Eigenkapitalforum live

Nebenwerte: Präsentation auf Eigenkapitalforum treibt Kurse

12.11.09 09:42 Uhr

Über 200 Firmen präsentierten sich von Montag bis Mittwoch in Frankfurt vor internationalen Investoren. Lesen Sie hier über die Tops und Flops.

Werte in diesem Artikel
Aktien

13,23 EUR -0,02 EUR -0,15%

115,40 EUR 1,60 EUR 1,41%

2,04 EUR 0,02 EUR 0,99%

6,90 EUR -0,10 EUR -1,43%

2,22 EUR -0,06 EUR -2,63%

37,56 EUR 0,04 EUR 0,11%

3,82 EUR -0,32 EUR -7,73%

276,00 EUR 6,00 EUR 2,22%

13,15 EUR -0,30 EUR -2,23%

3,66 EUR 0,06 EUR 1,67%

15,60 EUR 0,00 EUR 0,00%

8,38 EUR -0,09 EUR -1,06%

0,01 EUR 0,00 EUR 66,67%

28,75 EUR 0,20 EUR 0,70%

22,80 EUR 0,30 EUR 1,33%

Indizes

1.643,1 PKT -10,3 PKT -0,63%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.031,2 PKT -71,2 PKT -0,70%

26.098,8 PKT -96,4 PKT -0,37%

18.987,5 PKT 195,7 PKT 1,04%

55,6 PKT -0,4 PKT -0,68%

7.432,7 PKT -47,6 PKT -0,64%

935,5 PKT -8,9 PKT -0,94%

13.271,6 PKT -137,2 PKT -1,02%

3.313,8 PKT -19,8 PKT -0,59%

3.581,2 PKT -0,6 PKT -0,02%

vom Eigenkapitalforum berichten Jens Castner, Peer Leugermann und Joachim Spiering

12.11. 2009 / 0:30

Mit deutschen Nebenwerten dürfte in den kommenden Wochen und Monaten weiter gutes Geld zu verdienen sein. So zumindest lautete das Fazit etlicher Fondsmanager und Analysten nach dem Eigenkapitalforum in Frankfurt, das am Mittwoch abend zu Ende ging. Stellvertretend für die Investorengemeinde konstatierten etwa die Top-Fondsmanager Manfred Piontke und Martin Wirth von Frankfurt Performance Management unisono, dass derzeit in MDAX, TecDAX und SDAX (und auch in den Segmenten darunter) „mehr unter- als überbewertete Aktien zu finden sind“.

Doch die interessantesten Werte präsentierten sich nicht immer auf dem Eigenkapitalforum selbst. So war der wohl entspannteste Unternehmensvorstand dieses Jahr nicht auf einem Podium des Congress-Centers zu finden, sondern in einen Zimmer des angrenzenden Maritim-Hotels. Hier saß Jörg Truelsen, Chef des Solardach-Installateurs Payom und erzählte, dass er gedenke, auch in diesem Jahr die Umsätze mit rund 72 Millionen Euro wieder zu verdoppeln. Damit würden sowohl die Analystenschätzungen von 54 Millionen Euro als auch die eigenen von 65 Millionen Euro Umsatz weit übertroffen.
Einen kleinen Haken räumt Truelsen jedoch ein. Die letzten Aufträge, um auf die neu angepeilten 72 Millionen Euro zu kommen, stehen bisher erst im Warenwirtschaftssystem. Die Solaranlagen müssen also erst noch gebaut werden. Doch an seiner Zuversicht ändert diese Tatsache nichts. Payom käme im Erfolgsfall nach eigenen Angaben des Firmengründers auf eine Marge von mindestens fünf Prozent und somit einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 3,6 Millionen Euro. Zieht man davon die üblichen 40 Prozent Steuern ab bleiben gut 2,1 Millionen Euro Nettogewinn, was verteilt auf 1,3 Millionen Aktien einen Gewinn je Anteilschein von 1,66 Euro ergäbe. Angesichts eines Kurses von etwa zehn Euro ist Payom damit bewertungstechnisch zumindest für 2009 ein Schnäppchen.
Aber auch 2010 soll sich das laut Truelsen nicht ändern. Denn: „ Das erste Quartal wird absolut genial, außer es liegt überall Schnee“, ist der Unternehmenslenker überzeugt. Zwei Gründe führt er dafür ins Feld. Zum einen ist er überzeugt, dass viele Hausbesitzer im kommenden Jahr noch schnell eine Solaranlage bauen wollen, so lange die Bundesregierung die Förderung noch nicht beschnitten hat. Aktuell stehen laut Truelsen für das erste Quartal schon Aufträge von mehr als 20 Millionen Euro in den Büchern. Zum anderen wurde durch die Fusion mit Solare der Marktzugang in Bulgarien erreicht. Solare hat hier bereits die Erlaubnis, Solarparks mit zehn Megawatt zu errichten. Weitere 30 Megawatt befinden sich in der Genehmigungsphase. Dabei entfallen auf Payom pro jeweils zehn Megawatt 32 bis 33 Millionen Euro Umsatz, allerdings mit einer Marge von bis zu 25 Prozent. So sollen 2010 insgesamt 100 Millionen Euro Umsatz gemacht werden.
Da nach der Fusion insgesamt 4,5 Millionen Aktien existieren werden, ergibt sich bei einer gleich bleibenden Steuerquote ein Gewinn je Aktie von 1,48 Euro, was weiter hin zu einem sehr niedrigen Kursgewinnverhältnis von unter sieben führt. Dass externe Einflüsse wie der Verfall der Modulpreise die Firma nochmals treffen könnten, befürchtet Truelsen nicht. In diesem Jahr führten der Preisrückgang und die damit einhergehenden Lagerabwertungen zu einem Ebit-Verlust von einer Millionen Euro im ersten Halbjahr. Nun aber seien die Lager fast auf Null und ein neuer Schwung Module bereits auf dem Seeweg unterwegs. Die Entscheidung, das Lager wieder aufzubauen fiel dabei noch in eine Phase, in der die Preise immer instabil waren. Doch Truelsen ist überzeugt, dass es angesichts des erwarteten Nachfrageschubs und der weltweit zurückgefahrenen Fertigungskapazitäten zu einem Engpass kommen wird. Ebenfalls knapper werden auch die Flächen, auf denen Solardächer installiert werden dürfen. Doch Payom hat sich zusammen mit mehreren Fonds bereits genügend Aufstellplätze gesichert. Zudem seien in Deutschland erst zwei Prozent der Dächer, auf denen es technisch möglich ist, mit Solaranlagen ausgerüstet.
Doch auch ein gut gelaunter Truelsen und fortlaufende Umsatzverdoppelungen können den Aktienkurs derzeit nicht über die elf Euro Marke heben. Hat der Kurs dieses Niveau erreicht, drückt immer wieder jemand auf den Verkaufsknopf. Laut Payom handelt es sich dabei um keinen der bekannten Großaktionäre, womit der Ursprung in den rund 400.000 frei verfügbaren Aktien zu suchen ist. Paradoxerweise wechseln an manchen Tagen durchaus 100.000 Stück den Besitzer. Sollte der Abgabedruck nachlassen und die Marke von elf Euro geknackt werden, wäre aus charttechnischer Sicht der Weg nach oben frei.

