thyssenkrupp plant Börsengang der Marine-Sparte für 2025 - Aktie zweistellig höher
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Der Industriekonzern thyssenkrupp treibt die Pläne für einen Börsengang seiner Marine-Sparte TKMS voran.
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Der Essener Mutterkonzern thyssenkrupp plant einen Börsengang seiner Marine-Sparte. "Wir wollen den Börsengang noch im Kalenderjahr 2025 vollziehen. Dafür bereiten wir auch eine außerordentliche Hauptversammlung vor", sagte thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel López in dem Podcast "Am Abgrund - Die thyssenkrupp-Story" der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".
Der Industriekonzern will das Steuer aber nicht komplett aus der Hand geben. "Wir wollen Marine-Aktien ausgeben, die unsere Aktionäre direkt in ihr Depot gebucht bekommen. Klar ist, thyssenkrupp behält die Mehrheit, also mindestens 51 Prozent", sagte López. Der Rüstungskonzern TKMS verfügt neben seiner Hauptwerft in Kiel unter anderem auch über eine Werft in Wismar in Mecklenburg-Vorpommern, wo er künftig wie in Kiel U-Boote bauen und auch Kampfschiffe fertigen will.
Steigt der Bund ein?
Es gab bereits Gespräche mit der Bundesregierung und der Förderbank KfW über einen Einstieg des Bundes. Nach früheren Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums hieß es: "Wir können bestätigen, dass die Bundesregierung in Gesprächen mit thyssenkrupp über die Zukunft von TKMS ist, da TKMS vor allem mit Blick auf verteidigungsindustrielle Schlüsseltechnologien und damit die Sicherheitsinteressen Deutschlands von großer Bedeutung ist." Zu Details wollte sich das Ministerium nicht äußern.
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hatte der Werft im Januar bei einem Besuch in Kiel bereits Unterstützung nach einer Regierungsübernahme zugesagt. "Wir werden hier einen neuen Anlauf machen und dieses Unternehmen in jeder Hinsicht unterstützen, sodass es auch selbstständig werden kann", sagte Merz damals.
Volle Bücher
TKMS ist nach eigenen Angaben bis Anfang der 2040er Jahre ausgelastet. Im Dezember hatte der Haushaltsausschuss des Bundestags den Bau von vier weiteren U-Booten der modernen Klasse 212CD für die Deutsche Marine bewilligt. Allein das Auftragsvolumen für die deutschen Einheiten liegt bei 4,7 Milliarden Euro. Nach früheren TKMS-Angaben hat auch Norwegen bereits signalisiert, die Anzahl der U-Boote erhöhen zu wollen.
Die Auftragsbücher der Sparte seien voll, sagte Konzernchef López. thyssenkrupp sei zur Zukunft der Marine-Sparte in regelmäßigen Gesprächen mit der Bundesregierung. "Ein Börsengang ist nicht nur für uns ein wichtiger Schritt, sondern auch strategisch relevant für die Bundesrepublik Deutschland mit Blick auf eine mögliche Zusammenarbeit im europäischen Rüstungssektor."
Gewerkschaft
IG-Metall-Bezirksleiter Daniel Friedrich sagte der Deutschen Presse-Agentur, "Auftragslage und Auslastung bei TKMS schätzen wir als außerordentlich positiv ein". Dazu beigetragen hätten auch die kurz vor Weihnachten erteilten Aufträge für weitere U-Boote für die Deutsche Marine sowie für das Forschungsschiff "Polarstern".
"Das Unternehmen steht vor erheblichen Investitionen insbesondere in die Werft in Wismar und einem weiteren Aufbau an Beschäftigung", sagte Friedrich. Hierzu müsse die Verselbstständigung einen positiven Beitrag leisten und das nötige Kapital zur Verfügung stellen. "Unabhängig davon, ob ein Börsengang oder Partnerschaften mit industriellen Investoren angestrebt werden, ist für uns ein Staatseinstieg entscheidend. Wir sehen die Bundesregierung in jeder Konstellation gefordert."
So reagiert die thyssenkrupp-Aktie
Positive Analystenkommentare und ein Podcast haben die Fantasie für versteckte Werte beim Industriekonzern thyssenkrupp am Dienstag kräftig genährt. Die Papiere des Stahl- und Industriekonzerns gewannen am Vormittag via XETRA fast 15 Prozent auf 7,26 Euro. Im laufenden Jahr erholten sie sich damit inzwischen um 85 Prozent auf das höchste Niveau seit Oktober 2023.
Barmittel, Kurstreiber, Optionen - all dies habe der Stahl- und Industriekonzern praktisch im Überfluss, schrieb Citigroup-Analyst Ephrem Ravi. Entscheidend für den Erfolg sei alleine die Umsetzung. Die Abspaltung der Marinesparte und die weitere Reduzierung des Stahlgeschäfts könnten enormen Wert schöpfen. Alleine der Marinebereich könnte die aktuelle Marktkapitalisierung des gesamten Konzerns abdecken.
Und dass dieses Bewertungspotenzial womöglich bald geschöpft wird, untermauerte ein Podcast. "Wir wollen den Börsengang noch im Kalenderjahr 2025 vollziehen. Dafür bereiten wir auch eine außerordentliche Hauptversammlung vor", sagte thyssenkrupp-Vorstandschef Miguel López in dem Podcast "Am Abgrund - Die thyssenkrupp-Story" der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). Die Marine-Aktien sollen an die thyssenkrupp-Aktionäre ausgegeben werden, wobei der Konzern allerdings die Mehrheit behalten will. Die Auftragsbücher der Sparte seien voll, erklärte López.
Citi-Experte Ravi stockte sein Kursziel deutlich auf 8,50 Euro auf. Damit signalisiert er auch nach dem zweistelligen Tagesplus noch immenses Potenzial.
Mit Jason Fairclough von der Bank of America meldete sich derweil ein weiterer "Bulle" wieder zu Wort. Er hatte das Marinegeschäft vor einer Woche erst als verborgene Rüstungssparte gelobt und seinen Kommentar mit dem bekannten Schlagwort "Zeitenwende" betitelt.
Nun legte er unter "Zeitenwende Teil II" nach - diesmal jedoch mit Blick auf die noch bestehende Beteiligung an der ehemaligen Aufzugsparte. Die heutige TK Elevator (TKE) war vor Jahren von Finanzinvestoren gekauft worden. In den thyssenkrupp-Büchern stehe die Beteiligung mit einem Buchwert von rund einer Milliarde Euro, so Fairclough.
Der Experte verwies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Ankündigung der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens von TKE und Alat, einem Unternehmen des saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF). In diesem Zusammenhang könne sich noch mehr am Beteiligungsgeflecht tun. Und damit könne sich der Buchwert von TKE in der thyssenkrupp-Bilanz als viel zu niedrig erweisen, resümiert der Experte. Er hob sein Kursziel auf 9 Euro.
/nas/jha/
ESSEN (dpa-AFX)
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