DAX-Bilanz: Bayer hui, K + S pfui

von Jörg Bernhard

Wieder einmal freuten sich die Börsianer über die "großzügigen Hilfszusagen" von Fed und EZB bzw. über das Ausbleiben restriktiver Töne. Weil zudem aus der US-Wirtschaft positive Konjunktursignale kamen, ging es mit der Kaufbereitschaft der Investoren - und damit auch den Aktienkursen - spürbar bergauf. Besonders positiv überraschte der am Donnerstag veröffentlichte ISM-Einkaufsmanagerindex. Die Laune der US-Einkäufer übertraf mit 55,4 Indexpunkten sowohl den Vormonatswert als auch den prognostizierten Erwartungswert der Analysten recht deutlich und zeigte den höchsten Stand seit zwei Jahren an. Im internationalen Vergleich übertrifft derzeit vor allem die US-Wirtschaft in schöner Regelmäßigkeit die Prognosen der Analysten.

In der abgelaufenen Börsenwoche schwankte der DAX zwischen Wochentief (Mittwoch) und Wochenhoch (Freitag) in einer Spanne von 218 Punkten. Das Verhältnis zwischen Kursgewinnern und -verlierern fiel mit 19 zu 11 eindeutig positiv aus. Einen herben Wochenverlust musste die Aktie von K+S hinnehmen, die um 29,2 Prozent einbrach, weil ein wichtiger Konkurrent seine Düngerproduktion massiv ausbauen möchte, um Marktanteile zu gewinnen. Die Aktien von Bayer (+7,0 Prozent), Volkswagen (+6,1 Prozent) und Siemens (+5,1 Prozent) entwickelten sich unter sämtlichen DAX-Werten am stärksten.

Unternehmensmeldungen beflügeln

Die Aktien von Bayer und Volkswagen profitierten von positiv aufgenommenen Unternehmenszahlen. Bei dem Pharmawert begrüßten die Marktakteure, dass das Management an den Konzernzielen für 2013 weiter festhält. Die Quartalszahlen lagen hingegen lediglich im Rahmen der Erwartungen und waren somit für die Kursrally nicht verantwortlich. Die vorgelegten Quartalszahlen von Europas größtem Autohersteller kamen bei den Börsianern jedoch sehr gut an. Mit 3,44 Milliarden Euro verdiente VW vor Zinsen und Steuern 1,8 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. Auch die Wolfsburger machten bezüglich ihrer Gewinnprognosen keine Abstriche. Bei Siemens bejubelten die Investoren den neuen Unternehmenschef Joe Kaeser, der den glücklosen Peter Löscher ablöste. Getreu dem Motto „Neue Besen kehren gut“ griffen Anleger beherzt zu. Das soll aber nichts heißen, schließlich war eine solche Entwicklung auch nach dem Amtsantritt von Peter Löscher zu beobachten.