2009, das Jahr der Krise war auch für GK Software ein besonderes Jahr. Allerdings ein besonders gutes. Besondere Highlights waren dabei sicherlich die Vertriebspartnerschaft mit dem Softwaregiganten SAP gefolgt von den Großaufträgen von Edeka und Russlands größtem Handelshaus X5. Laut Rainer Gläß, Chef des Anbieters von Einzelhandels-Kassensoftware, gehen die guten Zeiten aber auch im kommenden Jahr weiter. So soll bei weiter steigenden Umsätzen die Rohertragsmarge von aktuell 18,9 Prozent gehalten werden, und schon jetzt stehen im Auftragsbuch 10.000 neue Software-Installationen. Bisher hat GK seine Produkte schon 65.000 mal bei Einzelhändlern installiert. Zudem stehen die Kassen-Programme ab Juni 2010 offiziell auf der SAP-Preisliste und werden damit über den Vertrieb der Walldorfer verkauft.
Die Verbindung zu SAP zahlt sich bereits jetzt aus. Edeka hatte sich auf der Suche nach einem neuen System zur Steuerung und Kontrolle aller Kassen an SAP gewandt. Doch dezentrale IT-Systeme sind laut Fachleuten für die Walldorfer eher ein „Horrorthema“, während GK hier klar seine Stärke sieht. Um den weißen Fleck in der Angebotspalette zu tilgen, wurde die Partnerschaft mit GK eingegangen. Zukünftig verkauft SAP nun auch die GK-Lizenzen. GK Software selbst übernimmt danach die Installation vor Ort. Mit welchen Anteil SAP an den Verkaufserlösen aus GK-Software beteiligt ist wollte die Firma jedoch nicht sagen. Finanzvorstand André Hergert stellte aber heraus, dass durch SAP Aufträge gewonnen würden, die GK alleine nie bekommen hätte. Somit gebe die Firma keinen eigenen Umsatz an SAP ab, sondern bekäme neuen hinzu.
Auch die Gefahr, zu sehr in die Abhängigkeit der Walldorfer zu geraten sieht das Management nicht. Auch vor der Partnerschaft sei GK erfolgreich gewesen und verfüge weiterhin über einen eigenen, erfolgreichen Vertrieb sowie eine hervorragenden Bekanntheitsgrad im Markt. Beim Pilotauftrag für X5 hat man laut Gläß aber auch den Vorteil, mit SAP nun gleich auf einen Experten im Bereich der Warenwirtschaftssysteme zurückgreifen zu können. Insgesamt konnte die Firma im ersten Halbjahr 2009 den Umsatz um elf Prozent auf rund 8,5 Millionen Euro steigern. Das Ergebnis je Aktie wird jedoch durch die Übernahme des Wettbewerbers Solquest belastet. So stehen 52 Cent je Aktie zu Buche, zehn Cent weniger als im Vorjahreszeitraum. Ohne die Akquisition wären es 72 Cent gewesen. Mit einer Eigenkapitalquote von 61 Prozent und 8,8 Millionen Euro an liquiden Mitteln, denen gut 7,6 Millionen Euro an langfristigen und 2,4 Millionen Euro an kurzfristigen Schulden gegenüberstehen, sieht sich das Unternehmen weiter gut aufgestellt. Der Plan für das kommende Jahr sieht nun vor, den Export maßgeblich zu stärken.

