Altaba: Alibaba zum Discountpreis

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Das Wachstum geht weiter. Konnte Alibaba den Umsatz in den vergangenen drei Jahren verdreifachen, so gab es im zweiten Quartal ein Erlösplus von 61 Prozent.

Für dieses Jahr erwarten die Experten ein 30er-KGV, doch im nächsten Jahr soll das Ergebnis um ein Drittel zulegen und ein 22er-Gewinnmultiple bringen. Ein KGV von 22 bei 33 Prozent Gewinnwachstum: Das ist nicht teuer. 42 von 47 befragten Analysten empfehlen Alibaba zum Kauf. Aber die Aktie spiegelt das im Moment nicht wider.

Nach dem Allzeithoch bei 210 Dollar im Juni bröckelte der Kurs während der folgenden zwei Monate um 15 Prozent ab. Grund: Sorgen um eine Eskalation im Handelsstreit zwischen USA und China. Nun kam es vor wenigen Tagen zwischen den USA und Mexiko zu einer Einigung im Handelskonflikt. Möglicherweise finden auch US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping bald eine Lösung. Vielleicht strebt Trump noch vor den Zwischenwahlen im November in den USA ein Ergebnis an. Vor zwei Wochen drehten die Alibaba-Papiere von der Unterstützung bei 170 Dollar nach oben. Anleger hoffen auf eine Lösung im Handelsstreit.

Eine günstigere Alternative ist allerdings die Aktie von Altaba. Das ist eine US-Beteiligungsgesellschaft. Nach dem Verkauf des operativen Geschäfts von Yahoo an Horizon im Jahr 2017 sind hier die Beteiligungen der einstigen Yahoo gebündelt. Rund 90 Prozent des Altaba-Portfolios bestehen dabei aus Anteilen an Alibaba. Der Vorteil: In den letzten Monaten hat sich ein hoher Discount zum Nettovermögen, kurz NAV, aufgebaut.

Altaba notiert zehn Prozent unter dem NAV. Das bringt doppelte Kursfantasie: einmal die Spekulation auf steigende Notierungen bei einer Lösung im Handelsstreit und einmal auf den Abbau des Discounts zum NAV. ISIN: US 021 346 101 7
Gew./Aktie 2019e: k. A.
KGV 2019/Dividende: 133,7
NAV je Aktie/KBV: 77 $/0,9
EK*-Quote: 45 %
Kurs/Ziel/Stopp: 59,37/74,00/37,90 €

* Eigenkapital, eigene Schätzungen.