US-Finanzminister hält China-Deal für möglich - Trump erwägt offenbar Senkung von China-Zöllen

US-Präsident Donald Trump will im Handelsstreit mit China nicht mit harten Bandagen kämpfen.
"Nein, wir werden sehr nett sein. Sie werden sehr nett sein, und wir werden sehen, was passiert", sagte Trump bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins. Aber letztendlich müsse sich Peking auf ein Abkommen einlassen, weil China sonst nicht in der Lage sein werde, mit den Vereinigten Staaten zu handeln. "Und wenn sie keinen Deal machen, werden wir den Deal festlegen, denn wir sind diejenigen, die den Deal festlegen", betonte Trump. "Es wird ein fairer Deal für alle sein, und es wird, ich denke, es ist ein Prozess, der ziemlich schnell gehen wird", sagte Trump, ließ aber offen, ob er damit auch andere Länder meinte.
Weißes Haus: Präsident schafft Voraussetzungen für Deal
Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt auf einer Pressekonferenz erklärt, dass die USA in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen mit China vorankämen. Sie habe kurz zuvor mit Trump gesprochen und der Präsident wollte, dass sie dies allen mitteile.
Es gebe inzwischen 18 Vorschläge aus mehr als 100 Ländern, die ein Abkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika anstrebten, und der Präsident und die Regierung schafften die Voraussetzungen für ein Abkommen mit China, sagte Leavitt. Sie wollte sich nicht dazu äußern, ob Trump mit Chinas Staatschef Xi Jinping gesprochen hat.
Trump schon zuvor hoffnungsvoll
Bereits vergangenen Donnerstag hatte Trump erklärt, er gehe im Zollstreit mit China von einer Einigung aus. "Wir sind zuversichtlich, dass wir etwas mit China ausarbeiten werden", sagte der Republikaner bei einem Termin im Oval Office. China habe sich bereits mehrfach an die US-Regierung gewandt und es habe sehr gute Gespräche gegeben.
US-Finanzminister warnt
US-Finanzminister Scott Bessent stellte Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation im Zollstreit mit China in Aussicht. Bessent habe Investoren bei einem Treffen hinter verschlossenen Türen gesagt, dass die Zölle auf dem derzeitigen Niveau nicht haltbar seien, berichtete unter anderem der US-Sender CNBC unter Berufung auf einen Teilnehmer. Demnach soll Bessent mit Blick auf China auch gesagt haben, dass es nicht das Ziel von US-Präsident Donald Trump sei, sich abzuschotten.
Trump hatte den Handelskonflikt Anfang des Monats durch die Erhebung von Zöllen gegen zahlreiche Länder eskalieren lassen. Zwischenzeitlich ordnete er eine 90-tägige Pause der Aufschläge an. Lediglich gegen China gelten weiterhin Sonderzölle von bis zu 145 Prozent. Peking wehrte sich und erhob 125 Prozent Zölle auf Waren aus den USA.
US-Finanzminister sieht Chance für "großen Deal" mit China
Es bestehe die Möglichkeit für einen "großen Deal" zwischen den USA und China, sagte US-Finanzminister Scott Bessent bei einer Konferenz des internationalen Bankenverbands IIF. Die US müssten sich mehr in Richtung Produktion und Exporte und weg vom Konsum ausbalancieren, während China genau die entgegengesetzte Richtung einschlagen müsse, so Bessent. "Lasst uns das zusammen tun", sagte er. "Dies ist eine unglaubliche Gelegenheit."
Kein einseitiges Angebot der USA an China
US-Präsident Donald Trump hat China im Zollstreit seinem Finanzminister Scott Bessent zufolge kein einseitiges Angebot gemacht. Es gebe keinen einseitigen Vorschlag des Präsidenten zur Deeskalation, sagte Bessent mehreren US-Medien zufolge nach einem Auftritt in der US-Hauptstadt Washington.
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt ergänzte später: "Ich möchte klarstellen: Es wird keine einseitige Senkung der Zölle gegen China geben." Der Präsident habe erklärt, dass China mit den USA einen Deal machen müsse, und dann werde er über die Höhe der Zölle für chinesische Produkte entscheiden. Wichtig sei aber, dass Peking die Zölle und andere Barrieren reduzieren müsse.
Bessent sagte laut Medien weiter, beide Seiten würden darauf warten, miteinander zu sprechen. Er glaube nicht, dass eine der beiden Seiten denke, dass das aktuelle Zollniveau auf Dauer tragbar sei. "Daher würde es mich nicht überraschen, wenn die Zölle einvernehmlich gesenkt würden."
Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass das Weiße Haus eine Senkung der hohen Zölle auf Waren auf China erwäge. In einigen Fällen sei eine Senkung um mehr als die Hälfte im Gespräch, so die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen. Allerdings habe Trump noch keine finale Entscheidung getroffen, schrieb das Blatt weiter.
Angesprochen auf den Zollstreit mit China, sagte Trump, dass man eine "faire Einigung" mit China aushandeln werde. Auf die Frage, ob er sich aktiv mit den Chinesen austausche, reagierte der Republikaner etwas ausweichend: "Aktiv... alles ist aktiv." Trump hatte sich zuletzt immer wieder geweigert, Auskunft darüber zu geben, ob er im Zollstreit mit Chinas Staatschef Xi Jinping gesprochen habe.
Trump erwägt offenbar Senkung der China-Importzölle
Die Trump-Administration erwägt nach Angaben von Insidern eine Senkung ihrer hohen Zölle auf chinesische Importe. Die Zölle könnten in einigen Fällen um mehr als die Hälfte reduziert werden, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen. Das würde die aktuellen Spannungen mit Peking entschärfen, die den Welthandel in schwere Turbulenzen gebracht hatten und deretwegen Investitionen infrage gestellt worden waren.
Trump: Sprechen "aktiv" mit China über Handel
US-Präsident Donald Trump rechnet mit einem "fairen" Handelsdeal zwischen den USA und China. Sein Team verhandele aktiv mit China "und wir werden einen fairen Deal haben", sagte Trump zu Reportern. "Jeder will ein Teil dessen sein, was wir tun", so Trump. "Sie wissen, dass sie nicht länger damit davonkommen werden, aber es wird alles gut werden."
dpa-AFX / DOW JONES
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