Es sind kryptische Wortschöpfungen und Zahlenkürzel, doch hinter den Produkten Desmoteplase und CNS 7056 von Paion stecken Millionen-Potentiale. Das Aachener Biotech-Unternehmen forscht zum einen an einem Medikament zur Behandlung von Schlaganfällen und zum anderen an einem Mittel zur Kurzzeitnarkose bei ambulanten Eingriffen. Das Marktpotential von Desmoteplase schätzt die Firma auf maximal 600 Millionen Euro, das von CNS 7056 auf 500 Millionen Dollar. Die Chancen, dass Paion die Millionen heben kann, stehen 50 zu 50.
Denn Desmoteplase muss erst noch die letzte und schwerste Hürde im Medikamentenmarkt nehmen. Die Studie der Phase III. Ein erster Versuch mit den größeren Partnern Forest und Lundbeck war gescheitert. Forest stieg darauf hin aus, Lundbeck blieb und zahlte Paion acht Millionen Euro dafür, weiter an dem Projekt zu forschen. Gelingt die Studie im zweiten Anlauf, winken Paion weitere 63 Millionen Euro sowie eine Umsatzbeteiligung. Dabei trägt Lundbeck alle Kosten der Studie und soll schon bis zur Zulassung in ersten Schritten 38 Millionen Euro zahlen. Die restlichen 25 Millionen Euro würden dann in Verbindung mit dem Erreichen bestimmter Verkaufssummen fällig. Laut Lundbeck ist die Zulassung ab 2012 zu erwarten. Dann wird Paion mit einem zweistelligen Prozentsatz am Umsatz beteiligt. Laut Vorstandschef Wolfgang Söhngen liegt die Beteiligung über zehn, aber unter 20 Prozent, was bei 600 Millionen Euro Umsatz im Jahr rund 60 Millionen Euro bedeutet. Und zwar bis 2022, dann erst läuft die Marktexklusivität aus.
Doch die Wahrscheinlichkeit eines Fehlschlages bei der Studie schätzt Söhngen auf 50 Prozent, obwohl der Forschungsaufbau bei der aktuellen Studie verbessert wurde. Im ersten Anlauf bekamen viele Schlaganfallpatienten das Mittel, bei denen sich das verursachende Blutgerinsel bereits aufgelöst hatte, weshalb das Medikament nicht wirken konnte. Nun wird es nur verabreicht, wenn das Gerinsel die Ader noch verstopft. Für das hohe Risiko werden die Aktionäre im Erfolgsfall belohnt. Derzeit ist Paion an der Börse mit rund 44 Millionen Euro wert, der Cashbestand beträgt rund 27 Millionen Euro. Gelingt die Studie, bedeutet das bis 2013 Einnahmen von 63 Millionen Euro, die damit fast doppelt so hoch sind wie die Börsenkapitalisierung. Danach folgen die jährlichen Umsatzbeteiligungen, die den aktuellen Börsenwert ebenfalls um ein Vielfaches übertreffen. Statt wie beim Roulette auf Rot oder Schwarz zu setzen, um den Einsatz zu verdoppeln kann er bei Paion also leicht vervielfacht werden.
Dazu soll auch CNS 7056 beitragen. Hier war die erste Phase-II-Studie erfolgreich, weshalb Söhngen glaubt, nun im ersten Halbjahr 2010 leichter einen großen Partner für die teure Phase III zu finden. Der dritte Pfeil im Köcher ist M6G, ein Mittel gegen post-operativen Schmerz. Hier muss ein Partner für die Phase III gefunden werden, was ebenfalls in der ersten Jahreshälfte 2010 geschehen soll. Allerdings kann sich Paion auch vorstellen, diese allein zu finanzieren, wenn das Partnergeschäft für CNS 7056 profitabel genug ausfällt. Darüber hinaus verfügt die Firma noch über drei weitere Wirkstoffe, deren Weiterentwicklung aus Kostengründen aber auf Halten gestellt wurde. Mit einem durchschnittlichen Finanzbedarf von etwa zwölf Millionen Euro im Jahr ist Paion nach eigenen Angaben bis Mitte 2011 durchfinanziert.

Von der Krise völlig unbeeindruckt, wächst UMS stetig vor sich hin. Das Unternehmen, ausgeschrieben United Medical Systems, sitzt zwar in Hamburg, ist operativ aber fast ausschließlich in den USA tätig. Deshalb ist Vorstandschef Jorgen Madsen nur selten in Deutschland. Fürs Eigenkapitalforum freilich machte er eine Ausnahme. UMS kauft oder least medizinische Geräte wie Nierensteinzertrümmerer, Laser oder Diagnoseinstrumente, die dann tageweise an Fachärzte oder Kliniken gegen Gebühr weiterverliehen werden. Das hat für die Krankenhäuser und Arztpraxen den Vorteil, dass sie keine Anschaffungskosten haben und trotzdem technologisch immer auf dem neuesten Stand sind. Die Herausforderung für UMS liegt zum einen im Vertrieb, denn das medizinische Personal muss von der Sinnhaftigkeit des Mietmodells überzeugt werden, zum anderen in der Organisation, bei der die Kliniken mitziehen müssen. Denn: Wenn kein stationären Geräte vorhanden sind, muss das Vorgehen gut koordiniert werden, damit eine Win-Win-Situation entsteht: Montag Brustkrebsdiagnosetag, Dienstag Nierensteinzertrümmerung, Mittwoch Prostata-Check und so weiter. Damit sich das Geschäft für UMS lohnt, müssen in der Regel zwei Patienten pro Tag behandelt werden, alles was darüber hinaus geht, kann als Gewinn verbucht werden. Mit Erfolg: Nach einem Ergebnis von 54 Cent je Aktie im vergangenen Jahr sollen 2009 etwa 60 Cent Gewinn je Anteilsschein verbucht werden. Das Unternehmen ist so gut wie schuldenfrei und sieht noch genügend Expansionsmöglichkeiten innerhalb der USA. Madsen zufolge ist UMS derzeit in 32 Staaten vertreten, die Erschließung der verbleibenden 18 läuft.

