Das waren die teuersten Unternehmensübernahmen 2016

Übernahmen sind ein wichtiges Instrument der Unternehmensstrategie. Dies wird wieder einmal an der lebhaften M&A-Aktivität im Jahr 2016 deutlich. Doch welche Übernahmen fanden statt und wie teuer waren diese?
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Mergers & Acquisitions (M&A) ist ein Sammelbegriff für Fusionen, Übernahmen etc. Die Gründe für eine derartige Transaktion sind vielfältig: Fehlt einem Unternehmen etwa spezifisches Knowhow oder sind die Märkte gesättigt, so kann eine Firmenübernahme möglicherweise die beste Lösung sein. Daneben kann es Sinn machen, einen aufstrebenden Konkurrenten einfach frühzeitig aufzukaufen.
Microsoft übernimmt LinkedIn für 26,2 Milliarden Dollar
Im Juni 2016 hat Microsoft überraschend den milliardenschweren Kauf des Karriere-Netzwerks LinkedIn angekündigt. Die Übernahme bringe "die weltweit führende professionelle Cloud und das weltweit führende professionelle Netzwerk zusammen um besser vernetzte, produktive und intelligente Erfahrungen für unsere Mitglieder und Kunden zu ermöglichen", begründete Microsoft-CEO Satya Nadella die Kaufentscheidung. Anfang Dezember hat die EU-Kommission die Übernahme unter Auflagen genehmigt. Damit hatte Microsoft alle wettbewerbsrechtlichen Hürden auch in anderen Weltregionen überwunden und konnte seinen bisher größten Deal wenige Tage später über die Bühne bringen.
Abbott Laboratories kauft St. Jude Medical für 30,6 Milliarden Dollar
Der US-Pharmakonzern Abbott Laboratories will sein Medizintechnik-Geschäft verstärken und hat hierzu im April die Übernahme von St. Jude Medical bekannt gegeben. Durch die Akquisition sollen zudem auch bedeutende Synergieeffekte gehoben werden. St. Jude Medical ist auf Technologien für die Behandlung von Herz- und Nervenkrankheiten spezialisiert, unter anderem Herzschrittmacher, Katheter und Defibrillatoren gehören zur Produktpalette.
Hierfür werden rund 25 Milliarden Dollar auf den Tisch gelegt sowie zusätzlich Schulden in Höhe von knapp 5,7 Milliarden Dollar übernommen. Kurz vor dem Jahreswechsel, im Dezember, hat die US Federal Trade Commission den Deal genehmigt. Die europäischen Wettbewerbshüter haben der Übernahme schon etwas früher, im November unter Auflagen zugestimmt.
In der weltweiten Pharmabranche gibt es derzeit eine Fusionswelle. Befeuert wird diese starke M&A-Aktivität unter anderem von hohen Forschungskosten, sinkenden staatlichen Gesundheitsausgaben sowie dem Auslaufen von Patenten. Der designierte US-Präsident Donald Trump könnte diesen Trend noch verstärken, denn die US-Pharma- und Biotechkonzerne besitzen riesige Cash-Bestände im Ausland. Deshalb plant Trump steuerliche Anreize, damit diese Gelder in die Vereinigten Staaten zurückfließen und dort investiert werden. Dies könnte die M&A-Welle erneut anschieben.
Shire akquiriert Baxalta für 32 Milliarden Dollar
Bereits zu Jahresbeginn 2016 stimmte das Management beider Unternehmen der Übernahme von Baxalta durch Shire zu. Abgeschlossen wurde der Deal dann im Juni 2016. Der US-Konzern Baxalta ist hauptsächlich auf Medikamente gegen seltene Krankheiten spezialisiert, in diesem Bereich konnten sich die Briten somit zu einem der Weltmarktführer aufschwingen. Der Kaufpreis enthält eine Bar- und Aktienkomponente und bewertet Baxalta mit rund 32 Milliarden Dollar.
Softbank erwirbt ARM Holdings für 32 Milliarden Dollar
Im September 2016 hat der japanische Mobilfunkriese Softbank die Übernahme von ARM abgeschlossen. Der britische Chipdesigner nimmt eine Schlüsselstellung im Mobilfunk ein, seine Technologie findet sich in nahezu allen Smartphones und Tablets. Mit diesem Kauf wappnet sich Softbank für das "Internet der Dinge" - also die zunehmende Vernetzung von Autos, Gebäuden oder Hausgeräten. Es handelte sich hierbei um die bisher größte Übernahme in Europa im Technologie-Geschäft. Bemerkenswert daran ist, dass sie weniger als einen Monat nach dem Brexit-Votum der Briten angekündigt worden war.
