Aktionäre stimmen ab: Wird Elon Musk heute aus dem Tesla-Board gekickt?
Es könnte eine turbulente Jahreshauptversammlung für Tesla werden. Denn die Führungsriege wird sich bei den Anteilseignern nicht nur wegen der anhaltenden Probleme bei dem Elektroautobauer rechtfertigen müssen - es drohen auch personelle Konsequenzen. Eine Abstimmung darüber soll Aktionären so einfach wie möglich gemacht werden.
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Tesla lädt am Dienstag nach Börsenschluss zur jährlichen Hauptversammlung. Diese wird im Computer History Museum in Mountain View in Kalifornien stattfinden. Elon Musk und der Führungsebene des Elektroautobauers steht ein turbulenter Abend bevor.
Abstimmung über Absetzung von Elon Musk
Einer der Tagesordnungspunkte: Eine Abstimmung über die Zusammensetzung des Board of Directors von Tesla. Ins Rollen gebracht hatte die Diskussion ein Tesla-Aktionär, der nur zwölf Anteile am Elektroautobauer besitzt. Jing Zhao hat insbesondere die Doppelrolle von Elon Musk als CEO und Tesla-Chairman im Visier. Er fürchtet einen Interessenskonflikt, auch angesichts von Musks zusätzlichen Engagements bei SolarCity und SpaceX. Zwar habe die "gegenwärtige Führungsstruktur, in der die Positionen von Chairman und CEO von einer Person besetzt werden, Tesla in einem frühen Stadium eine effektive Führung bieten können". Allerdings sei es jetzt, angesichts einer viel wettbewerbsintensiveren und sich schnell verändernden Technologiebranche immer schwerer, Teslas Führungsebene zu überwachen und besonders potenzielle Konflikte die sich aus der Kombination der Positionen CEO und Chairman ergeben, zu minimieren, begründete Jing Zhao seinen Antrag, über die Zusammensetzung des Boards abstimmen zu lassen.
Auch ein anderer Tesla-Investor, CtW Investment Group, hat sich für eine neue Board-Zusammensetzung ausgesprochen und die Anteilseigner in einem Brief dazu aufgefordert, für eine Abwahl von Musk zu stimmen. Tesla stünde vor strategischen und operativen Herausforderungen, die einen Umbau der Führungsebene rechtfertigen würden.
Unterstützung für diese Pläne erhalten die revoltierenden Aktionäre unter anderem von den Stimmrechtsberatern Glass Lewis und Institutional Shareholder Service. Zudem stehen zwei weitere Verwaltungsratsmitglieder unter Beschuss: Der 21st Century Fox-CEO James Murdoch, der Investor Antonio Garcias und Elon Musks kleiner Bruder Kimbal Musk, die bei Aktionären unterschiedliche Unterstützung erfahren. Hauptkritikpunkt an dem Engagement der Noch-Verwaltungsratsmitglieder ist jeweils mangelnde Zeit angesichts anderer Verpflichtungen. Aber auch der Einfluss von Elon Musk selbst spielt bei einigen Unterstützern der Umbauidee offenbar eine Rolle: Sie fürchten um die Unabhängigkeit des Boards.
Musk als CEO unstrittig
In seiner Rolle als CEO ist Elon Musk aber offenbar unumstritten. Auch die Aktionärsberater plädieren für Musk als Konzernchef. Geht es nach dem Tesla-Vorstand, ist auch Musks Rauswurf aus dem Board of Directors unnötig. "Das Board ist der Ansicht, dass der bisherige Erfolg des Unternehmens nicht möglich gewesen wäre, wenn der Verwaltungsrat von einem anderen Direktor geleitet würde, dem das tägliche Engagement von Elon Musk im Geschäft der Gesellschaft fehlt. Angesichts der bedeutenden zukünftigen Wachstumschancen und der sorgfältigen Ausführung, die für das Erreichen des Unternehmens erforderlich sind, ist der Verwaltungsrat der Ansicht, dass das Unternehmen immer noch am besten von Herrn Musk geführt wird, der weiterhin als Chairman fungiert", hieß es in einer Stellungnahme.
Abstimmung per App
Die Entscheidung pro oder contra Elon Musk soll Tesla-Aktionären im Rahmen der Aktionärsversammlung so einfach wie möglich gemacht werden. Ein New Yorker Startup hat eigens für diesen Zweck eine App an den Start gebracht, die Privataktionären die Abstimmung erleichtern soll. Die App mit dem Namen "Say" verlangt lediglich eine Registrierung und eine Verknüpfung mit dem Broker-Konto, um sicherzustellen, dass der Nutzer tatsächlich Aktien von Tesla besitzt und somit abstimmungsberechtigt ist. Danach entscheidet ein einfacher Wisch nach links oder rechts darüber, ob man für die Beibehaltung der Doppelrolle von Elon Musk oder dagegen stimmen will. Gegenüber CNBC erklärte Jeffrey Cruttenden, Mitgründer der App und angeschlossenen Website, auf diese Weise wolle man sicherstellen, dass die Stimme jedes einzelnen Stammaktionärs zähle. Denn üblicherweise ist die Beteiligungsrate an Abstimmungen bei Aktionärsversammlungen unter Kleinaktionären eher gering - verglichen mit denen von Groß- oder institutionellen Anteilseignern.
Musks Rauswurf wenig wahrscheinlich
Angesichts der Tatsache, dass Elon Musk selbst fast 22 Prozent der stimmberechtigten Anteile besitzt und die Mehrzahl der anderen Großaktionäre eher in den Reihen von Fondsmanagern zu finden sind, deren Unterstützung für den Konzernchef wahrscheinlich ist, rechnen Beobachter nicht mit Erfolg für die Abstimmungsbefürworter.
Dennoch könnte die Diskussion den Druck auf Musk und das Führungsteam erhöhen, auf operativer und finanzieller Ebene Anpassungen vorzunehmen, die die Performance des Unternehmens verbessern. Insbesondere die anhaltenden Produktionsprobleme beim Model 3 muss der Elektroautobauer in naher Zukunft in den Griff bekommen, um das Unternehmen auf Kurs zu halten und den zwingend notwendigen Einstieg in den Massenmarkt ein Erfolg werden zu lassen. Wie er dies bewerkstelligen will, wird Musk seinen Anteilseignern im Rahmen der Aktionärsversammlung wohl darlegen müssen. Es dürfte ein spannender Abend für Tesla werden.
Vor dem Start der Aktionärsversammlung geriet die Tesla-Aktie unter Druck und ging 1,89 Prozent schwächer bei 291,13 Dollar in den Feierabend.
Redaktion finanzen.net
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