DAX: Bodenbildung oder weiterer Absturz?
Zur Wochenmitte konnte sich der DAX noch von seinem Kurssturz...
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... über das Osterwochenende erholen und wieder bis auf 6.750 Punkte steigen. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Am Freitag fiel der DAX erstmals seit Anfang Februar wieder unter 6.600 Punkte. Grund dafür waren vor allem neue Konjunktursorgen aufgrund ungünstiger BIP-Daten aus China und einem überraschenden Rückgang des Konsumklimas in den USA. Dazu kamen Sorgen um Spanien: Die Kosten zur Versicherung gegen einen Kreditausfall stiegen auf ein Rekordniveau – und das obwohl das Parlament ein energisches Sparprogramm verabschiedete.
Gute Quartalszahlen
Dabei hatte sich der Start in die neue Quartalssaison eigentlich ganz gut angelassen: Die Zahlen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa zerstreuten sogar die Konjunktursorgen der Anleger etwas. Statt dem erwarteten Verlust gab es einen Gewinn. Der als Konjunkturbarometer geltende Aluminiumtitel stieg daraufhin zeitweise wieder über die wichtige Marke von 10,00 USD. Auch Google meldete einen Gewinn, der über den Erwartungen lag. Zudem konnten die deutschen Autokonzerne mit ihren Verkaufszahlen im ersten Quartal überzeugen. Alle drei – VW, BMW und Daimler – meldeten Rekorde. Konjunkturabschwung sieht irgendwie anders aus.
Die Eurokrise hat sich zurückgemeldet
Wie erwähnt macht sich aber neben den Konjunktursorgen auch die Eurokrise wieder bemerkbar. Vor allem Spanien rückt in den Blickpunkt, aber auch Italien wird trotz der Reformen wieder etwas kritischer gesehen. Der Grund liegt in der Wachstumsschwäche in beiden Ländern, welche die Arbeitslosigkeit gefährlich hoch hält und den Schuldenabbau belastet. Überhaupt Europa: In Deutschland nur ein Randthema sind die Präsidentschaftswahlen in Frankreich, wo der Sozialist Hollande in den Umfragen gegenüber Staatspräsident Merkozy – pardon Sarkozy – führt. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird die Wahl im ersten Urnengang nicht entschieden, sondern erst in einer Stichwahl zwischen Amtsinhaber und Herausforderer. Hollande geht mit einem großen Wunschzettel auf Stimmenfang, auf dem Wohltaten aller Art zu finden sind.
Neue Schulden in Frankreich?
Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass er mit höheren Ausgaben (und Schulden) die Konjunktur und den auch in Frankreich darbenden Arbeitsmarkt ankurbeln will. Auf die innenpolitisch motivierten Forderungen möchte ich nicht eingehen, wichtigster europäischer Standpunkt ist die Forderung nach einer Neuverhandlung der EU-Schuldenbremse, dem Fiskalpakt. Bei Kanzlerin Merkel wird Hollande hier auf Granit beißen. Dabei hat er in manchen Punkten nicht Unrecht, denn bei Merkozy ging es bislang nur ums Sparen, aber nicht darum, wie man den im Dreck sitzenden Karren wieder flott kriegen kann. Noch viel nötiger als Frankreich haben Spanien, Italien, Portugal und Griechenland Wachstumsimpulse. Solange nicht klar ist, wo die herkommen sollen, werden wir im Krisenmodus verharren.
Fazit
Der DAX ist zum Wochenschluss unter die wichtige Unterstützungslinie bei 6.600 Punkten gefallen. Das ist nicht gut. Dennoch rechnen wir mit einer Bodenbildung in der Zone zwischen 6.550 und 6.600 Punkten. Fallen auch die nächsten Unternehmenszahlen der neuen Quartalssaison gut aus, wird es sogar wieder nach oben gehen. Ein Risikofaktor bleibt jedoch die Eurokrise. Bis zum Termin des zweiten Wahlgangs in Frankreich am 6. Mai wird es von der Politik jedoch keine grundlegenden Weichenstellungen mehr geben. Gewinnt Hollande, könnte eine neue Richtung eingeschlagen werden – Ausgang offen.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.deDer obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
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03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
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