Beiersdorf: Gut gepflegter Aktienkurs

Der Hamburger Kosmetikkonzern Beiersdorf überzeugt mit neuen Produkten. Der Umsatz dürfte in den kommenden Jahren stärker steigen als bei der Konkurrenz. Warum die Aktie weiter zulegen sollte.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Wie riecht eigentlich Nivea? Berühmt geworden als Handcreme, gibt es die wichtigste Marke des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf jetzt auch als Parfüm. Die Werbeabteilung verspricht Zitrusnoten, Lavendel, Rosenessenzen und "frühlingshafte Blütenakkorde". Auch in anderen Bereichen wagt Beiersdorf Experimente: Der vor allem auf Hautpflegeprodukte spezialisierte Konzern testet Einwegrasierer für Frauen und wagt sich damit in eine ungewohnte Produktkategorie.
Beiersdorf ist in Bewegung. Auch an der Börse: Die Aktie gehört 2015 zu den Topwerten im DAX. Beschleunigt worden ist der Aufwärtstrend in dieser Woche durch die neuesten Geschäftszahlen. Die waren nicht makellos, machten dennoch Eindruck an der Börse. Der operative Gewinn stieg um elf Prozent auf 242 Millionen. Analysten hatten laut Datendienst Bloomberg im Schnitt mit zwei Millionen Euro weniger gerechnet.
Die Umsatzprognose für das laufende Jahr wurde an das untere Ende der angestrebten Spanne justiert. Statt drei bis fünf Prozent Wachstum gehen die Hanseaten jetzt von drei bis vier Prozent aus. Konzernchef Stefan Heidenreich ist zufrieden. Man habe Beiersdorf widerstandsfähig gemacht und auf einen nachhaltigen profitablen Wachstumskurs gebracht. "Wir wachsen teils gegen den Markt und setzen uns auch in einem schwierigen Marktumfeld durch."
Auffallend ist die Beschleunigung im dritten Quartal. Nach einem Umsatzplus von 1,6 Prozent in den ersten sechs Monaten legt der Konzern im Kosmetikgeschäft im dritten Quartal sechs Prozent zu. Das liegt zum einen an Sonderbelastungen zum Jahresstart: Beiersdorf verstrickte sich in Preisverhandlungen mit Händlern, die daraufhin einige Beiersdorf-Produkte aus den Regalen nahmen. In Australien wurde ein Warenlager durch einen Sturm zerstört. Diese Belastungsfaktoren sind aus dem Weg geräumt, sodass Fortschritte im operativen Geschäft besser sichtbar werden.
Zusätzlich haben die Hamburger mit neuen Produkten für Aufmerksamkeit gesorgt, etwa einem Deo, das keine hässlichen Ränder auf weißen Shirts hinterlässt. Oder einer auf Männer ausgerichteten Nivea-Creme. Je stärker Beiersdorf mit Innovationen den Umsatz steigert, desto besser lassen sich Größenvorteile für Kostensenkungen nutzen. Auch die Expansion in fremde Länder verbessert den Hebel.
Gemessen an Rivalen wie L’Oréal ist die Marge bei Beiersdorf niedrig. Nach Berechnung der Investmentbank Morgan Stanley lag der DAX-Konzern im vergangenen Jahr mit einer Bruttomarge von 13,7 Prozent klar unter dem Branchenschnitt von 17. Das zeigt, wie groß das Aufholpotenzial ist. Beiersdorf sei eine der besten langfristigen Wachstumschancen im Konsumgüterbereich, folgert Morgan Stanley. Umsatzsteigerungen von organisch fünf Prozent jährlich ab 2016 seien realistisch.
Abschreckend wirkt das hohe Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Laut Datendienstleister Bloomberg wird die Aktie in etwa mit dem 30-Fachen des für 2016 erwarteten Gewinns bewertet - mehr als doppelt so hoch wie der DAX. Dieser Vergleich aber führt auf die falsche Fährte. Konsumgüterhersteller erzielen solide Margen, ihre Produkte sind auch in Wirtschaftskrisen gefragt. Deshalb werden diese Aktien an der Börse generell höher bewertet als beispielsweise Titel aus der stark zyklischen und kostenintensiven Automobilindustrie.
Nicht erfasst durch ein KGV wird das Finanzpolster des Nivea-Konzerns. Die Nettoliquidität ist seit Jahresbeginn um 276 Millionen auf 2,8 Milliarden Euro gestiegen. Zusätzlich sind zehn Prozent der eigenen Aktien in Konzernbesitz. Analysten greifen bei Beiersdorf daher lieber auf andere Bewertungskennziffern wie das Verhältnis von Unternehmenswert und operativem Gewinn zurück. Auch bei dieser Kennziffer ist die Aktie kein Schnäppchen - das Aufholpotenzial des Konzerns rechtfertigt dennoch höhere Kurse.
Investor-Info
Die Aktie
Defensive Qualität
Dank Cashpolster und defensivem Geschäftsmodell ist Beiersdorf ein substanzstarkes
Unternehmen. Großaktionär Maxingvest, der 51 Prozent hält, sorgt für Ruhe im Umfeld. Die Kosmetiksparte verspricht gute Wachstums-Chancen. Die Klebstoffsparte Tesa ist sehr zyklisch, aber mit einem Umsatzanteil von zuletzt 17 Prozent klein. Charttechnisch hat die Aktie mit dem Durchbruch durch das Mai-Hoch bei 84 Euro ein Kaufsignal erzeugt. Wir stufen Beiersdorf auf "Kaufen" hoch.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Beiersdorf, Beiersdorf AG
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27.02.2025 | Beiersdorf Sector Perform | RBC Capital Markets | |
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28.02.2025 | Beiersdorf Sell | Deutsche Bank AG | |
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