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NASDAQ-Wert Microsoft-Aktie letztlich tiefer: Microsoft will sich gegen Googles Bard positionieren - Britische Kartellwächter gegen Zukauf von Activision Blizzard

08.02.23 22:06 Uhr

NASDAQ-Wert Microsoft-Aktie letztlich tiefer: Microsoft will sich gegen Googles Bard positionieren - Britische Kartellwächter gegen Zukauf von Activision Blizzard | finanzen.net

Microsoft macht sich neue Hoffnungen, die Dominanz von Google bei der Web-Suche zu brechen.

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Mit Hilfe von Technologie hinter dem Text-Automaten ChatGPT sollen Nutzer Unterhaltungen mit Microsofts Suchmaschine Bing führen können. Allerdings entwickelt sich auch Google in diese Richtung - die Weichen für den Wettkampf der Tech-Riesen bei künstlicher Intelligenz sind gestellt.

Nutzer von Microsofts Suchmaschine Bing sollen bis zu 1000 Zeichen lange Anfragen in Textform eingeben und Antworten in ganzen Sätzen in einem Chat zurückbekommen können. Das gilt auch für komplexere Aufgaben: Eines der Beispiele bei Microsofts Präsentation am Dienstag war, Bing zu bitten, eine mehrtägige Reise zu planen. Danach kann man die Suchmaschine etwa auch fragen, wie viel die Reise kosten würde und ob man die Route anpassen könne. Google macht im Gegenzug ähnlich funktionierende Chat-Software zum Einsatz in seiner Suchmaschine startklar.

Die im November vergangenen Jahres veröffentlichte Software ChatGPT der Entwicklerfirma OpenAI kann sekundenschnell Texte formulieren, die auch von einem Menschen geschrieben worden sein könnten. Das Programm wurde mit gewaltigen Mengen an Texten trainiert und liefert dadurch von der Grammatik her makellose, aber zumindest in der aktuellen Version inhaltlich nicht immer verlässliche Antworten. Beim frühen Test von Unterhaltungen mit Bing durch einen Reporter der "Washington Post" verrannte sich die Suchmaschine in eine Verschwörungstheorie über Schauspieler Tom Hanks und den Watergate-Skandal.

Bei Bing kommt eine Weiterentwicklung des öffentlich verfügbaren ChatGPT-Programms zum Einsatz. Während beim aktuell nutzbaren ChatGPT die Wissensbasis auf dem Stand des Jahres 2021 steckengeblieben ist, soll die Chat-Software von Bing auch über frische Ereignisse oder Fahrpläne bescheidwissen.

Microsoft investierte mehrere Milliarden Dollar in OpenAI und bindet Software der Firma auch in seine Office-Büroprogramme ein - wie eine Art "Co-Piloten" für die Anwendungen. Er glaube, dass die Technologie so ziemlich jede Software-Kategorie verändern werde, betonte Microsoft-Chef Satya Nadella. OpenAI-Chef Sam Altman sprach vom "Beginn einer neuen Ära".

In Microsofts Beispiel wurde die Suchmaschine etwa auch nach Ersatz für Eier in einem Rezept oder Veranstaltungen in der Nähe gefragt und antwortete in vollständigen Sätzen. Auch kann man zum Beispiel fragen, ob eine Ikea-Couch zum Transport in ein bestimmtes Automodell passt. Ein wichtiger Unterschied zu ChatGP soll auch sein, dass die Bing-Version Links zu Quellen anzeigen können wird. Dadurch sollen sich Nutzer selbst ein Bild von der Verlässlichkeit der Antworten machen können.

Google wurde durch die Auswahl der richtigen Links zu einem bestimmten Thema zur dominierenden Suchmaschine mit einem Marktanteil von rund 90 Prozent. Seit einigen Jahren bietet Google auch konkrete Antworten auf bestimmten Fragen an. Am Montag stellte Google den Plan vor, seine seit Jahren entwickelte Software, die sich mit Menschen unterhalten kann, schrittweise für eine breitere Öffentlichkeit verfügbar zu machen, auch in der Web-Suche. Der Internet-Konzern zögerte bisher damit, seine Sprachsoftware zu veröffentlichen.

Sowohl Google als auch Microsoft machen ihre Chat-Suche zunächst nur für einen kleinen Nutzerkreis verfügbar. Bei Microsoft ist die Funktion vorerst nur für Nutzer des Web-Browsers Edge zugänglich.

Britische Kartellwächter gegen Microsoft-Zukauf von Activision Blizzard

Nach US-Aufsehern legen auch britische Wettbewerbshüter der geplanten Mega-Übernahme der Videospiele-Firma Activision Blizzard durch Microsoft Steine in den Weg. Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA brachte am Mittwoch Einwände gegen den 69 Milliarden Dollar schweren Deal vor. So warnt sie vor höheren Preisen für Videospieler durch eine Verzerrung des Wettbewerbs. Für die Übernahme gibt es bereits eine schwerwiegende Hürde in den USA mit einer Klage der Aufsichtsbehörde FTC.

Die britischen Kartellwächter stören sich speziell daran, dass Microsoft mit dem Deal auch das Kampfspiel "Call of Duty" gehören würde. Sie befürchten, dass Microsoft "Call of Duty" und andere Games von Activision Blizzard nur noch exklusiv auf seiner Xbox-Plattform verfügbar machen und damit Wettbewerber wie Sony mit seiner Playstation-Konsole schwächen würde. Die CMA will ihre Entscheidung zu dem Fall am 26. April vorlegen.

Microsoft versicherte in einer Stellungnahme beim Technologie-Blog "The Verge", dass Konkurrenten wie Sony, Nintendo und Steam "langfristig" einen gleichberechtigten Zugang zu "Call of Duty" bekommen sollen.

Auch die FTC hatte in ihrer Klage im Dezember argumentiert, der Zukauf würde Microsoft zu viel Marktmacht verschaffen und dem Wettbewerb im Geschäft rund um Spielekonsolen schaden. Microsoft und Activision Blizzard hatten den bisher größten Deal in der Spielebranche im Januar 2022 bekanntgegeben. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission leiteten eine vertiefte Prüfung der Übernahme ein.

Die CMA setzte im vergangenen Herbst durch, dass der Facebook-Konzern Meta die Kurzclip-Plattform Giphy wieder verkaufen muss. Die FTC unterdessen scheiterte vor kurzem vor Gericht mit einer Klage gegen den Kauf der auf Virtual-Reality-Games spezialisierten Firma Within mit der populären Fitness-App "Supernatural" durch Meta.

Die Microsoft-Aktie drehte im NASDAQ-Handel ins Minus und verlor letztlich 0,31 Prozent auf 266,73 US-Dollar, während die Activision Blizzard-Aktie 3,58 Prozent auf 72,89 US-Dollar verlor.

REDMOND / LONDON (dpa-AFX)

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