Nicht ganz so konjunkturresistent zeigte sich Biolitec, unter anderem Zulieferer von UMS. Der Umsatz sank im abgelaufenen Geschäftsjahr von 35,4 auf 30,5 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen schmolz von 1,4 Millionen auf 310.000 Euro ab. Vorstandschef Wolfgang Neuberger erklärte, das Unternehmen habe die Investitionszurückhaltung im Gesundheitssektor deutlich zu spüren bekommen. Neben Lasersystemen produziert Biolitec auch photodynamische Substanzen, so genannte Photosensitizer, und Wirkstoffe, darunter das Medikament Fonscan, das für die Behandlung von Krebs im Hals- und Kopfbereich zugelassen ist. Da Fonscan auch in der Lage ist, Fettzellen zu zerstören, soll es in Kürze auch gegen Cellulite und als schonendere Alternative zur Fettabsaugung eingesetzt werden. Außerdem hilft das Medikament offenbar auch gegen Krebsarten, für die es noch nicht zugelassen ist. Zumindest kommt Fonscan in der Realität bei anderen Krankheitsbildern öfter zum Einsatz als bei Hals- und Kopfkrebs, wie Neuberger in einer Mischung aus Humor und Verbitterung konstatierte. Darüber hinaus sollen die Laser von Biolitec künftig auch gegen Hämorrhoiden eingesetzt werden, was man der Idee eine italienischen Arztes verdanke. All diese Faktoren sollen dazu beitragen, dass im laufenden Geschäftsjahr zumindest wieder ein Umsatz in der Größenordnung von 2007/08 erreicht wird. Das Ergebnis könnte eventuell etwas besser ausfallen, da wegen des Umsatzrückgangs Kosteneinsparungen vorgenommen wurden.

Ganz anders sieht die Situation beim Börsenüberflieger Aixtron aus. Von 4,70 Euro zu Jahresbeginn auf inzwischen über 20 Euro ist die Aktie des Aachener Spezialmaschinenbauers gestiegen, und wenn alles so eintritt, wie es Firmenchef Paul Hyland heute Vormittag auf dem Eigenkapitalforum an die Wand skizziert hat, dann ist das noch längst nicht das Ende der Rally. Denn man kann es nicht anders sagen: Wenn es eine Firma in Deutschland gibt, die bestens positioniert ist in einem neuen, weltweiten Wachstumsmarkt, dann ist es wahrscheinlich Aixtron. Traditionell stellt das Unternehmen Maschinen für die Halbleiter-Industrie her, damit diese Bauelemente für Signal- und Lichttechnik, Glasfaser-Kommunikationsnetzen, drahtlosen und mobilen Telefonie-Anwendungen und andere Hightech-Bereiche produzieren kann. Lange Zeit ein sehr zyklisches und auch schwieriges Geschäft. Doch der nun aufkeimende Trend zur LED-Lichttechnik, sei es bei Computerbildschirmen, Flach-Fernsehern, Autoscheinwerfern oder als Ersatz für die klassische Glühbirne, beschert Aixtron einen nie gekannten Auftragsboom. Denn: Weltweit gibt es nur sehr wenige Firmen, welche die entsprechenden Maschinen zur Produktion von LED-Technik herstellen – und Aixtron ist der klare Marktführer.

Schon mehrfach hat die Firma dieses Jahr die Prognosen angehoben, aktuell liegt sie bei 280 Millionen Euro Jahresumsatz und 18 Prozent Ebit-Marge. Man darf davon ausgehen, dass dieses Ziel gut erreicht wird. Die Auftragsbücher sind laut Hyland proppevoll, schon jetzt liegen für 2010 Order in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro vor. Die sollen übrigens alle im ersten Halbjahr abgearbeitet werden, so dass hochgerechnet auf das gesamte Jahr ein Umsatz von 400 Millionen Euro locker zu schaffen sein müsste. Zumal Aixtron die Kapazitäten kräftig hochgefahren hat. Inzwischen können bei Bedarf bis zu 100 Maschinen pro Quartal produziert und ausgeliefert werden. Bei einem angenommenen Durchschnittspreis von 1,5 Millionen Euro pro Maschine liegt der maximal mögliche Umsatz also bei etwa 150 Millionen Euro pro Quartal (plus eventuelle Maschinen für die Siliziumindustrie und Ersatzteile). Hochgerechnet auf das Gesamtjahr sind das also rund 600 Millionen - sofern die Produktionskapazitäten das ganze Jahr über bei voller Auslastung laufen und die Auslieferungen dieser Vollauslastung komplett in ein Geschäftsjahr fallen würden.
Der Aixtron-Boss geht von einem lang anhaltenden LED-Boom aus. Ein Beispiel: Für dieses Jahr rechnet er bei Bildschirmen und Displays mit einer LED-Penetration von drei bis fünf Prozent. Nächstes Jahr sollen es schon zehn bis 20 Prozent sein, dann 2011 20 bis 40 Prozent. Nachdem vor einigen Jahren der erste LED-Zyklus, hervorgerufen durch Anwendungen bei Mobiltelefonen, entstanden war, sei man nun im zweiten Zyklus, so Hyman. Der dritter Zyklus werde aber erst noch folgen - und zwar dann, wenn LED-Technik so ausgereift und kostengünstig ist, dass sie auch als Ersatz für Glühbirnen eingesetzt werden kann.

Große Risiken sieht Hyland für seine Firma nicht. Die größte Herausforderung sei, das Wachstum gut zu managen. Dass Aixtron technologisch abgehängt werden könnte, ist laut Hyland nicht zu erwarten. Muss man die Aktie also trotz der schon so imposanten Rally immer noch haben? Wahrscheinlich ja. Zwar ist der Wert mit einer Marketcap von zwei Milliarden Euro scheinbar extrem hoch bewertet. Doch angenommen, die Firma macht nächstes eine halbe Milliarde Euro Umsatz (was nicht aus der Luft gegriffen ist), dann relativiert sich das schon wieder etwas. Ein Wahnsinn.

