DAX: Ist das Schlimmste vorbei!?
Das hatten wir in diesem Jahr schon öfters: Die Börsen reagierten auf schlechte Nachrichten erst robust, um dann später doch noch einzubrechen.
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So war es auch die vergangene Woche. Nach einem passablen Auftakt ging es zur Wochenmitte dann richtig nach unten und der DAX fiel unter die Marke von 6.400 Punkten. Immer mehr Marktteilnehmer stellen sich auf einen Austritt Griechenlands aus dem Euro ein – und auch wenn das nicht mit der Lehman-Pleite von 2008 zu vergleichen wäre, die Folgen sind auf jeden Fall nicht kalkulierbar.
Doch noch Euro-freundliche Regierung in Athen?
Ab Donnerstag konnten sich die Börsen dann wieder etwas erholen, nachdem gerüchteweise der dritte Versuch zur Bildung einer Regierung in Athen glücken könnte. Evangelos Venizelos, der frühere Finanzminister und Chef der drittstärksten Partei ist zuversichtlich. Doch an der Börse auf Politikeraussagen zu wetten, ist ganz dünnes Eis, das brauche ich Ihnen vermutlich nicht extra zu sagen. Und das wissen natürlich auch die anderen Akteure an den Börsen und so wird dieses Gerücht eher dazu genutzt, nach dem starken Kursrückgang die eine oder andere Aktie günstig einzukaufen. Der Wind kann sich auch schnell wieder drehen.
Es gibt auch positive Entwicklungen
Trotzdem: Der erste Schock ist an der Börse verdaut und viele beginnen sich mit dem Gedanken zu arrangieren, dass Griechenland aus der Eurozone austritt – ob es denn nun so kommt oder nicht. Die nächste ungünstige Nachricht in dieser Richtung wird wieder zu Kursverlusten führen, aber nicht zu einem Ausverkauf. Zumal es aus vielen anderen Richtungen auch positive Meldungen gibt, die gehen nur derzeit unter: So macht Italien deutliche Fortschritte und in Spanien kommt es nicht zu der befürchteten Verstaatlichung mehrerer Banken. Das vom ifo-Institut für den Euroraum ermittelte Wirtschaftsklima hat sich ebenfalls gebessert, das gilt vor allem für die Aussichten für die nächsten sechs Monate. Eine konjunkturelle Abwärtsspirale ist also nicht in Sicht. Dafür spricht auch der erneute Anstieg des Frühindikators der OECD für die Weltwirtschaft.
Gemischte Quartalszahlen
Die Quartalszahlen der DAX-Unternehmen in dieser Woche waren dagegen recht gemischt. Während K+S, die Münchener Rück und RWE die Erwartungen enttäuschten, überraschten die Deutsche Post und die Telekom positiv. Die Post präsentierte im 1. Quartal ein überraschend starkes Ergebnis. Vor allem das Asiengeschäft und der Internethandel laufen gut. Die Bewertung lässt zwar noch Spielraum nach oben, nachdem aber die Aufwärtstrendlinie gebrochen wurde, ist vorerst mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen. P.S.: Der Kursrückgang am Donnerstag war ist auf den Dividendenabschlag zurückzuführen. Auch die Deutsche Telekom hat ihre Kritiker überrascht und besser als erwartete Quartalszahlen vorgelegt, sowohl bei Umsatz als auch bei Gewinn. Die Jahresprognose wurde bestätigt. Die Aktie sprang daraufhin nach oben und hat sich aus ihrer charttechnischen Agonie befreit. Das stärkste Argument für die Telekom bleibt die Dividendenrendite von 7,9 Prozent. Die Zahlen von Henkel waren ebenfalls ganz ok. Dank Preiserhöhungen lag der Gewinn über den Erwartungen, dafür enttäuschte aber der Umsatz etwas. „Ganz ok“ reicht aber nicht für eine Aktie, die auf einem Allzeithoch steht und mit einem KGV12e von 15,1 bewertet ist. Die Aktie fiel deutlich zurück.
Fazit
Der DAX driftete weiter nach unten, hat aber den Abwärtstrendkanal der letzten Wochen nicht nach unten durchbrochen. Die Unterstützung bei 6.400 Punkten hat bislang gehalten. Durchaus möglich, dass der Index noch bis auf 6.350 Punkte zurückfällt. Insgesamt erleben wir jedoch eine Bodenbildung im Bereich von 6.400/6.550 Punkten. Aus dieser könnte sich der DAX mit einem Anstieg über 6.650 Punkte befreien. Die nächste Woche wird zahlreiche Konjunkturdaten aus den USA sowie BIP-Zahlen für den Euroraum bringen. Es bleibt spannend!
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Deutsche Telekom AG
Analysen zu Deutsche Telekom AG
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29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2024 | Deutsche Telekom Overweight | Barclays Capital | |
09.12.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
29.11.2024 | Deutsche Telekom Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
28.11.2024 | Deutsche Telekom Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
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26.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.11.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
14.10.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
10.10.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG | |
10.09.2024 | Deutsche Telekom Neutral | UBS AG |
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30.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
18.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
04.03.2020 | Deutsche Telekom Underweight | Barclays Capital | |
20.02.2020 | Deutsche Telekom verkaufen | Barclays Capital | |
19.02.2020 | Deutsche Telekom Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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