DaxVestor-Kolumne Stefan Böhm

DAX: Wie weit kann der Kursanstieg noch gehen?

31.10.11 08:16 Uhr

DAX: Wie weit kann der Kursanstieg noch gehen? | finanzen.net

Nun ist er also da, der Schuldenschnitt für Griechenland.

Werte in diesem Artikel
Aktien

42,55 EUR 0,40 EUR 0,95%

19,91 EUR 0,21 EUR 1,06%

5,92 EUR -0,01 EUR -0,24%

54,45 EUR 0,44 EUR 0,81%

89,72 EUR 0,30 EUR 0,34%

Indizes

1.733,9 PKT 11,7 PKT 0,68%

20.340,6 PKT 124,4 PKT 0,62%

473,1 PKT 2,3 PKT 0,48%

186,3 PKT 0,9 PKT 0,48%

515,1 PKT 2,1 PKT 0,40%

5.011,8 PKT 25,2 PKT 0,50%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

10.610,6 PKT 57,7 PKT 0,55%

7.488,0 PKT 53,6 PKT 0,72%

7.881,3 PKT 46,5 PKT 0,59%

4.381,9 PKT 16,3 PKT 0,37%

Doch sind die Beschlüsse des nächtlichen EU-Gipfels vom Mittwoch wirklich der große Wurf? Zweifel sind erlaubt. Doch zuerst einmal die Fakten: Für Griechenland wurde ein Schuldenschnitt in Höhe von 50 Prozent oder ca. 100 Milliarden Euro der ausstehenden griechischen Staatsanleihen auf den Weg gebracht. Dass ein Haircut kommen würde, war so gut wie sicher, einzig die Quote galt als große Unbekannte. Diese Unsicherheit ist nun aus dem Markt. Oftmals liegt jedoch der Teufel im Detail. Da noch viele Fragen offen sind, können wir uns schon jetzt auf weitere lange EU-Verhandlungsnächte einstellen. Durch die Maßnahmen soll die griechische Schuldenquote bis 2020 auf 120 Prozent des BIPs sinken.

Wer­bung

War das wirklich ein großer Wurf?

Das mag zwar ein Erfolg sein, allerdings ist das Land mit 120 Prozent Schuldenquote immer noch ein Defizit-Sünder, der weit über den Maastricht-Kriterien sein Dasein fristen wird. Wie das Land zudem wieder wirtschaftlich auf die Beine kommen soll, ist nach wie vor völlig offen. Derzeit befindet sich die griechische Wirtschaft im freien Fall. Die Rahmenbedingungen sind denkbar schlecht, nicht zuletzt auch weil die Verwaltung immer noch nicht den gängigen Standards entspricht. Der Staatsapparat ist ebenfalls noch viel zu groß und nennenswerte Industrien oder Wachstumsbranchen gibt es in Griechenland nicht. Es besteht daher ein gewisses Risiko, dass die endgültige Pleite Griechenlands nur verschoben wurde. Der Druck auf die griechische Regierung zu weiteren Reformen bleibt also groß. Nur wenn die Investoren neues Vertrauen in das Land gewinnen, wird Griechenland irgendwann wieder wachsen und an den Kapitalmarkt zurückkehren können.

Bank-Aktien im Höhenrausch

Die andere Seite der Medaille war bei den Bankaktien gut zu sehen. Die 100 Mrd. Euro, die Griechenland erlassen werden, müssen von den Gläubigern kommen, also auch von den Banken, die griechische Staatsanleihen halten. Bankaktien schossen aber regelrecht nach oben. Hierfür gibt es nach meiner Meinung zwei Gründe. Zum ist der Schnitt von 50 Prozent nicht das Worst-Case-Szenario, das für möglich gehalten wurde. Es hätte also noch schlimmer kommen können. Zum anderen besteht nun Klarheit, wie es weitergehen soll und dass die Euro-Länder im Zweifel zu einer Einigung kommen können – und Klarheit ist immer gut für die Kurse. Zudem betonen die Banken, dass sie keine Staatshilfe bräuchten und die Kernkapitalanforderungen aus eigener Kraft erfüllen könnten. Zwangsverstaatlichungen scheinen zumindest in Deutschland daher nicht auf der Agenda zu stehen.

Wer­bung

Licht und Schatten bei Quartalszahlen

Die vielen Quartalszahlen in der letzten Woche gingen dagegen im Getöse der Euro-Schuldenkrise etwas unter. Volkswagen überzeugte mit einem Umsatzanstieg von rund ein Viertel und einem satten Plus von 45 Prozent beim Betriebsergebnis. Die Wolfsburger konnten damit die Erwartungen übertreffen. Bei Daimler gab es nur ein leichtes Umsatzplus von 25,1 auf 26,4 Mrd. Euro. Beim Gewinn gab es allerdings ein Minus von 1,61 auf 1,36 Mrd. Euro, was die Stuttgarter auf die Konjunktur und die Umstellung der Modellpalette zurückführten. BASF lieferte solide, leicht über den Erwartungen liegende Quartalszahlen, die vom Ausfall der Ölförderung in Libyen gezeichnet waren. Besser als erwartet lief es dagegen bei Bayer, wo die Pharma- und die Agrarsparte überzeugten. Kräftigen Gegenwind gab es für die Lufthansa, bei der das Ergebnis um 21 Prozent einbrach. Mit dem Verkauf der britischen Tochter BMI will die Lufthansa allerdings gegensteuern.

DAX mit neuem Kaufsignal

Der Freudensprung des DAX über die 6.000 Punkte-Marke hat aus charttechnischer Sicht neues Kurspotenzial bis zum Widerstand bei 6.500 Punkten eröffnet. Mittelfristig erscheint sogar eine Rückkehr bis 7.000 Zähler denkbar. Nach unten bleibt der Support bei 6.000 die maßgebliche Chartmarke, die durch einen Pull-Back noch bestätigt werden könnte.

Wer­bung

Fazit:

Wie lange hält die gute Stimmung? Diese Frage kann derzeit niemand beantworten, ebenso die Frage, ob Griechenland nun wirklich gerettet ist. Zumindest charttechnisch ist mit weiteren Kursgewinnen beim DAX zu rechnen.

Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Ausgewählte Hebelprodukte auf BASF

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BASF

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Nachrichten zu Bayer

Wer­bung

Analysen zu Bayer

DatumRatingAnalyst
08:16Bayer Market-PerformBernstein Research
09.12.2024Bayer NeutralUBS AG
03.12.2024Bayer NeutralJP Morgan Chase & Co.
27.11.2024Bayer KaufenDZ BANK
21.11.2024Bayer NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
27.11.2024Bayer KaufenDZ BANK
14.11.2024Bayer KaufenDZ BANK
06.08.2024Bayer KaufenDZ BANK
06.06.2024Bayer KaufenDZ BANK
11.03.2024Bayer KaufenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
08:16Bayer Market-PerformBernstein Research
09.12.2024Bayer NeutralUBS AG
03.12.2024Bayer NeutralJP Morgan Chase & Co.
21.11.2024Bayer NeutralUBS AG
20.11.2024Bayer HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
31.10.2019Bayer VerkaufenIndependent Research GmbH
21.08.2019Bayer VerkaufenIndependent Research GmbH
01.08.2019Bayer VerkaufenIndependent Research GmbH
28.06.2019Bayer VerkaufenIndependent Research GmbH
25.04.2019Bayer VerkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Bayer nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"