USA zeigt Europa die Rücklichter
Der amerikanische Aktienindex Dow Jones schließt zur Zeit jeden Tag auf neuen Höchstständen.
von Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München
In den USA wird munter weiter gekauft. Die drohende Zinserhöhung der amerikanischen Notenbank scheint noch weit weg. Die Meinungen gehen ohnehin auseinander, ob es eher gegen Mitte oder Ende 2015 so weit ist, oder sogar noch später. Auf alle Fälle hat die Federal Reserve ihr Anleihenkaufprogramm wie geplant beendet. Die Arbeitslosenentwicklung in den USA ist auf gutem Weg und die Konjunktur scheint zunehmend ihr Köpfchen zu heben.#
Anders in Europa. Die südlichen Länder sind im Konsolidierungsmodus, auch wenn die Diskussion etwas raus ist aus den Medien. Nun schwächelt mittlerweile aber auch das Zugpferd Deutschland. Vom Abrutschen in die Rezession war sogar schon die Rede. Momentan sind die Wachstumszahlen nur nahe an die Null-Linie herangerückt. Die Unternehmen nehmen aber ihre Prognosen zurück. Vor allem exportorientierte Unternehmen - ein wesentlicher Faktor für die wirtschaftliche Stärke Deutschlands - sind vorsichtiger geworden. Der deutlich niedrigere Euro-Kurs zum US-Dollar stützt zwar, aber man sieht am Aktienmarkt ganz deutlich, dass der DAX seinem US-Pendant Dow Jones nicht mehr auf den Fuß folgt. Zwar hat sich auch der deutsche Aktienmarkt wieder kräftig erholt, nachdem er im Oktober schon unter 8.000 abzustürzen drohte. Doch zur Zeit geht es nur noch seitwärts.
Ganz abschreiben sollte man das Thema Jahresendrallye jedoch nicht. Denn die EZB feuert aus allen Rohren gegen die deflatorischen Tendenzen in Europa. Die Liquiditätsflut sucht händeringend nach Anlagemöglichkeiten und drängt zunehmend in die Aktie. Zumal auch saisonal viel für den Aktienmarkt spricht: November, Dezember sind die besten Monate. Nachdem viele Investoren in Aktien eher unterinvestiert oder zumindest skeptisch sind, hat der Markt Luft nach oben. Wenn die positiven Konjunkturdaten in den USA anhalten, sehen wir womöglich bald die 20.000er Marke im Dow Jones und im DAX zumindest wieder die alten Höchststände über 10.000. Wir sind in einer verzerrten Finanzwelt. Da ist vieles möglich.
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