11. 11. 2009 / 00.00

Das Eigenkapitalforum machte seinem Ruf als wichtigste deutsche Investorenveranstaltung für Nebenwerte alle Ehre. Die Präsentationen waren teilweise komplett überlaufen, die Unternehmen geizten nicht mit guten Nachrichten. SCM Microsystems etwa erfindet sich neu. Nach fünf Jahren ohne Wachstum will die deutsch-amerikanische Gesellschaft richtig durchstarten. Ein erster Schritt dazu war die bereits erfolgte Übernahme von Hirsch Electronics, wodurch sich der Umsatz von 28,4 Millionen US-Dollar (das Unternehmen ist primär an der Nasdaq gelistet und bilanziert deshalb in US-Währung) nahezu verdoppelt. Derzeit läuft die Übernahme von Bluehill ID, wodurch der Spezialist für Smartcards und Sicherheitstechnologie sein Geschäftsmodell komplettiert. Durch Bluehill ID erhält das Unternehmen unter anderem Zugang zu wichtigen Vertriebskanälen. Während für Hirsch 14 Millionen Dollar Cash plus weitere 30 Millionen in eigenen Aktien bezahlt wurden, wird die Bluehill-Übernahme ausschließlich bargeldlos über die Bühne gehen. Für jeweils eine Bluehill-Aktie werden 0,52 SCM-Anteilsscheine ausgegeben. Das hat den Vorteil, dass auch nach fünf Verlustjahren in Folge noch fünf Millionen Nettoliquidität auf dem Firmenkonto verbleiben. Bankschulden hat SCM Microsystems nicht.

Laut Vertriebsvorstand Manfred Müller wird SCM nach Abschluss der Transaktion voll durchstarten. Da die Einführung des elektronischen Personalsausweises ebenso beschlossene Sache ist wie neue eGesundheitskarten, soll der Umsatz 2010 kräftig wachen. Nach der Integration von Hirsch und Bluehill kann der Konzern, der sich beizeiten auch einen neuen Namen geben will, die komplette Wertschöpfungskette abdecken: Chips für die Karten selbst (auch auf RFID-Basis), Lesegeräte, Hard- und Software, Infrastruktur, Sicherheitslösungen, Systemintegration und Sevices können angeboten werden – nicht nur in Deutschland und den USA, sondern weltweit. Als Umsatzziel fürs nächste Jahr nannte Müller auf dem Eigenkapitalforum eine Größenordnung von 100 Millionen Dollar, außerdem soll die Gewinnschwelle überschritten werden. Auch weitere Zukäufe seien nicht ausgeschlossen.

Durchstarten will auch B + S Banksysteme, besser bekannt unter dem früheren Namen Data Design. Beide Firmen waren im vergangenen Jahr fusioniert. Bei einer Veranstaltung von Rüttnauer Research am Rande des Eigenkapitalforums erklärte Firmenmitbegründer Wilhelm Berger, dass es das kleine, aber feine Software-Unternehmen in einigen Bereichen bereits zum Marktführer gebracht habe, etwa im Electronic Banking mit sicherer Authentifizierung und Transaktionsverarbeitung über das Internet. Auf der Kundenliste stehen neben zahlreichen Sparkassen und Landesbanken weitere prominente Namen wie Postbank, ING-Diba oder Sal. Oppenheim, wodurch man hofft, möglicherweise auch beim Branchenprimus Deutsche Bank einen Fuß in die Tür zu bekommen. Als Neukunde wurde kürzlich die spanische Santander-Bank gewonnen. Darüber hinaus bietet B+S banknahe Dienstleistungen für international operierende Unternehmen an, die sich über Devisenhandel und Zinsderivate gegen Währungsschwankungen absichern wollen. Hier ist unter anderem Continental einer der Referenzkunden.

Nachdem das Unternehmen im ersten Quartal eine Gewinnmarge von 25 Prozent vor Zinsen und Steuern erreichte, spekulieren Börisaner bereits auf eine Erhöhung der Planzahlen. Bisher hat das Unternehmen fürs laufende Geschäftsjahr (begann am 1. Juli) ein Ergebnis von zehn Cent je Aktie in Aussicht gestellt. Auf Nachfrage erklärte Berger: „Man könnte sagen, dass wir mit dem Gedanken einer Anhebung der Gewinnprognose spielen“, was der Aktie deutliche Kurszuwächse bescherte.

10. 11. 2009 / 15.30

Gespickt voll waren die meisten Präsentationen von Solarfirmen. Kein Wunder. Die Solarindustrie hat „das extremste Jahr ihrer Geschichte“ hinter sich, wie Andreas Hänel, Gründer und Vorstandschef des Systemhauses Phoenix Solar, erklärte. Nach dem bisherigen Horrorjahr für die erfolgsverwöhnte Sonnenindustrie hoffen viele Investoren jetzt wieder auf bessere Zeiten. Die Chancen dafür stehen offenbar gar nicht so schlecht. Denn der rasante Preisverfall bei Solarmodulen und anderen Komponenten, der der Industrie in der ersten Jahreshälfte schwer zu schaffen machte und die Margen zusammenschmelzen ließ wie Softeis in der Wüstensonne, scheint gestoppt.
„Seit Ende des dritten Quartals sehen wir eine Stabilisierung“, sagte Hänel. Und noch besser: Für das vierte Quartal erwartet Hänel einen extremen Nachfrageschub. „Eine Jahresendrally ist möglich. Das vierte Quartal könnte das beste Quartal werden, das die Solarindustrie bislang erlebt hat.“ Vor allem die Unsicherheit, ob von Seiten der Politik die Förderung in Deutschland nicht doch schon 2010 gesenkt werden könnte, wird nach Ansicht Hänels die Nachfrage stark steigen lassen. Hinzu kommt, dass potentielle Käufer nun nicht mehr auf weiter sinkende Preise spekulieren können – diese Phase scheint vorbei. Der Phoenix-Solar-Chef bläst damit ins gleiche Horn wie Solarworld-Chef Frank Asbeck, der schon vergangene Woche eine extrem starke Nachfrage zum Jahresende prophezeit hatte. Allerdings gibt es laut Hänel auch limitierende Faktoren. Zum einen seien die Lager inzwischen leer. Neuaufträge könnten deshalb kaum abgearbeitet werden, da es an frei verfügbaren Modulen fehle. Erstmals gebe es zudem einen Engpass bei den Verbindungsstücken zwischen den Solarkraftwerken und dem öffentlichen Stromnetz. Und vor allem: Bei einem frühen Wintereinbruch mit lang anhaltendem schlechten Wetter, wenn die Anlagen nicht verbaut werden können, nutzt die ganze Nachfrage nichts. Dennoch: Hänel, der nicht gerade zu den Marktschreiern der Branche gehört, gab sich auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt wieder recht zuversichtlich. Konkret wollte er allerdings nicht werden, noch nicht. Das könnte am Donnerstag passieren, dann präsentiert Phoenix Solar nämlich seine Quartalszahlen – und womöglich auch einen konkreteren Ausblick.