QUALCOMM übernimmt NXP Semiconductors für 47 Milliarden Dollar
Der US-Chiphersteller QUALCOMM will sich unabhängiger vom schwächelnden Smartphone-Geschäft machen und übernimmt hierzu die niederländische NXP, die eher auf Chips für den Einsatz in Autos ausgerichtet ist. Wie die Unternehmen Ende Oktober mitteilten, soll die Fusion bis Ende 2017 über die Bühne gehen.
Der weltweit größte Hersteller von Chips für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets erhofft sich zudem deutliche Kosteneinsparungen und Steuervorteile. Deshalb legt er auch rund 38 Milliarden Dollar auf den Tisch, einschließlich der übernommenen Schulden hat der Deal sogar ein Volumen von 47 Milliarden. Damit ist diese Übernahme der bisher größte Zukauf in der Halbleiterindustrie.
Bayer erwirbt Monsanto für 66 Milliarden Dollar
Nach monatelangem Feilschen um einen angemessenen Kaufpreis haben sich im September Bayer und Monsanto auf eine Übernahme geeinigt. Die bisher größte Auslands-Akquisition durch ein deutsches Unternehmen würde die Leverkusener zur weltweiten Nummer Eins im Geschäft mit Agrarchemie machen. Aufgrund dieser Marktmacht und der umstrittenen Gentechnologie Monsantos stößt die geplante Megaübernahme bei Umweltschützern und Hilfsorganisationen auf Kritik.
Mitte Dezember hat die Hauptversammlung des US-Saatgutkonzerns den Weg für den Zusammenschluss freigemacht. Allerdings stehen noch rund um den Globus die erforderlichen Genehmigungen der Kartellbehörden aus. In den USA hat Bayer bereits einen entsprechenden Antrag gestellt, für die EU ist dies voraussichtlich erst im ersten Quartal 2017 vorgesehen. Jedoch ist Bayer-Chef Werner Baumann bezüglich der Prüfungen durch die Behörden in Washington und Brüssel zuversichtlich. Mit einem Abschluss der Transaktion wird gegen Ende 2017 gerechnet. Der Pharma- und Chemiekonzern will nach der Fusion im Agrargeschäft deutlich schneller wachsen als seine Konkurrenten.
AT&T übernimmt Time Warner für 108,7 Milliarden Dollar
Eine absolute Mega-Übernahme bahnt sich in den USA an: Der Telekom-Konzern AT&T will Time Warner schlucken und damit ins Mediengeschäft vorstoßen. Zu Time Warner gehören unter anderem der Pay-TV-Sender HBO ("Game of Thrones"), das Hollywood-Studio Warner Bros. und der Nachrichtenkanal CNN. Damit würde AT&T nicht nur Produktion und Übermittlung von Medieninhalten unter einem Dach vereinen, der Konzern verstärkt sich so auch gegen die wachsende Konkurrenz durch Streaming-Firmen wie Netflix und Amazon.
Time Warner und AT&T haben sich Ende Oktober 2016 auf eine Übernahme geeinigt, bis Ende 2017 soll der Deal vollzogen werden. Und obwohl es aufgrund der hieraus entstehenden enormen Marktmacht erhebliche kartellrechtliche Bedenken gibt, gehen die meisten Analysten dennoch davon aus, dass die Fusion erfolgreich über die Bühne gehen wird. Bei einem erfolgreichen Abschluss soll der Kaufpreis von 85,4 Milliarden Dollar je zur Hälfte in bar und in Aktien bezahlt werden. Zudem werden über 20 Milliarden Dollar Schulden übernommen, womit die Übernahme insgesamt auf ein Volumen von rund 108,7 Milliarden Dollar kommt.
Aus der US-Politik waren jedoch Rufe nach einer strengen Wettbewerbsprüfung gekommen. Zu den deutlichsten Gegnern gehört kein geringerer als der neugewählte US-Präsident. Während des Wahlkampfes hatte Donald Trump angekündigt, die Übernahme nach seinem Einzug ins Weiße Haus verhindern zu wollen. Die Medien würden schon jetzt "von zu wenigen kontrolliert", kritisierte der Republikaner.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Leifstiller / Shutterstock.com, totojang1977 / Shutterstock
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