MÄRKTE USA/Knapp behauptet - Fed-Zinssenkung setzt keine Akzente

17.09.25 22:10 Uhr

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DOW JONES--Leicht im Minus haben die US-Börsen am Mittwoch den Handel beendet, nachdem die US-Notenbank wie weithin erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,00 bis 4,25 Prozent gesenkt und weitere Zinssenkungen signalisiert hatte. Die Notenbanker kamen zu dem Schluss, dass die Schwäche des Arbeitsmarktes die jüngsten Rückschläge bei der Inflation überwiegt. Eine knappe Mehrheit der Zentralbanker plant mindestens zwei weitere Senkungen in diesem Jahr ein, was auf aufeinanderfolgende Zinsschritte bei den beiden verbleibenden Sitzungen der Fed im Oktober und Dezember hindeutet. Die Entscheidung fiel mit einer Gegenstimme: Gouverneur Stephen Miran votierte für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte. Miran, der als hochrangiger Wirtschaftsberater von US-Präsident Trump unbezahlt beurlaubt ist, war erst kurz vor der Zinssitzung vereidigt worden.

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Der Dow-Jones-Index gewann zwar 0,6 Prozent auf 46.018 Punkte, der S&P-500 gab jedoch um 0,1 Prozent nach. Der Nasdaq-Composite fiel um 0,3 Prozent. An der Nyse wurden nach vorläufigen Angaben 1.419 (Dienstag: 1.273) Kursgewinner gesehen, denen 1.354 (1.492) -verlierer gegenüberstanden. Unverändert schlossen 52 (81) Titel.

Zur verhaltenen Reaktion der Märkte merkten Marktteilnehmer an, dass die Kurse von Aktien und Anleihen vor der Zinssitzung schon kräftig gestiegen seien. Noch zu Wochenbeginn hatten der S&P-500 und der Nasdaq-Composite Rekordhochs erreicht. Viele Händler hätten schon antizipiert, dass der Leitzins im kommenden Jahr unter 3 Prozent fallen werde - deutlich unter das Niveau, das die meisten Fed-Vertreter projektierten.

Die Fed bleibe gegenüber Trumps Forderungen nach massiven Zinssenkungen standhaft, konstatierte Ökonom Bastian Hepperle von Hauck Aufhäuser Lampe. Aktuell sei nur ein moderater Zinsschritt realistisch, da das Inflationsniveau weiterhin zu hoch bleibe - auch wenn das Ziel der Vollbeschäftigung zunehmend unter Druck gerate. Die Abstimmungen innerhalb des geldpolitischen Ausschusses dürften in den kommenden Monaten kontrovers verlaufen, prognostizierte er.

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Mit dem Zinsschritt gehe die Notenbank ein erhöhtes Risiko für die Preisstabilität ein, kommentierte Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust. "Die Entscheidungsfindung wird schwierig bleiben. Voraussichtlich bleibt es bei einem Zinssenkungsschritt bis zum Jahresende", kalkulierte Heise.

Die Zahlen zu US-Baubeginnen und -genehmigungen gaben dem Markt keinen Impuls, bestätigten allerdings das Bild einer schwächelnden Konjunktur in den USA. So sind die Baubeginne im August um 8,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gefallen, während Ökonomen hier lediglich mit einem Rückgang um 4,1 Prozent gerechnet hatten. Auch die Baugenehmigungen gingen im Vergleich zum Vormonat stärker als erwartet zurück.

Nvidia-Aktie mit Abgaben

Bei den Einzelwerten ging es für die Nvidia-Aktie um 2,6 Prozent nach unten. China hat den größten Tech-Unternehmen des Landes nach Informationen der Financial Times den Kauf von Nvidia-Chips für Anwendungen mit künstlicher Intelligenz untersagt. Die chinesische Cyberspace-Verwaltung habe Firmen wie Bytedance und Alibaba in dieser Woche angewiesen, Tests und Bestellungen zum Chip RTX Pro 6000D einzustellen, Nvidias maßgeschneidertes Produkt für das Land, berichtete die Zeitung und berief sich auf drei mit der Angelegenheit vertraute Personen.

