Daimler, Continental & Co.: Risikoscheue Anleger meiden Autowerte
Im von Inflationssorgen belasteten sehr schwachen DAX haben die Anleger am Donnerstag um die besonders konjunkturabhängigen Zykliker aus dem Automobilsektor einen besonders großen Bogen gemacht.
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Anleger zeigten sich risikoscheu.
Besser schnitten daher defensivere Papiere wie Fresenius Medical Care und Merck aus der Medizinbranche oder die Versorger RWE und E.ON ab. Diese verbuchten nur moderate Abschläge, wie auch Henkel und Deutsche Wohnen. FMC war der einzige Gewinner im DAX mit 0,4 Prozent.
Vor allem am US-Aktienmarkt fürchten die Anleger, dass der Preisdruck die Erholung der größten Volkswirtschaft der Welt im Keim ersticken könnte. Diese Sorgen machten am Donnerstag auch an den europäischen Handelsplätzen nicht halt, besonders die Autowerte gerieten unter Druck.
Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect verwies auch auf die jüngsten Kursverluste von Tesla als Belastung für die gesamte Branche. "Zudem würde ein weiterer Renditeanstieg an den Anleihemärkten auch die Automobil-Unternehmen treffen, da diese sich inmitten der Elektrifizierungstransformation befinden und weiterhin auf Fremdkapital angewiesen sind", ergänzte Lipkow mit Blick auf die steigende Inflation und die daraus erwachsende Sorge vor einer weniger expansiven Gangart der Notenbanken.
Der seit Anfang April abwärts tendierende europäische Autosektor rutschte um fast drei Prozent ab und war der zweitschwächste der Stoxx-600-Übersicht. Im DAX belegten BMW mit einem Minus von fünf Prozent den letzten Platz. Hier wirkte der Dividendenabschlag von 1,90 Euro je Aktie optisch zusätzlich negativ. Daimler verloren 3,3 Prozent, Continental 3,2 Prozent und Volkswagen (VW) 2,6 Prozent. Den Sektor belastet seit einiger Zeit schon die Knappheit an Halbleitern, die bei den Herstellern zu Produktionsunterbrechungen führen kann.
/ajx/la/jha/
FRANKFURT (dpa-AFX)
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