MÄRKTE USA/Dow & Co weiter auf Erholungskurs - aber deutlich unter Tageshochs

23.04.25 18:22 Uhr

Von Steffen Gosenheimer

DOW JONES--Der kräftige Anstieg vom Dienstag an der Wall Street setzt sich zur Wochenmitte fort. Zur Mittagszeit in New York zeigen sich die Indizes zwar wieder ein Stück unter ihren Tageshochs, der Dow-Jones-Index gewinnt aber immer noch 1,2 Prozent auf 39.669 Punkte. Im Hoch notierte er schon fast 700 Punkte höher. Der S&P-500 steigt um 1,6 Prozent und für die technologielastigen Nasdaq-Indizes geht es um bis zu 2,5 Prozent nach oben.

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Hoffnungen auf eine Lösung im Zollkonflikt zwischen den USA und China sorgen weiter für Kauflaune. Von Insidern heißt es, die Trump-Administration erwäge eine Senkung ihrer hohen Zölle auf chinesische Importe. Die Zölle könnten in einigen Fällen um mehr als die Hälfte reduziert werden. Das könnte die Spannungen mit Peking entschärfen, die den Welthandel in schwere Turbulenzen gebracht haben. US-Präsident Trump habe aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen, die Diskussionen seien noch im Fluss.

Für Kauflaune sorgt aber auch, dass Trump nach seiner Tirade gegen US-Notenbankpräsident Jerome Powell, die am Ostermontag für einen Kursrutsch gesorgt hatte, in einer neuerlichen Volte nun verlautbarte, er habe keine Pläne Powell zu entlassen, womit er zugleich die Unabhängigkeit der Notenbank in Frage gestellt hätte.

Die Aussagen von Trump helfen auch US-Anleihen und dem Dollar, ihre Erholung fortzusetzen nach dem Absacker zu Wochenbeginn. Der Dollarindex steigt um weitere 0,5 Prozent. Am Montag hatte er ein Dreijahrestief markiert. Der Euro kostet 1,1364 Dollar. Am Anleihemarkt fallen die Renditen stark, die der zehnjährigen Anleihen auf 4,34 von 4,40 Prozent.

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Die Konjunkturdaten des Tages gehen unter. Neue Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Servicesektor für April sind durchwachsen ausgefallen. Sie deuteten insgesamt auf eine deutliche Verlangsamung des Wachstums zu Beginn des zweiten Quartals hin, heißt es. Hauptgrund seien die wachsenden Sorgen über die Auswirkungen der Zoll-Ankündigungen der US-Regierung.

Ölpreise unter Druck - Goldpreis fällt erneut stark zurück

Die Ölpreise fallen stark zurück um bis zu 3 Prozent. Dabei dürfte zum einen der festere Dollar eine bremsende Rolle spielen, zum anderen sind die wöchentlichen US-Ölvorräte gestiegen - bereits die vierte Woche in Folge. Hinzu kommen Spekulationen über ein Öl-Überangebot, weil laut einem Reuters-Bericht das Opec+-Mitglied Kasachstan seinen nationalen Interessen Vorrang vor den Produktionszielen der Gruppe einräumen will.

Das Gold ist mit der fortgesetzten Erholung bei den Risikopapieren als sicherer Hafen erneut nicht gesucht. Die Feinunze verbilligt sich um 3,0 Prozent oder 102 Dollar auf 3.281 Dollar je Feinunze. Teilnehmer sprechen auch von Gewinnmitnahmen, nachdem das Edelmetall am Vortag erstmals über 3.500 Dollar geklettert war.

