MÄRKTE EUROPA/Weiter aufwärts - Rotation aus Luxus in Autos

15.04.25 16:11 Uhr

DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstag weiter nach oben. Damit dauert die Erholungsbewegung an, bleiben doch momentan die jüngst belastenden Hiobsbotschaften aus dem globalen Handelskonflikt aus. Der DAX steigt um 1,4 Prozent auf 21.255 Punkte - getrieben von den Autoaktien, deren europäischer Branchenindex um 2,5 Prozent steigt. Der Euro-Stoxx-50 legt lediglich um 1,2 Prozent auf 4.971 Punkte zu - ausgebremst auch von der Pariser Börse. Dort legt der CAC-40 nur um 0,7 Prozent zu nach schwachen Geschäftszahlen von LVMH, die Aktie stürzt um 7,6 Prozent ab.

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Der französische Luxusgüterhersteller legte noch schwächer als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen vor. Die LVMH-Zahlen für das erste Quartal liefern nach Einschätzung von Analysten der Deutschen Bank einen negativen Vergleichswert für die Konkurrenz im Luxusgütersegment. Der französische Mischkonzern erzielte in diesem Zeitraum einen Umsatz von 20,31 Milliarden Euro, was einem organischen Rückgang von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht und die Prognosen der Analysten verfehlt.

Die Gruppe stellte fest, dass die chinesische Nachfrage die größte Belastung darstelle. Das Ausbleiben einer dramatischen Verlangsamung der LVMH-Umsätze in den USA im März sei angesichts der allgemeinen Unruhe etwas beruhigend. "Wir vermuten jedoch, dass sich dies angesichts des schwächeren Verbrauchervertrauens noch nicht vollständig in den Daten widerspiegelt", fügen die Analysten hinzu. In der Schweiz fallen Richemont um 1,2 Prozent, in Paris geben Kering 2,2 Prozent ab und Dior 7,1. Der Schwäche entziehen können sich Puma, sie legen nach einer Kaufempfehlung von Berenberg gut 1,6 Prozent zu.

Gefragt sind dagegen Autotitel: "Die Zölle bleiben das zentrale Thema an den Börsen", sagt Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners. US-Präsident Donald Trump hatte einige kurzfristige Ausnahmen von den 25-Prozent-Zöllen auf Fahrzeugimporte angekündigt. "Ich schaue nach Möglichkeiten, um einigen der Autohersteller zu helfen", sagte er, ohne das näher auszuführen. Nach bereits starken Autotiteln in Asien ziehen Stellantis um 6,7 Prozent an, BMW um 3 Prozent und VW um 2,5 Prozent.

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In Stockholm gewinnen Ericsson 9,2 Prozent. Der Telekomausrüster hat im ersten Quartal davon profitiert, dass Kunden in Nordamerika vor dem Inkrafttreten der geplanten US-Importzölle eifrig Netzausrüstung gekauft und Investitionen vorgezogen haben. Das Netzgeschäft verzeichnete einen Anstieg der Verkäufe von 6 Prozent, wobei das starke Wachstum in Nordamerika deutliche Rückgänge in Indien und die Schwäche im Nahen Osten und in Afrika ausgleichen konnte. Der Umsatz im ersten Quartal sprang um rund 6 Prozent, die Bruttomarge auf 51 Prozent. "Die Margenstärke überrascht", sagt ein Händler.

Dräger kommen um 1,2 Prozent zurück. Im ersten Quartal gingen Umsatz und Gewinn wie erwartet leicht zurück, die Auftragseingänge sprangen aber nach oben. Für das laufende Jahr erwartet Dräger weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg zwischen 1 bis 5 Prozent und eine EBIT-Marge von 3,5 bis 6,5 Prozent. Händler sprechen von Gewinnmitnahmen nach dem jüngsten starken Kursanstieg.

