NASDAQ-Titel Microsoft-Aktie: Börsenexperte Jim Cramer warnt vor Höhepunkt bei KI - sieht bei Microsoft aber noch Potenzial
Obwohl Börsenexperte Jim Cramer der Meinung ist, KI-Aktien hätten ihren Zenit überschritten, sieht er bei einer bekannten Big Tech-Aktie vor allem wegen einem "echten" KI-Produkt noch Potenzial.
Werte in diesem Artikel
• Unternehmen nutzen KI-Hype, um ihre Aktien anzutreiben
• KI-Hype habe den Zenit überschritten, wenn gehypte KI-Aktien keine Rendite abwerfen
• Microsofts KI-Copilot noch nicht eingepreist
Gewohnt lautstark mahnte Börsenkenner Jim Cramer in seiner Sendung auf CNBC kürzlich Anleger, im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) Vorsicht walten zu lassen. Der "Mad Money"-Moderator riet vor allem von Unternehmen ab, die KI-Module für Verbraucher anbieten. Er verwendete dabei die in den USA zum Sprichwort gewordene Floskel "jumping the shark", eine Analogie zu einer amerikanischen Fernsehserie aus den Siebzigerjahren, die ihren Zenit tatsächlich mit einer "Sprung über einen Hai"-Szene überschritten hatte.
Auch die gehypte Action-Kamera GoPro erlebte laut Cramer einen solchen Moment, nur sei es hier eine "Ziege auf einem Surfbrett" gewesen, die eine GoPro auf ihrem Kopf befestigt hatte. Seit dem Zeitpunkt, als Jim Cramer dieses Bild gesehen habe, sei die Aktie des Unternehmens weit hinter ihre Höchststände zurückgefallen.
Der Moderator bezweifelt dabei nicht, dass Künstliche Intelligenz zukünftig ein wichtiger Einflussfaktor für den Erfolg von Unternehmen sein werde, allerdings würden viele Unternehmen die "legitimen Anwendungsfälle für KI" überschätzen. Der greif- und sichtbare Return on Investment fehle bislang. Und damit werde der KI-Hype tatsächlich verpuffen, wenn die Unternehmen keine "echte" Rendite liefern. "Wir haben eine Menge CEOs und Analysten gesehen, die versucht haben, KI in ihre optimistischen Erzählungen einzubauen. Und das geht jetzt schon eine Weile so, und es hat funktioniert", so Cramer. "Aber ich denke, dass diese Tage bald gezählt sein werden, es sei denn, sie haben einen legitimen Weg gefunden, mit KI viel Geld zu verdienen, anstatt einer Ziege beim Surfen vor der Küste von Hawaii zuzuschauen."
Sorge vor einem "Platzen der KI-Blase" äußerten zuletzt auch Morgan Stanley-Analyst Edward Stanley, der vor zu großem Optimismus für die Entwicklung der KI-Technologie warnte, und Börsenexperte David Wehner, der KI zwar als Innovationstreiber betrachtet, aber davor warnte, dass Hypes in der Vergangenheit immer nochmals implodierten, bevor sie im breiten Markt ankamen.
Unterbewertete Microsoft-Aktie? KI-Assistent noch nicht eingepreist
Die Aktie des Software-Giganten Microsoft sei mit einer Steigerung um 37,21 Prozent seit Jahresbeginn hinter den anderen Big Tech-Aktien zurückgeblieben, schrieben Analysten der Citigroup kürzlich in einer Notiz. Dies dürfte sich aber in den kommenden Monaten ändern, so das Citi-Team. Die Wall Street-Experten eröffneten eine positive 90-Tage-Katalysatorbeobachtung für das Papier. Neben einem sich stabilisierenden PC-Markt, besseren Azure-Eingängen und einem Trend zur Umsatzbeschleunigung sehen die Analysten laut MarketWatch auch in den Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und der Buchhaltungs- und Vertriebssuite Microsoft Dynamics deutliches Potenzial.
Die Citi-Analysten legen das Kursziel für die Microsoft-Aktie auf 420 Euro fest, was bei einem aktuellen Kurs von 329,06 US-Dollar einem Aufwärtspotenzial rund 27,6 Prozent entspricht (Stand: Schlusskurs vom 18.09.2023).
Jim Cramer bestätigte in seiner TV-Sendung die Citi-Kaufempfehlung für Microsoft und stellte dabei - entgegen seiner sonstigen Marktempfehlung - vor allem die Entwicklung eines Microsoft KI-Moduls als Wachstumsmotor heraus. Der CNBC-Moderator betonte dabei, dass vor allem der neue KI-Assistent von Microsoft, der den Office-Nutzern bei der Erstellung von Dokumenten helfen soll, am Markt bislang weitestgehend übersehen werde. Wenn dieses Potenzial eingepreist würde, sei die Microsoft-Aktie deutlich höher zu bewerten. Anders als bei anderen Unternehmen, die auf den KI-Zug aufspringen möchten, um ihren Aktien Auftrieb zu geben, verfüge Microsoft über Substanz im Bereich der Künstlichen Intelligenz, bei der es sich lohne, sie in den Vordergrund zu stellen. "Sie haben ein echtes KI-Produkt. Das ist definitiv, wie Citi sagt, ein 'reicher Katalysator'", so Cramer.
Auch auf TipRanks erhält die Microsoft-Aktie im Konsensrating von 33 Wall Street-Analysten eine starke Kaufempfehlung (30 Buy, 2 Hold, 1 Sell) mit einem mittleren Kursziel von 390,81 US-Dollar (Stand 13.09.2023).
Microsoft-Aktie unter Druck: Schwächelnde Zuwachsraten bei Cloud-Plattform Azure
Nach der Veröffentlichung der letzten Quartalsbilanz gerieten die Microsoft-Papiere an der NASDAQ jedoch unter Druck. Grund dafür waren Umsatzsorgen im Geschäft mit der Cloud-Plattform Azure, wie auch CMC Markets-Analyst Michael Hewson laut dpa-AFX schrieb. Firmenchef Satya Nadella hingegen betonte, dass der Einsatz von KI-Programmen wiederum den Bedarf an Cloud-Infrastruktur zukünftig erhöhen werde und damit den zuletzt schwächelnden Zuwachsraten von Azure neuen Schwung verleihen werde.
Redaktion finanzen.net
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14.06.2018 | Microsoft Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
13.06.2018 | Microsoft Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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