DAX: Kursanstieg nur ein Strohfeuer?
Das Auf und Ab am Aktienmarkt setzte sich auch in den letzten Tagen fort.
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Die Hoffnung auf energische Maßnahmen gegen die Eurokrise beflügelte die Börsen. Doch mehr als ein paar starke Worte von EU-Kommissionspräsident Barroso, der eine koordinierte Aktion der EU-Länder zur Rekapitalisierung der Banken vorschlug, haben Europas Politiker bisher nicht zu bieten. Das ist sehr dünnes Eis für eine nachhaltige Kurserholung. Das Motto scheint bei vielen Anleger zu sein: „Das Risiko für eine Eskalation der Finanzkrise ist so hoch, es muss etwas Entscheidendes geschehen.“ Dieser Schuss kann allerdings schnell nach hinten losgehen, sollten den Worten wieder keine Taten folgen!
Finanzwerte profitieren von Spekulationen
Die Schwierigkeiten der belgischen Dexia-Bank haben jedenfalls nicht nur die Börsianer, sondern auch die Politiker schockiert. Die Bank droht zum ersten Opfer der Eurokrise zu werden, auch weil sich Frankreich und Belgien darüber streiten, wer die Kosten der Rettung übernehmen soll – ein typisches europäisches Problem also. Obwohl auch bei anderen Finanzinstituten eine finanzielle Schieflage droht, gab die Spekulation über eine staatliche Rekapitalisierung der europäischen Banken dennoch den Finanzwerten Auftrieb. Im DAX profitierten besonders die Allianz und die Münchener Rück, während sich die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank nur leicht erholten. Die Allianzaktie ist seit ihrem Tief von Ende September bereits wieder um mehr als 30 Prozent gestiegen. Das ist ein starker Turnaround, der sich noch fortsetzen dürfte – zumindest mittelfristig.
EZB dreht den Geldhahn weiter auf
Die Europäische Zentralbank zeigte sich bei ihrer Sitzung am Donnerstag besorgt über die heraufziehende Rezessionsgefahr, senkte den Leitzins aber nicht. Das konnte vernünftigerweise auch niemand erwarten, dennoch reagierten viele an der Börse leicht enttäuscht. Immerhin demonstrierten die Notenbanker, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben: Den Banken wurde die Refinanzierung durch neue Kredite und durch den Aufkauf besicherter Bankanleihen im Wert von 40 Mrd. Euro erleichtert. Das war offenbar ein Bonbon für die Finanzwelt von Jean-Claude Trichet auf seiner letzten Sitzung als EZB-Vorsitzender. Zudem ist nun der Weg frei, auch den Leitzins, der in diesem Jahr erst in zwei Schritten auf 1,50 Prozent erhöht worden war, bei der nächsten Sitzung Anfang November wieder zu senken. Die Bank of England weitete ebenfalls ihr Programm zum Aufkauf von Anleihen aus, allerdings liegt die Inflationsrate dort deutlich höher, nämlich fast bei fünf Prozent. Fazit: Weltweit drehen die Notenbanken wieder der Geldhahn auf.
Zyklische Aktien wie ThyssenKrupp gefragt
Die Aktionen der Notenbanken und die Hoffnung auf wirksame Maßnahmen gegen die Krise ließen den Risikoappetit der Anleger wieder zunehmen. Gefragt waren daher neben den Finanzwerten vor allem zyklische Aktien, die in den Wochen zuvor besonders starke Verluste erlitten hatten. Die Aktie von ThyssenKrupp legte allein am Donnerstag um mehr als acht Prozent zu und kämpfte sich wieder an die ehemalige Unterstützung bei 20 Euro heran. Auch VW, BASF, Infineon und Siemens verzeichneten deutliche Gewinne. Eine Trendwende nach oben ist das zwar noch nicht, immerhin werden aber offensichtlich bei neuen Hoffnungsschimmern durch die niedrigen Aktienbewertungen zunehmend Investoren angelockt. Wenn die Stimmung erneut kippt, kann es aber auch schnell wieder abwärts gehen.
DAX nimmt Widerstand ins Visier
Das gilt auch für den DAX, der zum Wochenschluss den Versuch unternahm, den Widerstand bei 5.700 Punkten zu überwinden. Der Versuch war nicht von Erfolg gekrönt, auch weil die Wall Street trotz überraschend guter US-Arbeitsmarktdaten die Rallye der letzten Tage nicht fortsetzte. Sollte der Index in der nächsten Woche über der Marke von 5.700 Punkten schließen, dann wäre dies charttechnisch ein gutes Zeichen, es könnte zu einem weiteren Kursanstieg bis 5.850 oder sogar bis 6.000 Punkte kommen.
Fazit:
Das Risiko eines weiteren Ausverkaufs beim DAX hat sich verringert, der Index hat sich stabilisiert – mehr aber auch nicht.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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