Die Aktien von Carl Zeiss Meditec bauen ihre Gewinne auf 2,5 Prozent aus. Operativ sei es besser als erwartet gelaufen, heißt es im Handel. Wie auch andere Unternehmen bestätigte Zeiss den Jahresausblick, nahm aber mögliche Konsequenzen der US-Strafzölle davon völlig aus. "Der Trend zu einer Isolierung der US-Zoll-Auswirkungen dürfte sich in der Berichtssaison fortsetzen", sagt ein Händler: "Das ist aber nicht ganz schlecht, da man dadurch die strukturelle Entwicklung von externen Faktoren sauber trennen kann."

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Von den Marktstrategen der Deutschen Bank heißt es zu der gestarteten Berichtssaison, sie sei eine Geschichte mit zwei Hälften: Stabiles Gewinnmomentum und solides Unternehmenssentiment im Januar und Februar wurden im März durch eine massive Eintrübung der Erwartungen und zunehmende Unsicherheit infolge der Zölle stark belastet. Der Konsens hat die Schätzungen für die Quartalsergebnisse im ersten Quartal in den letzten zwei Wochen um 3 Prozent nach unten revidiert, was auf einen jährlichen Gewinnrückgang von 2 Prozent hindeute. Obwohl weiterhin mit positiven Überraschungen zu rechnen sei, erwarten die Marktstrategen, dass die Quote der positiven Überraschungen unter dem historischen Durchschnitt liegen wird - was auf ein Gewinnwachstum von lediglich einem Prozent im Jahresvergleich hinauslaufen dürfte. Sie gehen zudem davon aus, dass sich die Aktienmärkte stärker auf den Ausblick für das Gesamtjahr konzentrieren werden als auf die Ergebnisse zum ersten Quartal selbst.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.971,09 +1,2% 59,70 +0,3%

Stoxx-50 4.245,02 +1,1% 46,45 -2,6%

DAX 21.255,37 +1,4% 300,54 +5,3%

MDAX 27.205,64 +2,2% 578,38 +4,1%

TecDAX 3.443,27 +1,6% 54,72 -0,8%

SDAX 15.151,47 +1,9% 277,05 +8,5%

CAC 7.335,12 +0,9% 62,00 -1,5%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1301 -0,5% 1,1356 1,1362 +9,7%

EUR/JPY 161,7610 -0,4% 162,3595 162,7940 -0,3%

EUR/CHF 0,9253 +0,0% 0,9251 0,9268 -1,0%

EUR/GBP 0,8545 -0,8% 0,8612 0,8621 +4,1%

USD/JPY 143,1355 +0,1% 143,0080 143,2815 -9,1%

GBP/USD 1,3225 +0,3% 1,3188 1,3179 +5,3%

USD/CNY 7,2138 -0,0% 7,2160 7,2137 +0,1%

USD/CNH 7,3190 +0,1% 7,3121 7,3093 -0,3%

AUS/USD 0,6370 +0,7% 0,6323 0,6321 +2,2%

Bitcoin/USD 85.812,15 +1,3% 84.692,80 84.789,70 -9,2%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,64 61,6 +0,1% 0,04 +1,6%

Brent/ICE 64,96 64,82 +0,2% 0,14 -13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3220,05 3210,68 +0,3% 9,37 +22,3%

Silber 28,56 28,51 +0,2% 0,05 +2,1%

Platin 852,14 842,36 +1,2% 9,78 -3,8%

Kupfer 4,60 4,63 -0,5% -0,02 +13,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 15, 2025 10:11 ET (14:11 GMT)

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DatumRatingAnalyst
14.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralUBS AG
10.04.2025Volkswagen (VW) vz BuyWarburg Research
10.04.2025Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
10.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
03.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
10.04.2025Volkswagen (VW) vz BuyWarburg Research
10.04.2025Volkswagen (VW) vz BuyJefferies & Company Inc.
02.04.2025Volkswagen (VW) vz BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
20.03.2025Volkswagen (VW) vz BuyWarburg Research
19.03.2025Volkswagen (VW) vz OverweightBarclays Capital
DatumRatingAnalyst
14.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralUBS AG
10.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
03.04.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
03.04.2025Volkswagen (VW) vz Market-PerformBernstein Research
27.03.2025Volkswagen (VW) vz NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
11.03.2025Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
21.01.2025Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
13.01.2025Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
23.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG
03.12.2024Volkswagen (VW) vz SellUBS AG

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