Allzeithoch

Dow Jones knackt erstmals die 29.000-Punkte-Marke

10.01.20 17:50 Uhr

Dow Jones knackt erstmals die 29.000-Punkte-Marke | finanzen.net

Am Freitag, den 10. Januar 2020, hat der US-Leitindex Dow Jones am Ende einer Rekordjagd das erste Mal in seiner Geschichte 29.000 Punkte erreicht.

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Nachdem der Dow Jones bereits am Vortag auf Rekordjagd war, schaffte er am 10. Januar mit einem moderaten Plus den Sprung über die 29.000-Punkte-Marke. Zunächst hielt er Anleger in Atem, da er zum Ertönen der Startglocke noch 0,07 Prozent fester bei 28.977,52 Einheiten notierte, dann aber zurückfiel. Anschließend legte er wieder zu und erreicht bei 29.009,07 Punkten ein neues Allzeithoch. Im weiteren Verlauf entfernt er sich jedoch von seiner heute erreichten Bestmarke und rutschte zuletzt ins Minus.

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Deeskalation des Irankonflikt

Kurstreiber war zunächst, dass Donald Trump im Rahmen des Konflikts mit dem Iran deeskalierende Töne Anschlug. Die Entspannungssignale trieben bereits am 09. Januar alle großen Indizes auf neue Rekorde.
Nach den gezielten Militärschlägen zwischen den USA und dem Iran ist die Kriegsgefahr erst einmal gebannt. Die Zeichen stehen derzeit auf Entspannung. "Wir sind bereit für ernsthafte Verhandlungen mit dem Iran ohne Vorbedingungen", schrieb die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft an den UN-Sicherheitsrat. Teheran betonte, man wolle die USA mit politischen Mitteln aus der Region vertreiben. "Dieser Konflikt scheint nun so plötzlich und unerwartet aufgehört zu haben, wie er begonnen hat", kommentierte Marktbeobachter Craig Erlam von der Devisenplattform Oanda.

Arbeitsmarktbericht im Fokus

Am Freitag erhielt der US-Arbeitsmarktbericht ebenfalls Aufmerksamkeit. Die US-Wirtschaft hatte im Dezember weniger Arbeitsplätze geschaffen als von Analysten erwartet. Die Stundenlöhne legten zudem gegenüber dem Vormonat weniger stark zu als gedacht. Der Jobmarkt der Vereinigten Staaten habe aber insgesamt noch immer einen guten Lauf, sagte Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der Liechtensteiner VP Bank. Ungeachtet des auch in den USA bemerkbaren konjunkturellen Abschwungs stellten die Unternehmen immer noch fleißig Arbeitskräfte ein.

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"US-Notenbankpräsident Jerome Powell könnte also gezwungen sein, mit weiteren geldpolitischen Lockerungen hilfreich zur Seite zu stehen", so Gitzel weiter. "Da der Lohnauftrieb zuletzt merklich abebbte und Inflationsgefahren damit überschaubar sind, bestünde aus diesem Blickwinkel auch grünes Licht." Eine lockere Geldpolitik erweist sich für gewöhnlich als Triebfeder für den Aktienmarkt, während vermeintlich sichere Anlagen wie Anleihen dadurch an Attraktivität verlieren.

Die jüngsten Kursanstiege trotz des Trubels zwischen den USA und dem Iran verdeutlichten, dass Anleger aktuell kleinere Kursrücksetzer immer wieder als Chance für Zukäufe sähen, schrieben die Strategen der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in einem Marktkommentar. Dies dürfe grundsätzlich als gutes Omen für 2020 verstanden werden. Allerdings werde die Luft nach der jüngsten Rally dünner.

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Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

Bildquellen: Stuart Monk / Shutterstock.com, Ionana Davies / Shutterstock.com

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