10. 11. 2009 / 12.05 Uhr

Trotz der sich immer weiter aufhellenden Konjunkturdaten, sieht Kromi Logistik keine nachhaltige Belebung der Nachfrage. Die Firma übernimmt die bedarfsgenaue Versorgung von Produktionsbetrieben mit Verschleiss-Werkzeugen wie Metallfräsköpfen. Damit hat Kromi einen sehr genauen Überblick auf die aktuellen Produktionsmengen. Denn mehr verschlissene Werkzeuge bedeuten auch mehr hergestellte Güter. Dennoch glaubt Unternehmensvorstand Uwe Pfeiffer, dass sich der Umsatz besonders im ersten Halbjahr 2010 leicht erholen werde. Allerdings setzte die Firma in ihrem ersten Quartal (1. Juli – 30. September) mit 6,7 Millionen Euro rund 37,8 Prozent weniger um. Der Umsatz wurde auch durch große Zahl von Betrieben belastet, die kurzarbeiteten und daher weniger Werkzeuge verbrauchten. Da diese Phase laut Unternehmen nun vorbei ist, könne eine leicht höhere Nachfrage angenommen werden. Trotz des drastischen Umsatzseinbruchs schrieb die Firma im ersten Quartal eine schwarze Null und sei weiterhin cashflow-positiv. Die liquiden Mittel belaufen sich aktuell auf rund 10 Millionen Euro. Damit sieht sich der bankschuldenfreie Konzern gut gerüstet, die Auslandsexpansion weiter voran zu treiben. Vom neuen Großaktionär, dem Werkzeughersteller IMC, der zu den größten der Welt gehört, kamen bisher aber noch keine Umsätze. Laut Pfeiffer befinde man sich derzeit in der Phase, das Angebot von Kromi in dem globalen Großkonzern bekannt zu machen. Der nächste Schritt sei es nun, in Märkten auf denen beide Firmen aktiv sind, IMC-Kunden zu finden, die an Lösungen von Kromi interessiert sein könnten.
Am Montag veröffentlichte SMT Scharf die Neunmonatszahlen, tags darauf war Vorstand Friedrich Trautwein auf dem Eigenkapitalforum, um die Umsatzsteigerung von 21 Prozent auf 37,5 Millionen Euro im Detail zu erläutern. Eine Prognose für das verbleibende Jahr wollte der Manager, des Herstellers von Bergbau-Bahnen, aber nicht abgeben. Dafür hätte sich das Einkaufsverhalten der Kunden im Krisenjahr 2009 zu sehr verändert. Bisher war das Geschäft des Konzerns immer von einem sehr starken dritten und vierten Quartal geprägt gewesen. Nun beobachtet Trautwein jedoch, dass die Orderzeiten der Kunden noch kürzer geworden seien. So war das zweite Quartal so stark, dass zum Halbjahr 2009 noch ein Umsatzplus zum Vorjahr von 37 Prozent verbucht wurde. Zu dem 18 prozentigen Plus beim Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) auf 4,9 Millionen Euro habe laut Trautwein auch der Auftragsüberhang aus dem Vorjahr geholfen. So war das Orderbuch Ende 2008 rund 26 Millionen Euro groß, während es aktuell bei 12 Millionen Euro liegt. Dadurch und wegen krisenbedingter Effekte, wie Orderverschiebungen, habe sich auch die Bilanz auf gut 55 Millionen Euro verlängert. Laut Trautwein ist sie mittlerweile wieder fast auf dem Stand des ersten Halbjahrs 2008. Dass beim Nettogewinn mit 3,3 Millionen Euro keine Steigerung erzielet werden konnte lag laut Konzern vor allem an steuerlichen Effekten. Dennoch sieht Trautwein SMT Scharf weiterhin auf Wachstumskurs, da die Firma in den Schwellenländern China und Indien gut positioniert sei. Da die hier geförderte Steinkohle überwiegend zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt wird, ist der Manager überzeugt, in Zukunft weiter vom Wachstum der aufstrebenden Volkswirtschaften zu profitieren.

10. 11. 2009 / 7.47 Uhr

Um fünf Prozent zogen am Montag die Aktien des Möbel- und Bauzulieferers Pfleiderer an, nachdem Vorstandschef Hans Overdiek fürs dritte Quartal einen Umsatzzuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum angekündigt hatte. Auch die Profitabilität habe sich verbessert, erklärte der Lenker des im MDAX notierten Unternehmens aus Neumarkt in der Oberpfalz.
Um mehr als acht Prozent schossen die Titel von Leifheit in die Höhe. Obwohl der Umsatz krisenbedingt leicht von 206 auf 203 Millionen Euro zurückging, stieg der Nettogewinn auf eine halbe Million Euro. Im Vorjahr war noch ein Verlust in Höhe von drei Millionen Euro angefallen. Hintergrund waren vor allem Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen.
Umgekehrt lief es bei VWD Vereinigte Wirtschaftsdienste. Hier stieg nach vorläufigen Zahlen zwar der Umsatz um 9,8 Prozent auf 58,5 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen ging jedoch um 13 Prozent auf 7,1 Milllionen Euro zurück. Nach der Talfahrt des Kurses in den vergangenen Wochen konnte das die Börsianer jedoch keineswegs schocken. Die Aktie ging am Abend nahezu unverändert aus dem Handel.
Der Software- und IT-Spezialist IBS hingegen konnte nach bereits am Donnerstag veröffentlichten Zahlen weiter zulegen. Hier war der Umsatz in den ersten neun Monaten von 15,3 auf 13,3 Millionen Euro gesunken, doch immerhin wurde noch ein Gewinn von 537.000 Euro erwirtschaftet, was über den Erwartungen der Börsianer lag. Die Aktie hat sich dem bisherigen Jahreshoch bei 3,60 angenähert und hat damit den Aufwärtstrend der vergangenen Wochen bestätigt.
Dynamisch ist auch die Aktie des israelischen Technologieunternehmens Orad nach oben ausgebrochen. Der Spezialist für TV-Grafiken hat im dritten Quartal mit 800.000 US-Dollar doppelt so viel verdient wie im zweiten. Auch im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg der Nettogewinn um 30 Prozent.

