Dauer-Dividenden: So klingelt das ganze Jahr Ihre Kasse
Regelmäßige Erträge: Ein Portfolio, bei dem es Monat für Monat Ausschüttungen gibt? €uro am Sonntag stellt das Dauerverdiener-Depot vor - plus Alternativen für Vorsichtige.
Werte in diesem Artikel
von Sven Parplies, Andreas Hohenadl und Astrid Zehbe, Euro am Sonntag
Feste und planbare Erträge genießen bei Investoren einen hohen Stellenwert. Insbesondere deutsche Privatanleger schätzten es seit Jahrzehnten, regelmäßige Zinsen aus ihren Investments in deutsche Bundesanleihen oder von ihren Festgeldkonten zu kassieren. Doch angesichts der anhaltenden Niedrigzinsen lässt sich mit solchen Anlagen meist nicht einmal mehr die Inflationsrate ausgleichen. Deshalb sehen sich immer mehr Investoren nach Alternativen um. Eine aktuelle Umfrage der Fondsgesellschaft Legg Mason unter 4320 Anlegern aus 20 Ländern zeigt: Für knapp die Hälfte der Befragten sind regelmäßige Erträge wichtig bei der Kapitalanlage. Mehr und mehr Anlegern wird offenbar bewusst, dass das größte Risi- ko für ihr Vermögen darin besteht, nichts zu tun. Doch wer mehr Rendite anstrebt, muss auch bereit sein, etwas höhere Risiken einzugehen.
Für Anleger, die attraktive laufende Erträge anstreben, führt derzeit an Dividendenaktien kaum ein Weg vorbei. Denn starke Unternehmen mit gutem Gewinnwachstum bieten Dividendenrenditen, die deutlich über der europäischen Inflationsrate liegen. Und teils sind die jährlichen Ausschüttungen höher als die Renditen vergleichbarer Unternehmensanleihen. Hinzu kommt, dass die Aktien dividendenstarker Unternehmen meist auch eine stabilere Kursentwicklung aufweisen als der breite Markt. Denn ein Unternehmen, das regelmäßig Dividenden zahlt, geht in der Regel weniger Risiken ein. Schließlich will man es sich nicht erlauben, die Dividende zu kürzen, nur weil man schlecht gewirtschaftet hat.
Auch für Anleger haben Dividendenaktien einen disziplinierenden Effekt. Denn die erhaltenen Ausschüttungen betrachten viele nicht als Kapital, sondern als Einkommen. Durch diese Ablage in unterschiedliche mentale Fächer begegnen sie der Gefahr, die Substanz anzugreifen und ihr Vermögen zu schnell auszugeben.
Wer möglichst oft von Ausschüttungen profitieren will, für den stellt €uro am Sonntag eine interessante Option vor: Die Redaktion hat ein Aktiendepot gebaut, mit dem Anleger Monat für Monat Dividende kassieren. Das ist möglich, da Unternehmen aus den Vereinigten Staaten und vielen europäischen Ländern nicht wie in Deutschland üblich auf einen Schlag, sondern in mehreren Etappen ausschütten.
Unter dem Strich wird die Dividende durch mehrere Zahltage nicht größer, eine breite Verteilung über den kompletten Kalender hat dennoch klare Vorteile für einen Anleger: Monatliche Dividendenerträge decken sich mit den Erfordernissen des Alltags. Schließlich fallen laufende Kosten für den Lebensunterhalt monatlich an.
Zugleich wird automatisch eine wichtige Grundregel befolgt: Der Anleger investiert in Unternehmen aus verschiedenen Ländern. Das bringt langfristig meist auch eine bessere Rendite. Freilich will nicht jeder, der regelmäßige Erträge möchte, auch das Aktienmarktrisiko eingehen. Deshalb stellt die Redaktion auf den folgenden Seiten Alternativen für Anleiheanleger vor. Auch in diesem Segment finden sich noch attraktive Papiere.
Und schließlich gibt es die Möglichkeit, in sogenannte Multi-Asset-Income-Fonds zu investieren. Diese Produkte investieren breit gestreut in die unterschiedlichsten Anlageklassen und bieten regelmäßige Ausschüttungen von vier Prozent und mehr pro Jahr.
Auf der folgenden Seite hat die Redaktion von Euro am Sonntag konkrete Investmentideen (siehe Ausgabe 16/2014) zusammengestellt, die regelmäßig attraktive Erträge bringen.
Aktien*
Richtig verteilt
Zwölf Aktien, 100 000 Euro. Auf dieser Basis hat die Redaktion ein Depot zusammengestellt, das eine nachhaltige Dividende mit monatlicher Ausschüttung liefert. Die Dividendenrendite der ausgewählten Aktien beträgt auf Basis der nächsten erwarteten Ausschüttung im Schnitt 4,1 Prozent. Zum Vergleich: Der DAX kommt gegenwärtig auf 3,3 Prozent.