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Die Workday-Aktie legte um 7,3 Prozent zu. Elliott Investment Management hatte bekannt gegeben, dass es mehr als 2 Milliarden Dollar in das HR-Softwareunternehmen investiert hat, kurz nachdem Workday gemeldet hatte, dass es das auf KI fokussierte Unternehmen Sana für 1,1 Milliarden Dollar kaufen wird.

Microsoft (+0,2 Prozent) wird bis 2028 rund 30 Milliarden Dollar in die Infrastruktur für künstliche Intelligenz und in bestehende Anlagen in Großbritannien investieren. Es handelt sich um das bislang größte finanzielle Engagement des Tech-Giganten auf der Insel. Die Ankündigung erfolgte, kurz nachdem die Alphabet-Tochter Google zugesagt hatte, in den nächsten zwei Jahren fast 7 Milliarden Dollar in Großbritannien zu investieren.

General Mills (-0,8 Prozent) hat mit dem Gewinn im ersten Geschäftsquartal trotz eines Umsatzrückgangs die Erwartungen übertroffen und die Jahresziele bekräftigt. Allerdings leidet der Hersteller von Cerealien unter der Kaufzurückhaltung der Kunden, die aufgrund der hohen Inflation auf kostengünstigere Produkte ausweichen. Mit neuen Produkten und Preissenkungen hofft General Mills, die Trendwende zu schaffen.

Ein enttäuschendes Börsendebüt verzeichnete der Online-Ticketanbieter Stubhub. Seine Aktie stieg zwar zunächst um 19 Prozent über den Ausgabekurs, fiel aber bald zurück. Zum Handelsende stand die Aktie bei 22,20 Dollar, 5,5 Prozent unter dem Ausgabekurs von 23,50 Dollar.

Dollar leicht erholt

Der Dollar zeigte sich nach den jüngsten Verlusten schon vor dem Zinsentscheid mit einem moderaten Plus und legte danach noch etwas zu. Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent.

Am Anleihemarkt sank die Zehnjahresrendite unmittelbar nach dem Fed-Entscheid knapp unter die Marke von 4,00 Prozent, zog danach aber um 4 Basispunkte an auf 4,07 Prozent. Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte sei vollständig eingepreist gewesen, hieß es.

Nach dem neuen Allzeithoch beim Goldpreis am Vortag ging es für das Edelmetall nach dem Fed-Entscheid nach unten. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen. Auch die steigenden Marktzinsen dürften das Edelmetall belastet haben.

Auch die Ölpreise kamen zurück. Wider Erwarten kräftig gesunkene US-Rohölvorräte stützten nicht. Die Notierungen für Brent und WTI tendierten leichter. Die Investoren wögen weiterhin die Risiken für russische Lieferungen ab, hieß es.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 46.018,32 +0,6% 260,42 +7,6%

S&P-500 6.600,35 -0,1% -6,41 +12,3%

NASDAQ Comp 22.261,33 -0,3% -72,63 +15,7%

NASDAQ 100 24.223,69 -0,2% -50,56 +15,5%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1822 -0,4% 1,1863 1,1839 +14,6%

EUR/JPY 173,62 -0,1% 173,77 173,56 +6,7%

EUR/CHF 0,9322 -0,1% 0,9328 0,9330 -0,6%

EUR/GBP 0,8671 -0,2% 0,8691 0,8677 +5,1%

USD/JPY 146,87 +0,3% 146,49 146,60 -6,9%

GBP/USD 1,3633 -0,1% 1,3648 1,3644 +9,0%

USD/CNY 7,0834 -0,0% 7,0843 7,0861 -1,7%

USD/CNH 7,0999 -0,1% 7,1050 7,1078 -3,1%

AUS/USD 0,6656 -0,4% 0,6683 0,6669 +8,0%

Bitcoin/USD 115.740,90 -1,0% 116.856,70 115.154,30 +23,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,98 64,52 -0,8% -0,54 -10,3%

Brent/ICE 67,91 68,47 -0,8% -0,56 -8,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.659,33 3.689,73 -0,8% -30,40 +40,5%

Silber 41,62 42,58 -2,2% -0,95 +47,4%

Platin 1.154,26 1.175,39 -1,8% -21,13 +34,3%

Kupfer 4,61 4,69 -1,7% -0,08 +12,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 17, 2025 16:11 ET (20:11 GMT)

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