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DAX geht schwach ins Wochenende - China erhöht US-Zölle - Volatilität bleibt hoch

11.04.25 18:00 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Freitag an Börse Frankfurt - DAX nach kräftigem Erholungssprung wieder leichter | finanzen.net

Nach der heftigen Vortagesrally treten Anleger am deutschen Aktienmarkt am Freitag etwas auf die Bremse. Anfänglichen Aufschlägen folgen nun Gewinnmitnahmen im DAX.

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20.374,1 PKT -188,6 PKT -0,92%

Der DAX war am Freitag mit einem Plus von 1,09 Prozent auf 20.787,06 Zähler in den Handel an der Frankfurter Börse gegangen und rutschte im Verlauf ins Minus - zeitweise unter die 20.200er-Marke. Schlussendlich gab er 0,92 Prozent auf 20.374,10 Punkte nach.
Am 18. März hatte der deutsche Leitindex mit Blick auf die Bundestagsabstimmung zum Finanzpaket bei 23.476,01 Zählern noch einen neuen Höchststand erreicht. Den 6. März hatte der DAX bei 23.419,48 Einheiten - mit einem neuen Allzeithoch auf Schlusskursbasis - beendet.

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Auch wenn Europa von dem US-chinesischen Konflikt nicht verschont bleiben werde, so biete die Pause bei den Zöllen immerhin die Chance, auf dem Verhandlungsweg Einigungen zu finden, hieß es im Handel. Die Volatilität dürfte einstweilen aber hoch bleiben, was sich aktuell schon wieder bestätigt.

In Reaktion auf die jüngst weitere Anhebung der US-Zölle hat China seinerseits indes eine Erhöhung der Zölle auf Waren aus den USA von 84 auf 125 Prozent angekündigt. Diese sollen am 12. April in Kraft treten.

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"Die Aktienmärkte zahlen den Preis"

"Die Aktienmärkte zahlen den Preis für das Vabanque-Spiel des US-Präsidenten", kommentierte James Butterfill, Forschungsleiter bei der auf digitale Vermögenswerte spezialisierten Investmentgesellschaft CoinShares, das Handelsgeschehen. Die Volatilität an den Börsen habe zuletzt sogar die des Bitcoin übertroffen.

Trump sorgt weiter für Turbulenzen

Am Vorabend war es einmal mehr US-Präsident Donald Trump, der für Turbulenzen an den Märkten gesorgt und insbesondere die US-Titel unter Druck gebracht hatte. Wie am Abend bekannt wurde, belaufen sich die von Seiten der US-Regierung auf den Weg gebrachten US-Zölle gegen China auf insgesamt 145 Prozent - und nicht 125 Prozent, wie das Weiße Haus zuvor mitgeteilt hatte. Das bestätigte ein Mitarbeiter der US-Regierungszentrale in Washington. Bei den früheren Angaben waren bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet, die Trump wegen Chinas Rolle bei der Herstellung der Droge Fentanyl in den vergangenen Monaten erhoben hatte.

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Trump fährt seit seinem Amtsantritt einen harten handelspolitischen Kurs gegenüber China. Am Mittwoch hatte er auf der Online-Plattform Truth Social angekündigt, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf insgesamt 125 Prozent zu erhöhen, während er gleichzeitig für andere Länder bestimmte Zölle vorübergehend aussetzte. Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten gegenüber "mangelnden Respekt" entgegenbringe. Das Weiße Haus gab zunächst nur spärlich Informationen zu dem Schritt heraus.

Erst als die US-Regierungszentrale deutlich später die formale, schriftliche Anordnung zu der Zoll-Erhöhung veröffentlichte, fiel die Lücke bei der Berechnung der China-Zölle auf. Denn aus der Anordnung geht hervor, dass sich Trump bei dem Zoll-Sprung auf 125 Prozent lediglich auf jene Sonderabgaben bezog, die er seit Anfang April als Teil seiner sogenannten wechselseitigen Zölle verhängt hatte. Das sind Sonderabgaben als Reaktion auf Handelsbarrieren in anderen Ländern für Einfuhren aus den USA.

Die US-Märkte hatten auf diesen neuerlichen Gegenwind mit kräftigen Verlusten reagiert, auch an der Börse in Tokio rutschte der Leitindex am Freitag ab.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Ralph Orlowski/Getty Images

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