Auto-Experte Dudenhöffer weiß, welches das meist verkaufte E-Auto 2019 in Deutschland sein wird
Das Jahr 2018 bleibt der Autoindustrie vor allem durch die Abkehr vom Diesel in Erinnerung. Mit ersten Fahrverboten für die Stickoxid-Erzeuger macht die deutsche Politik Ernst. Zukünftig könnten auch Dieselfahrzeuge mit neuerer Abgasnorm von Verboten betroffen sein. Die Alternative, die viele sehen, ist simpel: Elektroautos.
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Fahrzeuge mit Elektroantrieb wurden lange belächelt, die Zielgruppe beschränkte sich auf Ökos - in der breiten Masse ist Elektromobilität immer noch nicht vollends angekommen. Aber es wird. So wurden in diesem Jahr in Deutschland 40.000 rein elektrische Fahrzeuge neu zugelassen. Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom Center of Automotive Research der Universität Duisburg-Essen geht davon aus, dass sich die Zahl der Neuzulassungen 2019 auf 80.000 Elektroautos verdoppelt.
Serienproduktion für E-Autos nötig
Die erhöhte Nachfrage nach E-Autos steigert auch den Druck auf die Hersteller, ihre "sauberen" E-Modelle in Serie zu produzieren. So realisieren auch viele deutsche Autobauer mittlerweile Elektroautos für die Masse - wie beispielsweise Audi mit seinem E-Tron, BMW mit seinem E-Mini, Mercedes mit seinem EQC und auch der Luxushersteller Porsche wird einen elektrisch betriebenen Rennwagen, der auf den Namen Taycan hört, an den Start bringen.
Ein ganz klarer Vorreiter beim Thema E-Mobilität ist jedoch kein deutscher Autobauer, sondern das US-amerikanische Unternehmen Tesla, mit Sitz in Kalifornien. Drei verschiedene Modelle hat die Firma, deren Chef der charismatische Elon Musk ist, bereits im Repertoire: Den Model S, den SUV Model X und seit einiger Zeit liefert Tesla auch den lang ersehnten Hoffnungsbringer Model 3 aus. Ab dem nächsten Jahr wird dieser für deutsche Kunden verfügbar sein - und könnte als der Verkaufsschlager bei Elektroautos in die Geschichte des Jahres 2019 auf dem deutschen Automarkt eingehen.
20.000 verkaufte Tesla?
"Klappt es mit der Produktion und einem frühen Verkaufsstart von Model 3 in Deutschland, sind für Tesla insgesamt 20.000 Verkäufe hierzulande möglich", zitiert die Wirtschaftswoche Dudenhöffers Marktstudie. Damit prognostiziert der Auto-Experte Tesla einen Marktanteil von 25 Prozent an allen verkauften E-Autos. Der kalifornische Hersteller würde sich so deutlich vor der deutschen Konkurrenz positionieren - und deutlich mehr Wägen in Deutschland verkaufen als noch in diesem Jahr.
1.920 Tesla-Modelle sollen im Gesamtjahr 2018 neu für deutsche Straßen zugelassen worden sein. Die Zahl ist eine Hochrechnung, die Dudenhöffer anhand der vorliegenden Verkaufszahlen zwischen Januar und Oktober 2018 tätigte. Der Model 3 könnte die Zahlen 2019 mit 20.000 erwarteten an den Mann gebrachten Einheiten sprengen. Deutschen Hersteller könnte der kalifornische Autobauer damit auch mit Vollgas davon fahren: So hat Smart in diesem Jahr 7.030 E-Autos verkauft, VW 6.420, auf Platz drei und vier folgen Renault und BMW mit jeweils 5.150 verkauften Elektro-Modellen. Das ein anderer Hersteller 2019 mehr E-Autos verkaufen wird als Tesla ist damit mehr als unwahrscheinlich.
Verbesserte Bedingungen für E-Firmenwagen
Der erwartete Großerfolg Teslas dürfte aber nicht nur der zu lange geschlafenen deutschen Konkurrenz zuzuschreiben sein, die ihre E-Autos verspätet in Serie bringt und so Platz macht, auf dem Tesla sich ausbreitet. Denn zum 1. Januar 2019 verbessern sich auch die Bedingungen für elektrisch betriebene Dienstwagen enorm. Derzeit wird für alle Firmenfahrzeuge, die Arbeitnehmer auch privat nutzen, eine monatliche Versteuerung von einem Prozent des Listenpreises gültig. Ab dem nächsten Jahr werden die Umstände für Fahrzeuge mit Elektroantrieb verbessert: Für E-Autos wird dann nur noch eine Versteuerung von 0,5 Prozent des Listenpreises fällig.
Diese Auswirkung macht etwa bei einem Fahrzeug für 50.000 Euro - wie Teslas Model 3 - einen Unterschied von 250 Euro aus, den Arbeitnehmer dann weniger versteuern müssen. Dudenhöffer erwartet aus diesem Grund, dass Dienstwagen zunächst die stärksten Treiber für Elektroautos werden könnten. Und der Markt dafür ist ebenfalls groß: Alljährlich werden ungefähr 800.000 Autos in Deutschland an Firmenkunden verkauft. Was die Geschwindigkeit der deutschen E-Mobilitätswende allerdings etwas bremsen könnte, ist die zum Juni 2019 auslaufende E-Auto-Prämie.
"Zeitenwende" am deutschen Automarkt
Dudenhöffer sieht 2019 als "Startpunkt der Zeitenwende im Automarkt" in Deutschland. Tesla werde ganz klar Marktführer bei den "batteriebetriebenen Elektroautos" sein. Doch die Vorreiterrolle könnte der Konzern dann schon bald wieder abgeben: "Noch 2021 wird die große Modelloffensive von VW Tesla wieder von der Marktspitze bei den reinen Elektroautos verdrängen, aber im nächsten Jahr tanzt Elon Musk mit seinem Model 3 den deutschen Autobauern in ihrem Heimatmarkt auf der Nase herum."
In China, dem größten Ort für Elektromobilität, dürfte es aber sowohl den deutschen Autobauern als auch Tesla schwerfallen, sich durchzusetzen - oder auch nur einen Fuß in die Tür zu bekommen. Bereits in diesem Jahr wurden in der Volksrepublik, laut Studie des Center of Automotive Management (CAM) beinahe eine Million E-Autos neu zugelassen. Diese seien zu 95 Prozent von chinesischen Herstellern. Hier fällt es selbst dem Vorreiterunternehmen Tesla schwer, seine Modelle in bare Münze umzuwandeln.
Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net
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24.10.2024 | Tesla Outperform | RBC Capital Markets |
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14.11.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
24.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
22.10.2024 | Tesla Hold | Jefferies & Company Inc. | |
11.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. | |
03.10.2024 | Tesla Neutral | Goldman Sachs Group Inc. |
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11.10.2024 | Tesla Underperform | Bernstein Research |
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