise ihre Schätzungen nach unten geschraubt hatten.

Noch schwerwiegender könnte wiederum der Umstand wiegen, dass die Zahl der produzierten Fahrzeuge mit 433.371 Auto deutlich über der Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge lag. So hatte das Tesla-Management allerhand Entschuldigungen parat, warum die Absätze enttäuschten.

Ins Feld wurden beispielsweise die frühe Phase des Produktionshochlaufs des aktualisierten Models 3 im Werk in Fremont sowie Werksschließungen aufgrund von Schiffsumleitungen durch den Konflikt am Roten Meer und einen Brandanschlag in der Gigafactory in Berlin geführt. Analysten ließen sich davon jedoch nicht beirren. Vielmehr sahen sie eine schwache Nachfrage.

Lagerbestände als Free-Cashflow-Belastung

Bernstein-Analyst Toni Sacconaghi verweist darauf, dass die von Tesla für das erste Quartal 2024 gemeldete Zahl von Auslieferungen deutlich unter den Konsensschätzungen von 443.000 Fahrzeugen liegen würde. Als Grund wird vor allem eine schwächelnde Nachfrage gesehen, während die deutlich höhere Zahl der produzierten Autos nun für hohe Lagerbestände sorgen würde. Dies dürfte sich aus Analystensicht vor allem negativ auf den Free Cashflow auswirken. Daher wurden im Fall der Tesla-Aktie das „Underperform“-Rating und das Kursziel von 120,00 US-Dollar bestätigt.

Guggenheim-Analyst Ronald Jewsikow senkt seinerseits das Kursziel für die Tesla-Aktie von 132 auf 122 US-Dollar, während die „Sell“-Einschätzung bestätigt wird. Aus Analystensicht hätten die von Unternehmensseite angeführten Lieferkettenprobleme nicht ausgereicht, um den deutlichen Absatzrückgang zu erklären. Dieser sei auf die schwache Nachfrage zurückzuführen. Die höheren Lagerbestände dürften sich laut Analystenmeinung beim Free Cashflow mit rund 1,8 Mrd. US-Dollar negativ bemerkbar machen.

Mein Fazit

Investments im Bereich Elektroautos erscheinen derzeit besonders riskant. Wenn es jedoch darum geht, wer am Ende den Preiskampf in diesem Zukunftsmarkt überstehen sollte, dürfte neben Tesla ganz besonders BYD gute Karten haben.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und nicht nur auf Tesla, sondern stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in den Bereichen E-Mobilität, Akkus oder in der Lithium-Förderung aktiv sind, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAU / ISIN: DE000DA0AAU2) auf den E-Mobilität Batterie Index anschauen. In diesem Index sind neben Tesla noch weitere Player aus diesen Branchen enthalten. Dazu zählen unter anderem BYD, Varta und der Lithium-Spezialist Albemarle.