Geheimnis gelüftet

Vermisster Besitzer der drei Boeings in Malaysia aufgetaucht

11.12.15 14:30 Uhr

Vermisster Besitzer der drei Boeings in Malaysia aufgetaucht | finanzen.net

Der Besitzer der drei herrenlosen Boeing-Maschinen, nach dem der Flughafen von Kuala Lumpur per Zeitungsanzeige gesucht hatte, hat sich gemeldet. Seine Version der Geschichte unterscheidet sich von der des Flughafens.

Es war eine kuriose Annonce, die Leser der malaysischen Zeitung "The Star" kürzlich im Kleinanzeigenteil fanden: Ein Foto mit drei Flugzeugen, Typ Boeing 747, wurde dort veröffentlicht. Im Begleittext zu dem Bild hieß es, dass die Betreiber des Airports von Kuala Lumpur den oder die Besitzer der Maschinen suchen. "Sollten Sie ihre Flugzeuge nicht innerhalb von 14 Tagen nach Erscheinen dieser Anzeige abholen, behalten wir uns das Recht vor, sie zu verkaufen oder auf andere Art zu entsorgen".

Besitzer hat sich gemeldet

Das Rätsel um den mysteriösen Eigentümer der vermeintlich vergessenen Maschinen wurde nun gelöst. Ein ehemaliger US-Pilot hat sich auf die Zeitungsanzeige hin gemeldet und zeigte sich überrascht über die Art der Kontaktaufnahme seitens des malaysischen Flughafens. "Ich habe sie nicht vergessen", sagte Blue Peterson, ein Ex-Pilot und Chef der Frachtgesellschaft Swift Air Cargo, in deren Besitz sich die drei Maschinen offenbar befinden.

Verschiedene Versionen einer Geschichte

Peterson erklärte, es habe diverse Treffen zwischen der Fluggesellschaft und Vertretern des Flughafens gegeben - zuletzt sei man am 12. Oktober zusammengetroffen. Auch danach habe weiterhin Kontakt bestanden, der US-Pilot spricht von einem Briefwechsel zwischen beiden Seiten. Demnach war dem örtlichen Flughafenbetreiber MAHB durchaus bekannt, wer der offizielle Besitzer der drei Maschinen ist, die dem Vernehmen nach seit rund einem Jahr ungenutzt auf dem Flughafengelände stehen sollen.

Als Besitzer nicht anerkannt

Angaben des Anwalts von Swift Air Cargo zufolge habe die Fluggesellschaft die Maschinen im Juni erworben - Vorbesitzer sei ein Unternehmen aus Hongkong gewesen, so der Rechtsvertreter weiter. Probleme habe es allerdings mit den Besitzrechten gegeben - der Flughafenbetreiber habe sich geweigert, Swift Air Cargo als rechtmäßigen Eigentümer der Maschinen anzuerkennen, da der Fluggesellschaft bislang keine Fluggenehmigung erteilt wurde.

Es geht um Geld

Der Chef der Fluggesellschaft sieht den Grund für die außergewöhnliche Aktion des Flughafenbetreibers allerdings in ausstehenden Forderungen des Flughafens. Demnach habe der Vorbesitzer Park- und Landegebühren nicht bezahlt - der Verkauf der Maschinen soll nun die Ausstände decken, vermutet Blue Peterson.

Juristisches Nachspiel

Er habe sich stets verhandlungsbereit gezeigt, versichert der Besitzer. Er habe die Angelegenheit nun allerdings einem Anwalt übertragen, der die Sache klären soll. "Das hier ist Malaysia", erklärte der Ex-Pilot.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: MOHD RASFAN/AFP/Getty Images