E-Autos auf dem Vormarsch

Mit diesen Modellen sagen Daimler, BMW & Co. Tesla den Kampf an

03.08.17 12:08 Uhr

Mit diesen Modellen sagen Daimler, BMW & Co. Tesla den Kampf an | finanzen.net

Ende Juli hat Tesla die ersten Model 3, mit denen der Elektroautomobil-Pionier den Massenmarkt erobern will, an seine Kunden ausgeliefert. Doch die Konkurrenz schläft nicht!

Der neue Model 3 von Elon Musk beschleunigt in 6 Sekunden auf 100 km/h und soll mit vollem Akku mindestens 350 Kilometer weit fahren können. Mit einem Grundpreis von 35.000 Dollar (gut 30.000 Euro) ist er recht günstig zu haben.

Teslas Oberklasse-Wagen Model S ist da mit 152.000 Euro schon deutlich teurer. Dafür sind aber nicht nur die Ausstattung, sondern auch die Leistungsdaten deutlich besser: So benötigt die stärkste Version weniger als 3 Sekunden, um von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Und bei zurückhaltender Fahrweise kommt man bis zu 613 Kilometer weit.

Doch die etablierten Hersteller wollen Tesla das Feld nicht kampflos überlassen, sondern schon bald eigene Elektroautos auf den Markt bringen, die dem E-Auto-Pionier Konkurrenz machen sollen.

BMW

Unter den deutschen Autobauern hat BMW etwa mit dem i3 bereits ein reines E-Auto im Programm. Nach einer Vergrößerung der Batterie kommt man nun mit einer Akkuladung rund 250 Kilometer weit. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt der Wagen in 7,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wurde auf 150 km/h begrenzt. Der Preis beläuft sich auf 35.000 Euro.

In den kommenden Jahren sollen dann weitere Elektro-Modelle folgen. So ist ab 2020 eine reine Batterieversion für den SUV X3 geplant. Zu seinen Leistungsdaten ist bisher aber noch nichts bekannt. Schon ein Jahr später - 2021 - soll ein Modell mit der internen Bezeichnung iNext auf den Markt kommen. Hierzu wurde eigens eine Elektroauto-Plattform entwickelt.

Daimler

BMW-Konkurrent Daimler will sich nicht abhängen lassen und verstärkt seine Anstrengungen im Bereich Elektro-Mobilität. In 2019 soll das erste Modell der neuen Konzern-Elektroautomarke EQ erhältlich sein.

Auf dem Pariser Autosalon 2016 wurde bereits ein Prototyp mit dem Namen EQC der Öffentlichkeit präsentiert. Der SUV soll im Alltag auf eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern kommen, so der Konzern aus Stuttgart. Daimler verspricht eine Beschleunigung von null auf 100 km/h in weniger als 5 Sekunden. Eine preisliche Größenordnung hierfür wurde noch nicht genannt.

Doch das ist erst der Anfang: Bis zum Jahr 2022 will Daimler zehn neue Elektromodelle anbieten. Und in acht Jahren soll der Anteil reiner E-Autos 15 bis 25 Prozent erreichen.

Audi

Etwas schneller ist da schon Audi. Der zum VW-Konzern gehörende Premiumwagen-Hersteller will schon ab Ende 2018 seinen Q6 E-Tron in den Verkauf bringen. Der vermutlich 80.000 bis 100.000 Euro teure E-SUV soll in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeriegelten 210 km/h. Außerdem soll eine Batterieladung ausreichen, um unter Alltagsbedingungen über 500 Kilometer weit zu fahren.

Auch Audi sieht im E-Auto-Markt ein großes Potenzial. Deshalb soll das Angebot an Stromern bis 2020 auf drei Modelle ausgebaut werden. Und in 2025 soll etwa ein Viertel des Absatzes auf Elektroautos entfallen.

Volkswagen

Auch VW setzt auf Elektro-Mobilität. Der durch den Abgas-Skandal gebeutelte Autokonzern hat dazu bereits drei Prototypen vorgestellt, darunter den I.D. Crozz.

Schon 2019 soll die Serienversion des Elektro-Konzeptautos I.D. in den Handel kommen, mit einer Reichweite von etwa 600 Kilometern. 170 PS sollen für eine Beschleunigung auf 100 km/h in 8 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h sorgen. Das Mittelklasse-Elektroauto von VW soll um 7.000 bis 8.000 Dollar günstiger zu haben sein als Teslas Model 3 zum jetzigen Zeitpunkt kostet. Spätestens 2025 soll der I.D. zudem autonom unterwegs sein.

Auch die weitere Entwicklung geht hin zu Stromern. Wie auch bei der Tochter Audi soll in neun Jahren ein Viertel des Konzernabsatzes von Elektroautos generiert werden. Mit allen Konzern-Marken will man dann auf 30 E-Modelle kommen.

Porsche

Porsche hat mit dem Mission E für 2019 einen reinen Strom-Sportwagen mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern angekündigt. Seine 600 PS sollen den Wagen in unter 3,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit mehr als 250 km/h angegeben. Ein oder zwei Jahre später soll ein rein batteriegetriebenes SUV-Coupé folgen.

Sehr ambitioniert erscheinen die weiteren Zukunftspläne des VW-Hauptaktionärs: Bis 2023 will Porsche die Hälfte seiner Neuwagen mit Elektroantrieb ausstatten.

Opel

Gut im Rennen liegt auch Opel: Der seit kurzem zum französischen Peugeot PSA-Konzern gehörende Autobauer ist mit dem Ampera-e bereits auf dem europäischen Elektroauto-Markt vertreten.

Der Stromer beschleunigt in 3,2 Sekunden auf Tempo 50, der Topspeed wurde zugunsten der Reichweite auf 150 km/h begrenzt. Mit einer Akkuladung soll er eine Entfernung von 500 Kilometern zurücklegen können. Der Preis für den 204 PS starken Elektro-Crossover startet bei knapp unter 40.000 Euro, nach Abzug der deutschen Elektroauto-Förderung müssen Käufer dann jedoch nur noch 35.000 Euro berappen.

Starke Konkurrenz im Ausland

Auch außerhalb Deutschlands wollen sich die traditionellen Autobauer nicht von Tesla abhängen lassen. In Europa etwa will Volvo im Jahr 2019 einen rein batteriegetriebenen Elektrowagen in den Handel bringen - mit einer Reichweite von rund 400 Kilometern und zu einem Preis zwischen 35.000 und 40.000 Dollar.

Der zum indischen Tata-Konzern gehörende Autobauer Jaguar will schon im zweiten Halbjahr 2018 den Jaguar I-Pace in den Verkauf bringen. Mit seinen 400 PS beschleunigt er von 0 auf 100 km/h in rund 4 Sekunden. Die Reichweite beträgt etwa 500 Kilometer und die Preise dürften sich in der Größenordnung von Teslas Elektro-SUV Model X bewegen, also rund 100.000 Euro.

Daneben bringen sich auch Autobauer in China, Japan und den USA in Stellung, um sich ein Stück vom E-Auto-Markt abzuschneiden. Dabei wird es weltweit nicht leicht für die Traditionskonzerne, denn ihnen erwächst Konkurrenz durch neue Hersteller wie Tesla oder das chinesische Elektroauto-Startup BYD.

Redaktion finanzen.net

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