Zweistellig legte LPKF Laser zu. Das Unternehmen hat nach guten Zahlen die Prognose fürs laufende Geschäftsjahr angehoben. Der Umsatz ist in den ersten neun Monaten um zehn Prozent auf 34,7 Millionen Euro gestiegen und bis soll Ende Dezember auf 47 Millionen Euro klettern. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen explodierte von 1,9 auf 5,0 Millionen Euro. Auch fürs nächste Jahr rechnet das Unternehmen mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und einer Ebit-Marge von mehr als zehn Prozent.

9. 11. 2009 / 20.11 Uhr

Alles andere als sexy war dagegen das Zahlenmaterial bei Beate Uhse. Der Umsatz sank in den ersten drei Quartalen von 186,8 auf 171,3 Millionen Euro, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) brach von 6,1 Millionen auf nur noch 500.000 Euro ein. Die Theorie mancher Börsianer, dass in der Krise das heimische Schlafzimmer den Besuchen teurer Partys oder anderer Events vorgezogen werden könnte und der Flensburger Erotikkonzern deshalb ein heimlicher Gewinner der Wirtschaftflaute sei, hat sich damit nicht bestätigt. Falls doch, wird zumindest an den Hilfsmitteln gespart: Beate Uhse musste mehrere unrentable Filialen schließen. Da das Management trotzdem (noch) an der Prognose festhält, im Gesamtjahr einen operativen Gewinn von drei Millionen Euro zu erwirtschaften, kam die Aktie mit minimalen Abschlägen davon.
Dass große Events weiterhin laufen und sich die Mehrheit der Bevölkerung nicht ins Schlafzimmer einigelt, zeigt der Ticketverkauf bei David Garrett. Nach dem Auftritt des Stargeigers bei „Wetten, dass ...?“ am Samstag abend, klingelte die Kasse bei dessen Vermarkter Deag Entertainment. 40.000 CDs und 10.000 Tickets für die bevorstehende Tournee wurden übers Wochenende abgesetzt, worüber sich die Aktionäre von Deag Entertainment eigentlich hätten freuen sollen. Doch die Aktie kam nicht vom Fleck, obwohl Vorstandschef Peter Schwenkow auf dem Eigenkapitalforum weitere Details über den kürzlich vermeldeten Deal mit Klassik Radio bekanntgab. 10,5 Millionen erhält Deag ab 2010 über drei Jahre verteilt an Werbekostenzuschüssen, um die Hallen bei Veranstaltungen wie „Die besten Klassik-Hits“ oder „Die große Welt der Filmmusik“ voll zu bekommen. Klassik Radio erhält im Gegenzug zehn Euro für jedes verkaufte Ticket. Bisher musste Klassik Radio für Werbung etwa 40 Prozent der späteren Einnahmen ausgeben, durch die Partnerschaft soll die Quote auf 20 Prozent gedrückt werden – eine Win-Win-Situation für beide Gesellschaften. Raus aus den roten Zahlen will Schwenkow bereits in diesem Jahr kommen. Nachdem im vergangenen Jahr – wenn auch vornehmlich durch Sondereffekte – ein grausiger Verlust von 11,1 Millionen Euro angefallen war, soll 2009 zumindest das Ergebnis von 2007 (1,1 Millionen Euro Gewinn) wieder erreicht werden.

09.11.2009 / 20:00

Mit einem Kursplus von zwölf Prozent war die Aktie des Immobilienkonzerns Colonia Real Estate am Montag der Gewinner im S-Dax. Die Aktie schloss bei 4,82 Euro. Den Auslöser des Kurssprunges sieht Konzernvorstand Stefan Rind dabei in den Zahlen für das dritte Quartal. „Für die Analysten scheint nach unseren Zahlen klar, dass wir den Turnaround geschafft haben.“ So machte der Konzern 8,3 Millionen Euro Gewinn, bei einem Umsatz von 18,2 Millionen Euro. Die entscheidende Kennzahl aber dürfte gewesen sein, dass allein durch die Mieteinnahmen ein positiver Cashflow von 2 Millionen Euro erzielt werden konnte.
Ein Minus von 1,52 Millionen Euro musste jedoch im Bereich Asset Management wegen der Restrukturierung verbucht werden. Laut Rind seien aber „zwei, drei Deals in der Pipeline. Klappt nur einer, dann könnte wir hier bereits 2009 eine schwarze Null erreichen.“
Den eingeschlagenen Pfad will Colonia auch 2010 weiter gehen und seine Vermietungsquote 2010 um sieben bis acht Prozent steigern. Dies soll laut Konzern insgesamt zu einem Überschuss von acht bis zehn Millionen Euro führen soll. Rind rechnet dazu den im dritten Quartal aus den Mieten erzielten Überschuss von zwei Millionen Euro für das kommende Jahr auf alle vier Quartale an. Dies sei jedoch nur das Basisszenario, das noch keine Erträge aus dem Verkauf von Immobilien oder der anderen Geschäftsfelder beinhalte, so Rind. Zudem deutete er an, dass nach dem erzielen eines positiven Cashflows die kommenden, zusätzlichen Erträge durchaus auch für die Zahlung einer Dividende genutzt werden könnten.

