Box-Börsengang: Eine neue Cloud am Börsenhimmel
Ein weiterer Internetbörsengang steht in den Startlöchern: Nachdem das IPO mehrfach verschoben wurde, macht der Online-Speicherdienst Box nun ernst. Doch im Cloud-Segment ist die Konkurrenz mehr als stark.
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Heute ist es soweit: Der Online-Speicherdienst Box wird den Gang aufs Börsenparkett wagen. Damit ist der erste Internetbörsengang des Jahres 2015 auf dem Weg. Anders als viele andere Internetunternehmen hat sich Box aber nicht für eine Notierung an der Technologiebörse Nasdaq entschieden - stattdessen soll die Box-Aktie an der traditionsreichen New York Stock Exchange gehandelt werden.
Box-IPO: Die Eckdaten
12,5 Millionen Anteilsscheine will Box unters Volk bringen - beim Ausgabepreis soll ein Wert zwischen 11 und 13 Dollar erzielt werden. Je nach Nachfrage würde das Unternehmen mit 1,5 Milliarden Dollar bewertet und könnte beim Börsengang bis zu 186,5 Millionen Dollar einnehmen.
Ursprünglich war der Anbieter von Speicherdiensten im Internet allerdings deutlich höher bewertet worden. Noch bei einer Finanzierungsrunde im vergangenen Sommer, als der Konzern von privaten Investoren 150 Millionen Dollar einsammeln konnte, war Box auf einen Firmenwert von 2,4 Milliarden Dollar taxiert worden. Der Konzern hatte sich vor dem Börsengang aber bescheiden gegeben und seine Marktbewertung aufgrund der schwachen Kursentwicklung einiger Wettbewerber gesenkt.
Cloud und Co: Die Datenwolke als Geschäft
Seit seiner Gründung im Jahr 2005 hat sich Box zu einem ernstzunehmenden Player im Cloud-Segment entwickelt. Als einer der Pioniere im Bereich Online-Speicherdienste hat Box insbesondere Unternehmen im Visier, die Wert auf einen unabhängigen Cloud-Dienst legen. Der Bedarf an sicheren Depotmöglichkeiten für digitale Daten wächst ständig - immer mehr Kunden lagern ihre Daten aus, statt sie lokal zu speichern.
Dabei will sich Box nicht auf einen reinen Cloud-Anbieter reduziert sehen. Das Unternehmen könne viel mehr, als nur digitale Speichermöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, verlautete es im Vorfeld des IPO aus Konzernkreisen. So wurde potenziellen Investoren im Rahmen der Roadshow der Satz präsentiert, Box sei eine Content-Plattform für Collaboration, Workflow und Suche.
Starke Konkurrenz im Cloud-Geschäft
Tatsächlich ist es im stark umkämpften Markt für Online-Speicherdienste nötig, sich von der Konkurrenz abzuheben. Zahlreiche Wettbewerber wollen ein Stück vom Cloud-Kuchen, besonders mit dem bei Privatkunden beliebten Unternehmen Dropbox steht Box ein starker Rivale gegenüber. Doch auch Software- und Internetkonzerne wie Microsoft, Google und Apple mischen auf dem Markt mit. Die IT-Riesen bieten ebenfalls konkurrierende Cloud-Lösungen für ihre Kunden an, auch der E-Commerce Riese Amazon ist ein ernstzunehmender Marketplayer.
Und in der Zerklüftung des Marktes liegt auch genau das Problem, denn die milliardenschweren IT-Konzerne haben in den vergangenen Monaten einen regelrechten Preiskrieg angezettelt. Für Riesen wie Microsoft ist das Cloudgeschäft dabei nur eine Investition, um die Kunden an sich zu binden. Geld verdienen auch Apple & Co. mit anderen Dingen. Doch für Anbieter wie Box oder Dropbox ist das Geschäft mit dem Online-Speicher die Existenzgrundlage - das komplette Geschäftsmodell ist darauf aufgebaut. Der Preisdruck, initiiert durch große Techunternehmen, macht kleinen Anbietern das Leben schwer - denn es stellt sich zunehmend die Frage, wie profitabel der Handel mit virtuellem Speicherplatz tatsächlich ist und was User dafür zahlen würden.
Box scheint in diesem Bereich recht gut aufgestellt zu sein, zumindest konnte der Börsenneuling Großkunden wie General Electric, Toyota und Eli Lilly mit individuellen Lösungen von seinem Angebot überzeugen.
Trotz roter Zahlen: Potenzial für die Aktie
Doch unabhängig davon, ob Box große Bezahlkunden an Land gezogen hat: Noch steckt das Unternehmen tief in den roten Zahlen. In den ersten drei Geschäftsquartalen 2014 hat Box seine Erlöse um 80 Prozent auf 153,8 Millionen Dollar steigern können. Doch unter dem Strich blieb ein beachtliches Minus hängen: 121,5 Millionen Dollar machte der Konzern von Januar bis Oktober Miese.
Schuld waren dabei insbesondere hohe Marketingausgaben. Zahlreiche User nutzen kostenlose Box-Dienste, für die Zukunft hat sich der Konzern vorgenommen, diese vom Bezahlmodell zu überzeugen. Notwendig ist dabei aber zunächst, die Kunden zu binden und das eigene Angebot auszubauen. Millionenschwere Investitionen sind im Online-Geschäft keine Seltenheit, zumal wenn die Konkurrenz - wie im Fall Cloud-Anbieter - so stark ist.
Das Geld aus dem Börsengang wird Box also zunächst nutzen, um weiter in den Ausbau seines Angebotes zu investieren. Sollte dies gelingen und zumindest ein Teil der aktuellen Free-Nutzer in Bezahlkunden umgewandelt werden, dürfte Box dem Platzhirsch im unabhängigen Consumer-Segment, Dropbox, schon bald den Rang ablaufen. Mit seinem IPO ist Box dem großen Rivalen zumindest schon mal einen Schritt voraus.
Claudia Stephan/Redaktion finanzen.net
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