Hören, sehen, telefonieren

So könnte die Zukunft des Amazon Echo aussehen

09.03.17 11:17 Uhr

So könnte die Zukunft des Amazon Echo aussehen | finanzen.net

In den USA ist Amazon Echo längst ein Verkaufsschlager, und auch hierzulande zieht es aktuell in immer mehr Haushalte ein. Nun will der US-Konzern die Funktionalitäten des smarten Gerätes offenbar erweitern. Verbraucherschützer sind in Sorge.

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Schon zum Deutschlandstart des smarten Lautsprechers Amazon Echo gab es Bedenken bezüglich des Datenschutzes. Denn das Gerät des US-Onlineriesen wird per Sprachbefehl gesteuert und muss daher in einer Art "Bereitschaftsmodus" zwangsweise alles Gesprochene mithören, um einen tatsächlichen Befehl erkennen zu können. Amazon verspricht zwar, dass nur im Falle einer beabsichtigten Aktivierung des Echo per Sprachbefehl Daten an den Unternehmensserver geschickt werden, doch spätestens seit der neuesten Wikileaks-Enthüllung kann das wohl niemanden mehr beruhigen. Denn die Organisation rund um Julian Assange hatte diese Woche aufgedeckt, dass der amerikanische Geheimdienst und womöglich noch andere Gruppen und Organisationen über Technologien verfügen, mit denen smarte Geräte gehackt und anschließend zu lauschenden Spionen umfunktioniert werden können - ohne Wissen des Benutzers oder des Herstellers.

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Amazon Echo könnte das Sehen lernen

Bisher kann das smarte Gerät aus dem Hause Amazon seinen Benutzer nur hören. Bald könnte allerdings ein Modell auf den Markt kommen, das den Eigentümer auch sieht. Mitarbeiter der Webseite "AFTVNews" haben auf den Amazon-Servern das Foto eines Gerätes gefunden, dessen Design an das Echo erinnert - und das augenscheinlich eine Kamera samt Infrarotsensoren für die Nachtsicht besitzt. Vor allem der blau leuchtende Ring, der in diesem Fall um die Kamera herum verläuft, dürfte Besitzern eines Amazon Echo bekannt vorkommen, denn er signalisiert, dass das smarte Gerät einen Befehl vernommen hat und somit aktiviert worden ist.

Wozu das Gerät genau dienen könnte, ist nicht bekannt - zumal Amazon bisher kein entsprechendes Gadget angekündigt hat. "AFTVNews" spekuliert, dass es sich um eine Überwachungskamera für zu Hause - ähnlich der Nest Cam der gleichnamigen Alphabet-Tochter - handeln könnte, die über die virtuelle Assistentin Alexa per Sprachbefehl gesteuert werden kann. Zwei kleine Löcher oben am Gerät lassen zumindest auf eingebaute Mikrophone schließen. Ob auch ein passabler Lautsprecher integriert ist, so dass das Gerät auch sämtliche Funktionen des Echo oder Echo Dot übernehmen könnte, ist nicht zu sehen.

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Amazon bläst zum Angriff auf Skype

Zu Amazons Strategie könnte es aber durchaus passen, ein vollwertiges Echo mit Kamera auf den Markt zu bringen. Denn der Konzern bläst zum Angriff auf Skype. Aktuell testet der US-Händler bereits Möglichkeiten zur Internettelefonie zwischen verschiedenen Nutzern mit Echo-Geräten. Diese könnten das Gespräch dann einfach per Sprachbefehl starten und sich anschließend so unterhalten, als ob die andere Person im gleichen Raum oder im Zimmer nebenan wäre - ohne dabei in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt zu sein. Sollte der Online-Händler für die Zukunft wirklich ein Gerät mit Kamera planen, wären dann wahrscheinlich nicht nur Audio-, sondern auch Videoanrufe möglich - allerdings müsste das Bild wohl auf einem anderen Gerät wiedergegeben werden.

Neue Funktionen werfen neue Datensorgen auf

Bevor aber auch nur die "normale" Internettelefonie verfügbar gemacht wird, müssen laut "Chip" noch einige neue Fragen in Bezug auf den Datenschutz geklärt werden. So sei es beispielsweise noch nicht klar, wie sicher die Kommunikation auf diesem Weg sei und welche Daten dabei gesammelt werden. Ein Gerät mit integrierter Kamera dürfte noch einige weitere Probleme aufwerfen - egal ob es zur Videotelefonie oder nur als Überwachungskamera für zu Hause genutzt werden kann. Allen voran stellt sich natürlich die Frage, wann ein Video aufgezeichnet wird. Nur wenn die Kamera zuvor vom Besitzer manuell aktiviert wurde oder bei jeder wahrgenommenen Bewegung und jedem erfassten Geräusch? Und wie lässt sich verhindern, dass Hacker die Kamera für ihre Zwecke instrumentalisieren?

Auf die Mikrofone im smarten Zuhause können Kriminelle und Geheimdienste ja offensichtlich schon ohne große Probleme zugreifen. Mit einer Kamera wäre dann die vollständige Überwachung ahnungsloser Bürger perfekt. Verbraucherschützer warnen daher generell vor vernetzten Geräten im Haushalt, da viele Menschen überhaupt nicht verstehen würden, wo Daten fließen und dementsprechend auch ausgespäht werden könnten. So empfahl beispielsweise Michael Schuhen von der Universität Siegen im Gespräch mit "Deutsche Welle" nach den jüngsten Wikileaks-Enthüllungen, im Zweifel einfach auf alle entsprechenden Geräte und Anwendungen zu verzichten.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Amazon.com, Inc., Ken Wolter / Shutterstock.com

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11.04.2017Whole Foods Market SellStandpoint Research
23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
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26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

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