Geldanlage-Report Armin Brack

MPC Capital: Trendwende bei Geschlossenen Fonds?

21.01.11 09:18 Uhr

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Anbieter von Schifffonds wie MPC Capital, HCI Capital oder Lloyd Fonds gehörten in Vor-Finanzkrisenzeiten zu den Top-Performern. Insbesondere MPC Capital galt als Vorzeigeunternehmen mit hoher Dividendenrendite. Diese spiegelte Anlegern eine scheinbare Absicherung vor, die sich als trügerisch erwies.

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Mit der Finanzkrise brach die weltweite Güternachfrage naturgemäß ein. Der Markt für Container-Schiffe kam durch dramatisch sinkende Frachtraten quasi zum Erliegen. Es gab Überkapazitäten und stillgelegte Schiffe, die entsprechend keine Erträge mehr brachten.

Die Fondsgesellschaften gerieten in Liquiditätsnöte und forderten die Rückgabe von Ausschüttungen oder den Nachschuss von neuem Kapital von den Anlegern. In der Folge brach wiederum das Neugeschäft weg. Es entwickelte sich eine Abwärtsspirale und die hohe Verschuldung, die zuvor für einen hohen Ertragshebel gesorgt hatte, wurde nun zum Bumerang.

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Auch große Anbieter wie MPC Capital kämpften bis dato ums Überleben. Der Aktienkurs dümpelte bei rund einem Zehntel des Boom-Niveaus.

*Befreiungsschlag gelungen

Am Mittwoch gab MPC nun bekannt, dass die Partnerbanken bereit seien, 44,5 Millionen Euro an Darlehen als Sacheinlage in das Unternehmen einzubringen. Im Gegenzug erhalten die Banker insgesamt 2,8 Millionen neue Aktien.

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Das ist auf den ersten Blick ein schlechter Deal für die Banken, weil der Aktienwert aktuell nur rund einem Drittel der Darlehenssumme entspricht. Mit anderen Worten: Die Banken erleiden mit diesem Deal hohe Buchverluste.

Die Überlegung dahinter: Hätte man MPC einen derartigen Deal verweigert, hätte die Insolvenz gedroht - und die Banken hätten noch weniger bekommen. So bleibt immerhin die Hoffnung, dass das MPC-Geschäft irgendwann wieder profitabel wird und damit der Wert der einzelnen Aktien wieder deutlich steigt.

Genau darauf spekulieren auch die Aktionäre, die die MPC-Aktie im Anschluss um über 30 Prozent nach oben katapultiert haben. Denn für MPC selbst ist der Deal ein Befreiungsschlag, weil die Schuldenlast durch die Umwandlung der Forderungen in Eigenkapital dramatisch abnimmt.

*Was passiert am Schiffsmarkt?

Der Kursanstieg wird dabei auch von einer Aufhellung im operativen Geschäft untermauert. In den ersten neun Monaten 2010 stieg das Platzierungsvolumen für neue Fonds immerhin um 59 Prozent. Allerdings von einer sehr niedrigen Basis aus.

Ob der Anstieg nachhaltig sein wird, hängt vor allem davon ab, ob die Charterraten für Schiffe weiter steigen. Auch der relativ neue Bereich Alternative Energien bietet einiges an Fantasie. Das Interesse der Anleger an diesem Bereich ist nach wie vor groß. Da mit Aktien aus diesem Segment zuletzt aber kein Blumentopf zu gewinnen war, ist es gut möglich, dass sich wieder mehr Anleger dem Bereich der Geschlossenen Fonds zu wenden.

Andererseits ist hier im Zuge der Finanzkrise viel Vertrauen verloren gegangen und viele Investoren werden nicht so schnell an den Markt zurückkehren.

Dass MPC Capital in der jüngsten Pressemeldung trotzdem bereits das Comeback der Schiffsbeteiligungen eingeläutet hat, hat natürlich vor allem marketingtechnische Gründe. Mit "sicherheitsorientierten und verständlichen Fondsstrukturen und Konzepten" versucht man die Anleger zurück in den Markt zu locken.

*Genaue Bedingungen des Kontraktes fraglich

Eine Bewertung der Aktie fällt auf aktuellem Niveau schwer, weil die Details des wichtigen Bankenkontrakts nicht bekannt sind. So ist schwer abschätzbar, wie hoch die verbleibende Zinslast ist und damit auch das zur Rückkehr in die Profitabilität erforderliche Platzierungsniveau.

MEIN FAZIT:

- Die Aktie ist auf aktuellem Niveau nur für hartgesottene Spekulanten eine Option.
- Anleger sollten nach dem starken Anstieg nun zunächst eine Bodenbildung abwarten.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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