Performaxx-Kolumne

Demag Cranes: Krise als Einstiegschance

26.10.09 08:45 Uhr

Demag Cranes: Krise als Einstiegschance | finanzen.net

Nachdem ein möglicher Aufschwung lange Zeit nur aus volkswirtschaftlichen Frühindikatoren ablesbar war ...,

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... sehen nun auch die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus langsam Licht am Ende des Tunnels. Nach der jüngsten Einschätzung ihres Branchenverbandes dürfte die Produktion ab Mitte 2010 die jeweiligen Referenzwerte aus der aktuellen Periode wieder übertreffen, im Gesamtjahr aber immer noch stagnieren. Nichtsdestotrotz stellt dies nach etlichen Monaten mit Auftragsrückgängen von 40 % und mehr eine erste Stabilisierung dar. Wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend verstetigen wird und hatten deswegen vor einigen Wochen eine Serie zu aussichtsreichen Top-Unternehmen aus dem Sektor gestartet, die allesamt stark unter der Krise gelitten haben, nun aber Aufwärtspotenzial aufweisen.

Traditionsunternehmen mit zwei Schwerpunkten

In unserer heutigen Analyse widmen wir uns nun Demag Cranes, einem der weltweit führenden Hersteller von Industriekranen sowie Krankomponenten. Die Wurzeln der Firma reichen bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts zurück, der Grundstein für die heutigen Strukturen wurde allerdings durch die Zusammenführung eines Spezialisten für Industrielösungen (Demag) mit einem Anbieter von Hafentechnologie (Gottwald) noch unter dem Dach von Mannesmann vor rund 20 Jahren gelegt. Nach mehreren Eigentümerwechseln brachte die Private-Equity-Gesellschaft KKR die Demag Cranes AG schließlich Mitte 2006 an die Börse.

Globaler Service im Zentrum

Noch heute stellen die Produkte der beiden Bereiche das Kerngeschäft des Unternehmens dar; eine wachsende Bedeutung hat allerdings auch das dritte Segment Service erfahren, das im letzten Quartal immerhin fast 30 % der Erlöse erwirtschaftete. Der Konzern legt dabei besonderen Wert auf eine globale Präsenz und hat zu diesem Zweck ein umfangreiches Netzwerk aufgebaut, über das Kunden in mehr als 100 Ländern erreicht werden können. Der Erfolg zeigt sich in der breiten Diversifikation der Umsatzbasis. Zuletzt wurden bereits rund 30 % der Erlöse in den Schwellenländern erzielt, während der kumulierte Anteil der Kernmärkte Deutschland (21,6 %) und Nordamerika (10,6 %) auf ein Drittel gesunken ist; der Rest (37,4 %) entfällt auf zahlreiche andere europäische Länder.

Kurs legt seit unserer Empfehlung 35 % zu

Im Performaxx-Anlegerbrief haben wir das Unternehmen bereits mehrfach besprochen, zuletzt im Februar 2009. Damals attestierten wir dem Wert zwar eine geschäftliche Durststrecke, sahen aber wegen einer günstigen Bewertung ein Kurspotenzial von 50 %, wenn die Weltwirtschaft nicht in eine mehrjährige Rezession abdriftet. Letztere Gefahr dürfte mittlerweile weitgehend gebannt sein, und so erholte sich auch die Aktie in der Zwischenzeit um rund 35 %, notiert allerdings immer noch mehr als 50 % unter dem Allzeithoch aus dem Jahr 2007.

Enormer Einbruch

Aber auch der andere Teil der Prognose, eine spürbare Wachstumsdelle, ist eingetreten. Diese fällt sogar noch heftiger aus, als von uns zuvor vermutet. So lagen die Umsatzerlöse im dritten Quartal bereits 28,4 % unter dem Vorjahreswert, was einen Rückgang des operativen Ergebnisses um rund 90 % auf 5,3 Mio. Euro verursachte. Der herbe Einbruch hat das Management zu drastischen Einschnitten gezwungen. So wurde im Mai ein Restrukturierungsprogramm verabschiedet, das den Abbau von 750 Stellen, rund 12 % der Gesamtbelegschaft, vorsieht. Ein Großteil der damit verbundenen Einmalbelastungen hat das Unternehmen bereits im letzten Zwischenabschluss verarbeitet, unter Berücksichtigung der Sondereffekte lag das EBIT bei -40,8 Mio. Euro.

Starker Cashflow und hohe Liquidität

Wegen des äußerst schwachen Auftragseingangs – zwischen April und Juni halbierten sich die Bestellungen auf 174 Mio. Euro – erscheint in den nächsten Monaten eine Erholung der Erlöse eher unwahrscheinlich. Aber der Konzern ist stark genug aufgestellt, um auch eine längere Durststrecke zu überstehen. So lagen die Nettofinanzschulden zum 30. Juni lediglich bei 5,9 Mio. Euro, während in der Kasse ein komfortables Polster von rund 100 Mio. Euro liegt. Hinzu kommt, dass der Konzern trotz des schwachen Geschäftsverlaufs in den ersten neun Monaten einen freien Cashflow von 43,8 Mio. Euro erwirtschaftet hat, ein klares Signal der inneren Stärke.

Nachholbedarf bei Investitionen?

Die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr verdeutlicht, wie massiv die Unternehmen ihre Investitionen im Bereich der Industriekrane nach dem Konjunkturschock vom Herbst 2008 zurückgefahren haben. Sollte sich nun allerdings der Aufschwung als tragfähig erweisen, dürfte das für größere Ausgaben notwendige Vertrauen zügig zurückkehren und sogar ein gewisser Nachholbedarf bestehen. Ähnlich gute Comeback-Chancen räumen wir dem Bereich Hafentechnologie ein, der spätestens dann erneut Fahrt aufnehmen sollte, wenn die Wachstumsraten im Welthandel wieder an das Vorkrisenniveau heranreichen. Beide Segmente sind allerdings eher Spätzykliker, so dass es durchaus noch etwas dauern kann, bis sich signifikante Verbesserungen im Auftragseingang von Demag Cranes zeigen.

Fazit

Demag Cranes zählte zweifelsohne zu den Hauptleidtragen des Einbruchs der Weltwirtschaft. Der Konzern wird die Krise dank der soliden Bilanz allerdings voraussichtlich gut überstehen, im Anschluss sollten beide Produktbereiche wieder an die Wachstumsraten früherer Jahre anknüpfen. Insofern bleiben die mittelfristigen Aussichten der Aktie gut; wer unserer Kaufempfehlung vom Februar gefolgt ist, kann den Wert halten, ansonsten empfiehlt sich ein Einstieg in Schwächephasen des Gesamtmarktes.

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02.12.2011Demag Cranes verkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
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