Hohe Preise für Energie und Lebensmittel treiben Inflation im Euroraum im August auf neuen Rekordwert
Die Inflation in der Eurozone ist im August wegen der hohen Preise für Energie und Lebensmittel auf einen neuen Rekordwert gestiegen.
Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 9,1 (Juli: 8,9) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 31. August. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt mittelfristig 2 Prozent an.
Die EZB ist alarmiert wegen der hohen Inflation und ihrer potenziellen Auswirkungen auf die Inflationserwartungen, die zu einer Lohn-Preis-Spirale und damit einer Verfestigung des hohen Preisdrucks führen könnten. Bei der jüngsten Sitzung hat sie ihre Leitzinsen um 75 Basispunkte erhöht und weitere Zinserhöhungen bei den kommenden Sitzungen signalisiert.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, stieg im August ebenfalls. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) erhöhte sich auf 4,3 (4,0) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Energie war im August um 38,6 Prozent teurer als im Vorjahr, Lebensmittel kosteten 10,6 Prozent mehr. Industriegüter verteuerten sich um 5,1 Prozent, Dienstleistungen um 3,8 Prozent.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im August in der Gesamtrate um revidiert 0,6 (vorläufig: 0,5) Prozent, in der Kernrate betrug die Steigerung 0,5 Prozent.
DJG/apo/ros
FRANKFURT (Dow Jones)
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