Natürlich wäre ein Depot mit deutlich höheren Renditen möglich - aber nur mit einer starken Fokussierung auf wenige Branchen wie Tabak und Energie. Zudem sind extrem hohe Gewinnausschüttungen oft ein Warnsignal, dass die Dividende der entsprechenden Konzerne nicht nachhaltig ist. Weniger Rendite bedeutet in der Regel also auch weniger Risiko für die Kursentwicklung.
Die Redaktion hat darauf geachtet, dass die Unternehmen ihre Dividende in der Vergangenheit nachhaltig gesteigert haben. In den vergangenen zehn Jahren haben sie nur BASF, Royal Dutch und Unilever vorübergehend gesenkt - das halten wir angesichts der durch Lehman-Crash und Eurokrise extremen Phase für vertretbare Ausrutscher. Sollten die Firmen ihre Dividende - wie von uns erwartet - in den kommenden Jahren steigern, würde auch die monatliche Auszahlung wachsen.
Die Depotwerte stammen aus den USA, Großbritannien, Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden. Auf Aktien aus Südeuropa wurde verzichtet, da die Dividendenbesteuerung für ausländische Aktionäre dort oft kompliziert und mit größerem bürokratischem Aufwand verbunden ist. Je nach Herkunftsland ist der Rhythmus der Ausschüttungen unterschiedlich: Amerikanische Unternehmen zahlen in vier Etappen, jeweils alle drei Monate. In Großbritannien sind zwei Termine pro Jahr der gängige Rhythmus. Die großen Schweizer Konzerne zahlen, wie auch in Deutschland üblich, die Dividende auf einen Schlag.
Bei 100 000 Euro Startvolumen kommt ein Anleger über die kommenden zwölf Monate auf eine Dividende von 4069 Euro, bei 10 000 Euro wären es entsprechend 406,90 Euro. Basis sind die vom Datendienst Bloomberg ermittelten Dividendenschätzungen und aktuelle Währungskurse.
Die größte Summe ist schon im Mai mit 759 Euro fällig, wenn BASF und die Munich Re ihre Dividende ausschütten. Jeweils rund 500 Euro kommen in August und Februar zusammen, wenn der Tabakkonzern Imperial und der Mobilfunkriese Vodafone ihre Aktionäre bedienen. Mit Jahresrenditen von mehr
als fünf Prozent gehören beide zu den Hochprozentern des Depots.
Etwas ruhiger wird es zum Jahresende hin. Dann fließen lediglich Quartalsdividenden. Esæ reicht dennoch für monatliche Einnahmen. Sparsamkeit ist im November angesagt: Das ist der einzige Monat, in dem nur ein Depotwert ausschüttet. In allen anderen Monaten gibt es von zwei oder drei Unternehmen frisches Geld. Da die längerfristigen Ausschüttungstermine der Unternehmen noch nicht feststehen, hat sich die Redaktion am Rhythmus früherer Jahre orientiert.
Fonds*
Ertagsorientierte Investments
Schon längst ein Renner sind sie in angelsächsischen Ländern und in Asien: Fonds, die in unterschiedliche ertragreiche Anlageklassen investieren und die aufgelaufenen Zinsen oder Dividenden kontinuierlich an die Anleger ausschütten. Nun finden diese Produkte auch hierzulande immer mehr Anhänger. Die Rede ist von sogenannten Multi-Asset-Income-Fonds. Sie kommen dem Bedürfnis vieler Anleger nach stetigen Erträgen entgegen und füllen quasi eine Lücke. Denn mit sicheren Zinspapieren ist kaum noch etwas zu verdienen, an einzelne Dividendenaktien trauen sich viele aber noch nicht heran.
Die Idee, die hinter den Fonds steckt: Sie investieren in hoch rentierliche Anlageklassen wie dividendenstarke Aktien, Immobilienaktien, hoch verzinste Unternehmensanleihen oder Schwellenländerbonds. Für sich genommen sind diese Anlagen durchaus riskant. Doch kombiniert man sie und streut das Kapital weltweit, kann daraus ein recht robustes Portfolio entstehen.
Das stellt seit einigen Jahren Michael Schoenhaut mit dem JPM Global Income unter Beweis. In mehr als 1300 verschiedene Vermögenswerte hat der Fondsmanager das Anlagevermögen weltweit investiert. Derzeit hat er globale Aktien und Hochzinsanleihen stark gewichtet. Daneben setzt er auch auf Wandelanleihen und Immobilienaktien. Mit seinen mehr als fünf Jahren Historie zählt der Fonds zu den Vorreitern in seiner Kategorie. Und die bisherige Bilanz des 5,8- Milliarden-Euro-Fonds kann sich sehen lassen: Seit Auflegung lagen die jährlichen Ausschüttungen stets bei vier bis 5,8 Prozent. Trotz der ausgeschütteten Erträge konnte der Fonds seinen Wert um rund 45 Prozent steigern.