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Tesla-Aktie trotz schwacher Zahlen sehr fest

Bei den Einzelwerten stehen Tesla im Fokus. Trotz schwacher Geschäftszahlen geht es für den Kurs um 6,5 Prozent nach oben. Der Elektroautohersteller verfehlte die Umsatz- und Gewinnerwartungen deutlich. "Mit 44 Prozent Kursminus in diesem Jahr sollte das aber erst einmal eingepreist sein", meint ein Marktteilnehmer. Vor allem aber setzt der Markt darauf, dass sich Elon Musk zukünftig wieder mehr auf sein Unternehmen konzentrieren wird. Der Tesla-Chef erklärte in der Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen, dass seine Rolle in der Trump-Administration auslaufe und er seine Aufmerksamkeit wieder Tesla zuwenden werde. Dazu sorgt der Musk-Plan, im Juni ein Robotaxi an den Start zu bringen, für Käufe.

Intel gewinnen 5,2 Prozent. Der Chiphersteller will einem Medienbericht zufolge mehr als 20 Prozent seiner Arbeitsplätze abbauen. Erst im vergangenen Jahr hatte Intel angekündigt, 15.000 Stellen zu streichen. Der Konzern wird außerdem am Donnerstag nach der Schlussglocke Geschäftszahlen vorlegen.

Im Chipsektor geht es daneben für Nvidia um 4,0 und für AMD um 5,1 und Broadcom um 4,8 Prozent aufwärts. Niedrigere Zölle auf chinesische Produkte wirkten sich zwar nicht direkt auf Nvidia aus, weil das Unternehmen den Großteil seiner Chips aus Taiwan beziehe; sie könnten aber Befürchtungen über Vergeltungsmaßnahmen verringern, heißt es.

AT&T verzeichnete im ersten Quartal 2025 dank eines Anstiegs der Kundenzahlen einen höheren Gewinn und Umsatz. Das Unternehmen bestätigte zugleich die Gewinnprognose, deren Spanne knapp unter dem aktuellen Konsenswert von Analysten liegt. Der Kurs legt um ein halbes Prozent zu. GE Vernova ist im ersten Quartal dank steigender Aufträge und zunehmender Umsätze wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der Kurs des Energieanlagenherstellers steigt um 4,0 Prozent.

Die Boeing-Aktie hebt um 6,1 Prozent ab, nachdem der Luftfahrt- und Verteidigungskonzern einen Verlust für das erste Quartal gemeldet hat, der deutlich geringer ausfiel als befürchtet dank eines Umsatzanstiegs im Geschäft mit Verkehrsflugzeugen.

Philip Morris legen um 2,7 Prozent zu, nachdem die Gewinnprognose nach oben korrigiert wurde.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 39.669,30 +1,2% 482,32 -10,3%

S&P-500 5.374,23 +1,6% 86,47 -10,2%

NASDAQ Comp 16.711,27 +2,5% 410,85 -15,6%

NASDAQ 100 18.699,24 +2,3% 422,84 -13,0%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 17:08 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1360 -0,1% 1,1366 1,1485 +9,8%

EUR/JPY 162,0730 +0,1% 161,9340 161,6535 -0,6%

EUR/CHF 0,9390 +0,3% 0,9361 0,9341 +0,1%

EUR/GBP 0,8566 +0,2% 0,8551 0,8581 +3,4%

USD/JPY 142,6740 +0,1% 142,4895 140,7580 -9,5%

GBP/USD 1,3260 -0,3% 1,3295 1,3383 +6,2%

USD/CNY 7,1978 +0,0% 7,1943 7,2067 -0,2%

USD/CNH 7,2858 -0,2% 7,3040 7,3119 -0,3%

AUS/USD 0,6363 -0,1% 0,6370 0,6393 +2,9%

Bitcoin/USD 93.116,40 +0,2% 92.972,00 91.196,30 -0,7%

ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,87 63,94 -3,2% -2,07 +1,6%

Brent/ICE 65,74 67,82 -3,1% -2,08 -10,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3288,68 3382,55 -2,8% -93,88 +28,9%

Silber 29,55 28,62 +3,2% 0,93 +2,4%

Platin 859,60 847,70 +1,4% 11,90 -3,2%

Kupfer 4,84 4,88 -0,8% -0,04 +19,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

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April 23, 2025 12:22 ET (16:22 GMT)

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