STEMMER IMAGING: Erfahrener Newcomer geht an die Börse

In einer ausgesprochen turbulenten Marktphase wagt die STEMMER IMAGING AG den Gang an die Börse. Anlässlich dieses Vorhabens führte finanzen.net mit Christof Zollitsch, dem CEO der STEMMER IMAGING AG, und Lars Böhrnsen, dem CFO des Unternehmens ein Interview.
Werte in diesem Artikel
finanzen.net Als Anbieter von Bildverarbeitungstechnologie für Industrieunternehmen dürfte Ihre Gesellschaft - trotz ihrer beachtenswerten Historie von über drei Jahrzehnten - nur wenigen Investoren bekannt sein. Wären Sie so freundlich und würden Ihr Unternehmen in zwei oder drei Sätzen kurz vorstellen?
Zollitsch: STEMMER IMAGING gehört zu den Pionieren der industriellen Bildverarbeitung (Machine Vision), einer Schlüsseltechnologie für die Automatisierung von Fertigungsprozessen und dem Megatrend Industrie 4.0. Wir bieten unseren Kunden eine perfekte Kombination aus innovativen Produkten weltweit führender Hersteller, eigener Bildverarbeitungssoftware und umfassenden Service- und Beratungsleistungen. Dabei verbinden wir tiefgreifendes technisches Know-how, langjährige Projekterfahrung und ein umfassendes Verständnis für Kundenbedürfnisse und komplexe Anforderungen im Bereich der industriellen Bildverarbeitung zu anspruchsvollen Lösungskonzepten.
In welchen Branchen sind Ihre Lösungen besonders stark gefragt und wie setzt sich Ihre Kundschaft konkret zusammen?
Zollitsch: Wir haben eine breite Kundenbasis aus zahlreichen Anwendungsfeldern in sehr vielen unterschiedlichen Branchen, angefangen von Automotive über Lebensmittel und Verpackung bis hin zu Entertainment. In Produktionsanlagen zum Beispiel werden optische Kontrollen durchlaufen, wo Bildverarbeitung von STEMMER IMAGING zur Qualitätskontrolle zum Einsatz kommt. Im Zuge der Digitalisierung werden neben industriellen Anwendungen auch die nicht-industriellen Einsatzgebiete, wie zum Beispiel in der Unterhaltungsindustrie oder der Verkehrstechnik, weiter an Bedeutung zunehmen.
Welche Umsätze und Ergebnisse können Sie Investoren für die nächsten Jahre in Aussicht stellen?
Böhrnsen: Wir konnten von 2013 bis 2017 ein über dem Marktdurchschnitt liegendes durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von rund 12 Prozent erzielen. Das EBITDA ist im selben Zeitraum ebenfalls zweistellig und im Durchschnitt mit circa 15 Prozent pro Jahr sogar noch stärker gewachsen. Diesen erfolgreichen Trend wollen wir fortsetzen und unser Wachstum sogar noch weiter beschleunigen. Der Markt bietet hierfür aussichtsreiche Möglichkeiten. Mit dem Börsengang können wir auch nochmals neue Wege für unsere Expansion einleiten.
Mit über 260 Mitarbeitern gehören Sie in der Softwarebranche eher zu den kleinen Playern. Wie stufen Sie die Wahrscheinlichkeit ein, dass große kapitalkräftige Softwarefirmen zur Konkurrenz werden könnten, schließlich wird "Industrie 4.0" bereits als heißer Megatrend gehandelt?
Böhrnsen: Unsere Kernkompetenz ist die Entwicklung und Konfiguration kundenspezifischer Systemlösungen, das bedeutet wir liefern sozusagen das Bildverarbeitungssystem als herstellerunabhängiges, individuelles Lösungskonzept aus Hardware-Komponenten, eigener Software und Services. In der industriellen Bildverarbeitung sehen wir unsere über 30-jährige Erfahrung als klaren Wettbewerbsvorteil. Damit verfügen wir über langjährige, einschlägige Branchenkenntnisse und fundiertes technisches Know-how, was zur Lösung komplexer Herausforderungen im Bereich der industriellen Bildverarbeitung immens wichtig ist.
Können Sie noch bitte die wichtigsten Fakten zum Börsengang unseren Lesern kurz mitteilen?
Böhrnsen: Wir haben uns für den Börsengang an der Frankfurter Wertpapierbörse im Börsensegment Scale (Freiverkehr) entschieden. Das Angebot bzw. der Wertpapierprospekt dafür ist auf unserer Webseite im Bereich Investor Relations veröffentlicht worden, dort sind alle wichtigen Informationen zu finden. Der Angebotszeitraum läuft noch bis voraussichtlich 22. Februar 2018, die Preisspanne wurde auf 32,00 Euro bis 36,00 Euro je Aktie festgelegt. Mit den geplanten Erlösen in der Größenordnung von circa 50 Millionen Euro wollen wir unser weiteres organisches und anorganisches Wachstum sowie die Weiterentwicklung unseres Leistungsportfolios, insbesondere in Richtung neuer Anwendungsfelder für die eigenentwickelte Bildverarbeitungssoftware Common Vision Blox (CVB) forcieren.
Zwischen der STEMMER IMAGING AG und der im TecDAX notierten CANCOM SE gibt es personelle Verbindungen. Können Sie diese näher erläutern und sich daraus ergebendes Synergiepotenzial kurz aufzeigen?
Zollitsch: Unsere ambitionierte Wachstumsstrategie wird aktiv unterstützt von einem erfahrenen Aufsichtsrat, dem mit Klaus Weinmann und Stefan Kober zwei CANCOM-Gründer angehören. Zudem sind die beiden Co-Founder der PRIMEPULSE SE, eine Beteiligungsholding, in der Klaus Weinmann (CEO der CANCOM SE) und Stefan Kober (CEO der AL-KO Kober SE) ihre unternehmerischen Aktivitäten bündeln. Beide verfügen einerseits über Erfahrung bei M&A Transaktionen, IPOs und dem Kapitalmarktumfeld allgemein, aber auch über Expertise in unserem Marktsegment mit IT-Themen wie beispielsweise Industrie 4.0 oder IoT bzw. IIoT. Beides wird für unser weiteres Wachstum eine wertvolle Unterstützung sein.
Zu den Personen:
Christof Zollitsch, Dipl.-Informatiker (FH), ist CEO der STEMMER IMAGING AG und verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Bildverarbeitungsbranche. Zollitsch war maßgeblich an der Erfolgsgeschichte von STEMMER IMAGING beteiligt, unter anderem durch die Integration neuer Tochtergesellschaften.
Lars Böhrnsen, Dipl.-Kaufmann und Steuerberater, ist CFO der STEMMER IMAGING AG. Er verfügt über mehr als 13 Jahre Erfahrung im Finanzwesen und war maßgeblich an der erfolgreichen Integration neuer Tochtergesellschaften beteiligt.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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