Erst seit ungefähr zwei Jahren ist der Schroder Global Multi-Asset Income
am Markt. Trotz der kurzen Zeit hat
er es bereits auf ein Volumen von über drei Milliarden Euro gebracht. Dazu trägt sicher bei, dass der Fonds den Anlegern eine fixe Ausschüttung von jährlich fünf Prozent in Aussicht stellt. Bisher konnte Fondsmanager Aymeric Forest dieses Ziel erreichen. Er kann seine Investments aus 20 Anlageklassen, 40 Ländern, zwölf Sektoren und 25 000 Wertpapieren wählen. Derzeit hat er rund 1250 Titel im Portfolio. Wie beim JPM-Fonds fließt bei der in Euro abgesicherten Fondsklasse die Auszahlung quartalsweise an die Anleger. Reichen die erwirtschafteten Erträge nicht aus, geht das Management notfalls an die Substanz des Fonds. Doch das soll nicht dauerhaft der Fall sein, sodass sich die Ausschüttungsquote auch reduzieren lässt. Eine Garantie gibt es also nicht.
Im Juni 2012 brachte BlackRock den BGF Multi-Asset Income an den Start. Seit August 2012 gibt es eine in Euro abgesicherte Tranche (siehe Tabelle). Ziel bei dem Fonds ist ein jährlicher Ertrag zwischen vier und sechs Prozent. Zuletzt lag die annualisierte Ausschüttung bei 5,4 Prozent. Das vierköpfige Fondsmanagerteam kann neben Aktien und Anleihen auch in Rohstoffe anlegen und nutzt Optionsstrategien, um das Risiko des Portfolios zu steuern.
Allen Fonds gemeinsam ist, dass sie stärkeren Schwankungen unterliegen können als vermögensverwaltende Mischfonds. Und die bisher erzielten Ausschüttungsquoten sind nicht in Stein gemeißelt. Also Vorsicht: Ein Festgeldersatz sind diese Fonds nicht.
Anleihen*
Feste Zinsen fürs Depot
Für Anleger, die ihr Geld festverzinslich anlegen und den investierten Betrag am Ende in voller Höhe zurückerhalten wollen, sind Anleihen eine gute Wahl. Für das überlassene Kapital zahlt der Schuldner - in der Regel ein Staat oder ein Unternehmen - seinen Gläubigern einen sogenannten Kupon. Diese jährliche oder halbjährliche Zinszahlung orientiert sich an Risiko und Laufzeit des Investments. Auszahlungszeitpunkt ist meistens der Monat, in dem auch die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals fällig ist.
Im aktuellen Niedrigzinsumfeld Anleihen zu finden, die vergleichsweise sicher und dennoch lukrativ sind, ist gar nicht so einfach. Die als risikolos geltenden Bundesanleihen mit einer Laufzeit von fünf Jahren werfen beispielsweise eine Rendite von gerade einmal knapp 0,6 Prozent ab. Das ist weniger als die aktuelle Inflationsrate von einem Prozent. Wer eine schleichende Entwertung verhindern will, sollte also bei Bonds darauf achten, dass die Rendite die Teuerungsrate ausgleicht, besser noch: sie deutlich übersteigt.
Wichtig ist zudem die Bonität der Emittenten. Wer Anleihen sucht, die zuverlässig ihre Kuponzahlungen leisten und am Ende der Laufzeit den Anlagebetrag zurückzahlen, sollte Papiere mit Investment-Grade-Niveau wählen, also Ratings zwischen "AAA" und "BBB-". Zwar sind diese in der Regel deutlich niedriger verzinst, aber es gibt Ausnahmen: €uro am Sonntag hat vier Anleihen herausgesucht, die nicht nur über das Jahr verteilt ausschütten, sondern hinsichtlich ihrer Laufzeit, Kreditwürdigkeit sowie Rendite als attraktive Investments infrage kommen. Alle Bonds haben mit Bonitätsnoten zwischen "AAA" und "BBB" ein geringes Ausfallrisiko. Die Anleihen des zur Allianz gehörenden Kreditinstituts Allianz Finance, der Bank HSBC sowie der mittelständischen Hausbaufirma Helma notieren in Euro, sodass Währungsrisiken keine Rolle spielen.
Die australische Staatsanleihe wurde in Australischen Dollar emittiert. Angesichts der Abwertung der Währung im vergangenen Jahr um 20 Prozent, guter Wirtschaftszahlen und einem Ende der geldpolitischen Lockerungsmaßnahmen der Notenbank locken hier zudem Wechselkursgewinne. Gleichzeitig ist das Papier im Vergleich zu anderen Staatsanleihen mit bester Bonität sehr attraktiv verzinst.
* Die Empfehlungen der Redaktion von Euro am Sonntag entnehmen Sie der aktuellen Ausgabe, Nr. 16/2014, Seite 12f
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