Busse bleiben im Depot: Erneut Warnstreiks im Nahverkehr in NRW

28.02.25 06:07 Uhr

BOCHUM (dpa-AFX) - Von den Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi in Nordrhein-Westfalen ist am Freitag erneut der Nahverkehr betroffen. Bestreikt werden diesmal kommunale Unternehmen im mittleren Ruhrgebiet. Betroffen sind unter anderem der Kreis Recklinghausen, der Ennepe-Ruhr-Kreis sowie die Städte Bottrop, Bochum, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen und Herne. Aufgerufen sind unter anderem die Beschäftigten der Unternehmen Bogestra, Vestische und HCR. In Bochum und Herne bleiben auch alle Hallenbäder geschlossen.

Wer­bung

Weil keine Busse und Bahnen fahren, müssen auch die Fußballfans viel Geduld mitbringen, die ein Heimspiel des FC Schalke 04 in Gelsenkirchen besuchen wollen. Der Verein erwartet 60.000 Menschen. Sie sollen Fahrgemeinschaften bilden und früh kommen, hieß es.

Schon den zweiten Tag in Folge ruft Verdi die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe Essen zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen auf. Betroffen sind unter anderem die Müllabfuhr, die Straßenreinigung, die Recyclingstandorte und die Sperrmüllabholung. Auch beim Umweltservice Bochum (USB), der für die Abfallentsorgung in Bochum zuständig ist, wird gestreikt. Die Warnstreiks sollen den Druck erhöhen in den laufenden Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.

Wer­bung

Kundgebung vor Bogestra-Hauptverwaltung geplant

In Bochum plant Verdi eine Demonstration. Sie soll vor der Bogestra Hauptverwaltung mit einer Kundgebung enden. Dort findet laut Verdi parallel eine Sitzung des Aufsichtsrats der Bogestra statt, zu dem auch die Oberbürgermeisterin von Gelsenkirchen, Karin Welge (SPD), gehört. Welge ist die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und bei den laufenden Tarifverhandlungen die Verhandlungsführerin der Kommunen. Man wolle Welge in Bochum "begrüßen", kündigte Verdi an.

Für Rosenmontag sind keine Warnstreiks geplant. Am Dienstag sind dann die Beschäftigten der Sparkassen in Mülheim, Oberhausen und Essen zu ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Wer­bung

In dem Tarifkonflikt wollen Verdi und die anderen beteiligten Gewerkschaften unter anderem ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. Außerdem fordern sie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben in den bisherigen zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Besonders die Kommunen warnen vor einer Überlastung und weisen auf die hohen Schulden vieler Städte und Gemeinden hin. Die dritte Verhandlungsrunde soll am 14. März in Potsdam beginnen./tob/DP/jha