KI-Profiteur

Anlegerchance fernab von NVIDIA: Corning-Aktie - ein unterschätzter Player im KI-Markt?

22.06.24 22:17 Uhr

Mögliche KI-Perle neben NVIDIA? Warum der NYSE-Titel Corning-Aktie für KI-Anleger einen Blick wert sein dürfte | finanzen.net

Auf der Suche nach Anlageoptionen fernab der bekannten KI-Aktien dürften Investoren auch über Corning stolpern. Welche Optionen der Titel bietet.

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• KI-Aktien gehören zu den Bestperformern am Markt
• Corning als mögliche Anlagealternative
• KI-Profiteur auf mehreren Ebenen



KI-Aktien gehören zu den stärksten Performern am Markt. Während die NVIDIA-Aktie in diesem Jahr bereits rund 164 Prozent an Kursgewinnen verbuchen konnte, ging es für Arm im gleichen Zeitraum um 114 Prozent nach oben, Microsoft gewann rund 18,5 Prozent und Meta legte um satte 42 Prozent zu (Stand: Schlusskurse vom 20. Juni 2024). Selbst die überschaubar gelaufene Apple-Aktie konnte unlängst nach der Vorstellung neuer KI-Funktionen für das iPhone ein neues Rekordhoch markieren.

Anleger auf der Suche nach Alternativen

Doch angesichts der Tatsache, wie stark sich Aktien mit KI-Bezug an den Finanzmärkten profitieren, mehren sich auch zunehmend kritische Stimmen, die vor einer möglichen Überbewertung oder sogar einer Blasenbildung warnen. Investoren sind daher auf der Suche nach Anlagealternativen aus dem Boom-Segment und könnten bei Corning fündig werden.

Corning als KI-Profiteur

Dabei ist Corning auf den ersten Blick kein Unternehmen, das man im KI-Bereich verorten würde. "Corning ist einer der weltweit führenden Innovatoren im Bereich Werkstoffkunde mit einer 165-jährigen Geschichte voller lebensverändernder Erfindungen", schreibt der Konzern auf seiner Webseite. Und weiter heißt es: "Mit seiner einzigartigen Expertise in den Bereichen Glaswissenschaft, Keramik-Wissenschaft und optische Physik, den hervorragenden technischen Fähigkeiten beim Engineering und in der Fertigung, stellt Corning immer wieder Trends setzende Produkte vor, durch die neue Industriezweige entstehen und die das Leben der Menschen bereichern".

Corning ist also ein Spezialist für Glas- und Keramikwissenschaften, profitiert als solcher aber gleichzeitig vom aktuellen KI-Hype und das gleich in mehrfacher Hinsicht.

Glas für Smartphone-Hersteller

Als Hersteller von Gorilla Glas ist Corning einer der wichtigsten Zulieferer in diesem Bereich für Smartphone-Geräte von Herstellern wie Sony, Samsung, Oppo oder Xiaomi. Auch für Apple ist Corning als Zulieferer tätig und liefert hier seit der 12-er Serie des iPhones Glas mit dem Namen "Ceramic Shield".

Da Smartphones zunehmend mit KI-Funktionen ausgestattet werden, profitiert also Corning in zweiter Reihe vom Absatzwachstum in diesem Segment.

Optische Kommunikation als Treiber

Neben Displays ist Corning auch im Bereich Optische Kommunikation tätig und könnte sich hier ebenfalls als KI-Profiteur etablieren. Denn das Unternehmen stellt Glasfaserkabel und weitere Hardware-Produkte her, die in der Telekommunikationsbranche aber auch in Unternehmen zum Einsatz kommen. Corning arbeitet unter anderem mit den Weißen Haus zusammen, um unterversorgten ländlichen Gemeinden Hochgeschwindigkeitsinternet zur Verfügung zu stellen, wie aus der jüngsten Bilanzveröffentlichung hervor geht.

Zudem hat das Unternehmen für seine Glasfaserprodukte auch Datenzentren im Blick, in denen die Anforderungen an die Übertragung von Daten durch KI zuletzt massiv gestiegen sind. Corning-CEO Wendell Weeks betonte "Barron’s" zufolge unlängst, dass Systeme, die auf NVIDIAs beliebten Hopper H100-GPUs basieren, das Zehnfache an Glasfaser erfordern, als in einem herkömmlichen Server-Rack verwendet wird. Weiter steigen dürfte der Bedarf mit NVIDIAs leistungsstarkem neuen Blackwell-Chip, der in diesem Jahr auf den Markt kommen soll. Davon will Corning profitieren: Wenn das passiert, so Weeks weiter, dürfte sich der Umsatz von Corning pro Rack verdoppeln.

Jüngste Zahlen überzeugten

In seiner jüngst vorgelegten Bilanz zum ersten Quartal wurde bereits sichtbar, dass Corning eine starke Geschäftsbasis besitzt. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 38 Cents, was deutlich über den Konsensschätzungen von 0,03 US-Dollar gelegen hatte. Auch bei den Erlösen schnitt Corning besser ab als erhofft: Statt der erwarteten 3,12 Milliarden US-Dollar fuhr Corning Umsätze in Höhe von 3,26 Milliarden US-Dollar ein.

"Unsere Ergebnisse für das erste Quartal waren am oberen Ende unserer Prognose. Wichtig ist, dass wir ermutigende Anzeichen einer Verbesserung der Marktbedingungen sehen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass das erste Quartal das schwächste Quartal in diesem Jahr sein wird."

Im zweiten Jahresviertel stellt Corning ein Wachstum des Kernumsatzes auf etwa 3,4 Milliarden US-Dollar bei einem Kerngewinn je Aktie im Bereich von 0,42 bis 0,46 US-Dollar in Aussicht, wobei die angepeilten Erlöse die Markterwartungen übertreffen würden. Beim prognostizierten Gewinn liegt das Unternehmen etwa im Rahmen der Analystenschätzungen.

Analystenbewertungen durchwachsen

Analysten halten sich mit bullishen Bewertungen für Corning aber mehrheitlich zurück. Nachdem die Corning-Aktie im bisherigen Jahresverlauf bereits rund 31 Prozent an Wert gewonnen hat und zuletzt an der NYSE bei 39,85 US-Dollar gehandelt wurde, liegt das durchschnittliche Kursziel auf TipRanks bei 38,55 US-Dollar und damit unterhalb des aktuellen Kursniveaus (Stand: Schlusskurs vom 20. Juni 2024). Von elf Analysten empfehlen immerhin fünf die Corning-Aktie zum Kauf, sechs weitere haben ein "Halten"-Rating vergeben.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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Bildquellen: T. Schneider / Shutterstock.com, Postmodern Studio / Shutterstock.com

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