09.11.2009 / 19:15

Der jüngste China-Börsengang, Vtion Wireless war ebenfalls auf dem Eigenkapitalforum vertreten. Der Anbieter von Datenkarten für den mobilen Internetzugang konnte vor allem wegen der Einführung des neuen Übertragungsnetz 3G sehr gute Zahlen für das dritte Quartal zeigen. So stieg allein der Umsatz im vergleich zum Vorjahr um 150 Prozent auf 26,6 Millionen Euro.
Vtion erwartet nun, dass die Verkaufzahlen der Karten für den alten Übertragungsstandard, sukzessive zurückgehen werden. Doch das Wachstum bei den 3G-Karten werde ausreichen, das für 2009 angepeilte Umsatzniveau von 66 bis 77 Millionen Euro mindestens zu halten, so die Firma. Finanzvorstand Chen Huan glaubt, der 3G Markt werde erst im kommenden Jahr richtig zu wachsen beginnen. Zuversichtlich stimmt ihn, dass die drei großen chinesischen Telekomunternehmen China Unicom, China Mobil und China Telecom mit 3G erstmals den mobilen Internetzugang mit eigenen Marken und großen Marketingkampagnen bewerben. „Die drei Konzerne kämpfen derzeit darum, wer die meisten Nutzer hat und wir liefern ihnen dafür die Kugeln.“, beschreibt Huan die Situation. Vtion beliefert alle drei Konzerne.
Bisher haben rund ein Viertel der 1,3 Milliarden Chinesen einen Internetzugang. 94 Millionen davon sind Festnetzanschlüsse, der Rest surft mobil. An das daraus enstehende Potential scheinen nun auch die ersten Investoren zu glauben. Der Kurs der Aktie stieg in den vergangenen Tagen 21 Prozent auf 10,53 Euro und notiert damit seit dem Börsengang Anfang Oktober erstmals wieder in der Nähe des Emissionspreises von 10,75 Euro.

09.11.2009 / 17:30

Das SDAX-Unternehmen Delticom wartete wie gewohnt mit brillantem Zahlenmaterial auf. Der Umsatz stieg im dritten Quartal um 16,3 Prozent auf 62,4 Millionen Euro. Kumuliert gingen in den ersten neun Monaten bereits mehr als 200 Millionen Euro durch die Bücher, der Gewinn kletterte von 56 auf 85 Cent je Aktie. Dass der Kurs nur moderat nach oben reagierte dürfte daran liegen, dass die Aktie bereits extrem gut gelaufen ist und die Prognosen nur bestätigt, aber nicht erhöht wurden.

Etwas enttäuschend war die Kursperformance beim Software-Spezialisten USU. Obwohl der Gewinn in den ersten drei Quartalen bei einem moderaten Umsatzplus von 4,3 Prozent um 80 Prozent auf 700.000 Euro gesteigert werden konnte, notiert die Aktie deutlich im Minus. Kenner der Szene begründen den Kursabschlag um rund sieben Prozent mit Gewinnmitnahmen, da der Kurs wegen der Spekulation auf gute Zahlen bereits im Vorfeld des Eigenkapitalforums kräftig angestiegen war.

Bei Intershop hingegen hat das – wenn auch moderate – Minus im Kurs handfeste Gründe: Zwischen Januar und September 2008 war noch ein Nettoergebnis von 1,1 Millionen Euro erwirtschaftet worden, ein Jahr später musste das Software-Unternehmen nach neun Monaten einen Verlust von 469.000 Euro verkraften. Neben Umsatzausfällen durch die Quelle-Insolvenz schlugen höhere Abschreibungen auf Software und Vorlaufkosten für die in diesem Jahr zugekaufte Tochtergesellschaft „The Bakery“ zu Buche. Dem Missmut der Börsianer tat da wenig Abbruch, dass für 2010 wieder steigende Umsätze und ein positives Ergebnis angekündigt wurden.

09. 11. 2009 / 16:30 Uhr

Die ersten Paukenschläge waren gleich am frühen Montagmorgen zu vernehmen gewesen. Atoss Software und IVU Traffic, beide bereits um 8.15 Uhr an der Reihe, legten nach gelungenen Präsentationen bereits zum Handelsstart deutlich zu. Atoss, in der vergangenen Woche wegen einer größeren Verkaufsorder unter Druck, hat somit in den mittelfristigen Aufwärtstrend zurückgefunden. Analysten sahen sich am Frühstückstisch in ihren Kurszielen von 16 Euro auf Sicht von einem halben Jahr bestätigt.

IVU hat das Jahreshoch von 1,30 Euro überwunden und steht nun vor einer charttechnisch interessanten Konstellation: Sollte sich der der Ausbruch nach oben in den nächsten Tagen bestätigen, wären 1,50 und anschließend das Fünfjahreshoch bei 1,80 die nächsten Stationen.

Getoppt wurde die starke Performance allerdings noch von Fair-Value Reit. Vorstand Frank Schaich hatte exzellente Zahlen im Handgepäck: Der Überschuss des Spezialisten für Gewerbeimmobilien stieg in den ersten neun Monaten von 1,4 auf 2,4 Millionen Euro, weshalb das Unternehmen die Prognose leicht anhob. Statt 4,2 bis 4,5 Millionen Euro soll nun ein Ergebnis vor Einmaleffekten, Marktwertveränderungen und Zinsderiavten von 4,5 bis 4,8 Millionen Euro erzielt werden. Außerdem stellte Schaich für das nächste Geschäftsjahr eine Dividende von zehn Cent je Aktie in Aussicht. Die Börse quittierte die guten Nachrichten mit einem Kurssprung um mehr als zehn Prozent.

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