Smarthome-Skandal? Amazon verschafft sich wohl pikanten Einblick in das Leben seiner Kunden
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Datensicherheit steht spätestens seit dem Vorfall rund um Facebooks Userdaten noch strenger im Fokus. Doch das Thema reißt nicht ab: Hat Amazon nach dem Alexa-Skandal nun auch noch zahlreiche Kunden über eine Cam beobachtet?
Werte in diesem Artikel
• Amazon-Mitarbeiter erhalten Einblick in Cam-Aufnahmen
• Darunter sind auch Aufzeichnungen intimer Momente
• Eigentlich soll KI dadurch verbessert werden
Bereits vor einigen Monaten machte Amazon Schlagzeilen, weil für die Verbesserung der smarten Sprachassistenz Alexa-Aufnahmen mitgeschnitten und von Mitarbeitern ausgewertet wurden. Der Geräte- und Dienstechef Dave Limp verteidigte die umstrittene Praxis erst kürzlich: "Wir sind sehr überzeugt, dass der Service besser wird, wenn die Kunden es uns erlauben, die Daten für seine Verbesserung zu nutzen". Diese Überzeugung scheint sich auch in einem anderen Bereich fortzusetzen - bei Videomitschnitten.
Spionage mit der Cloud Cam?
Im Mittelpunkt der jüngsten Spekulationen steht Amazons vernetzte Sicherheitskamera Cloud Cam. Das 2017 vorgestellte, smarte Amazon-Produkt ermöglicht eine Echtzeitübertragung des eigenen Zuhauses rund um die Uhr - "alles was du brauchst, um dein zuhause zu überwachen, bei Tag oder bei Nacht", bewirbt der E-Commerce-Riese seine Kamera. Dabei ist die Cloud Cam mit anderen Geräten der Amazon-Familie kombinierbar, wie etwa mit dem Fire TV oder dem Echo Show. Was zunächst nach einem simplen und nützlichen Smarthome-Gadget klingt, scheint jedoch für einige zu einem bitteren Albtraum geworden zu sein. Denn, wie Bloomberg die Aussagen von mit dem Projekt vertrauten Personen wiedergibt, sollen Mitarbeiter teilweise Aufzeichnungen von intimen Situationen, auf Clips der Cloud Cam festgehalten, eingesehen haben.
Zahlreiche Mitarbeiter sichten Cam-Mitschnitte
Fünf mit den Vorgängen bekannte Personen erzählten Bloomberg von Amazon-Mitarbeitern in Indien und Rumänien, die ausgewählte Cloud Cam-Videoclips ansehen und auswerten. Hintergrund ist die Verbesserung der Künstlichen Intelligenz, mit der die Sicherheitskamera arbeitet. Die KI-Algorithmen sollen dahingehend trainiert werden, die Aufnahmen besser deuten zu können. Folglich sollen so Fehlalarme reduziert werden. Dabei gingen täglich bis zu 150 Aufnahmen von je 20 bis 30 Sekunden Länge durch die Hände der Mitarbeiter. Clips, die unangemessenen Inhalt zeigen, sollen gekennzeichnet werden, um nicht in den KI-Trainings aufzutauchen, berichtet Bloomberg.
Cloud Cam-Clips freiwillig eingereicht?
Das Videomaterial, das zu den Amazon-Mitarbeiter zur Überprüfung kommt, sei freiwillig von Testern oder neutralen Cam-Benutzern eingereicht worden. Mit den zur Verfügung gestellten Clips sollten bei den Usern aufgetauchte Probleme, darunter mangelnde Videoqualität oder fehlerhafte Benachrichtigungen, identifiziert und behoben werden. Dabei pocht der US-Konzern darauf, dass die Videosequenzen freiwillig freigegeben wurden - jedoch ist es fraglich, wieso bei den Cloud Cam-Teams Videos mit intimen Momenten auftauchen sollten, da es eher unwahrscheinlich ist, dass Menschen solche Aufzeichnungen bewusst an den Konzern senden würden. Allerdings werde in den Nutzungsbedingungen auch nicht aufgeklärt, wie der Fehlerbehebungsprozess genau abläuft und dass menschliche Mitarbeiter Einsicht in die Clips haben, um die KI zu trainieren. Lediglich behalte sich Amazon das Recht vor, mit der Cloud Cam getätigte Aufnahmen zwecks der Produkt- und Dienstleistungsverbesserung zu verarbeiten. In einem Q&A-Beitrag schreibt Amazon jedoch:
"Nur Sie oder Personen, denen Sie Ihre Kontoinformationen mitgeteilt haben, können Ihre Clips aufrufen, es sei denn, Sie senden uns einen Clip direkt zur Fehlerbehebung. Kunden können sich auch dafür entscheiden, Clips per E-Mail oder über soziale Medien freizugeben."
Ob die intimen Aufnahmen, von denen die Insider Bloomberg berichteten, also wirklich aus eigenen Stücken an den E-Commerce-Riese zur Fehlerbehebung gesendet wurden, ist nicht ganz eindeutig. Die zweisamen Momente waren sicher nicht für die Augen des Smarthome-Produktes geschweige denn für Amazon-Mitarbeiter bestimmt. Ohnehin ist es innerhalb von Fachkreisen hinsichtlich der Privatsphäre umstritten, dass Menschen Trainings für Künstliche Intelligenz durchführen.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Ioan Panaite / Shutterstock.com, Twin Design / Shutterstock.com
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26.11.2008 | Amazon.com Ersteinschätzung | Stanford Financial Group, Inc. |
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