Analyst: Die Tesla-Aktie wird bis Ende 2019 auf 84 US-Dollar fallen
Der zunehmende Konkurrenzdruck in Bereich der Elektromobilität könnte Tesla-CEO Elon Musk schon bald zum Verhängnis werden. Analyst Gordon Johnson prophezeit den Anteilseignern des E-Auto-Konzerns schon jetzt ein Kursdebakel.
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"Zum Jahresende 2019 glauben wir, dass die Aktie bei 84 US-Dollar liegen wird," sagte Gordon Johnson, Analyst der Vertical Research Group, gegenüber CNBC in Bezug auf die Tesla-Aktie. Gegenwärtig pendelt die Aktie noch bei rund 300 US-Dollar pro Stück. Sollte die Prophezeiung von Gordon Johnson tatsächlich eintreffen würde die Aktie rund 72 Prozent ihres aktuellen Wertes verlieren. Des Weiteren würde die Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 50,9 Milliarden US-Dollar auf 14,25 Milliarden US-Dollar herabsinken.
"Große Konkurrenz kommt"
"Das wirkliche Problem, das wir mit Tesla haben, ist der Wettbewerb", so Johnson im Interview. Laut dem Analysten ist der wachsende Konkurrenzdruck jedoch nicht das einzige Problem, die enttäuschenden Liefererwartungen belasten das Unternehmen zusätzlich. So musste sich Elon Musk kürzlich erst selbst eingestehen, dass die übertriebene Automatisierung seiner Fabrik zu Produktionsproblemen beim neuen Model 3 geführt haben. Johnson sieht das wahre Problem des Konzerns dennoch eher im heranwachsenden Konkurrenzkampf mit den Mitbewerbern wie BYD, VW, Daimler, BMW oder Renault. Mit dem Chevrolet Bolt entwickelte selbst General Motors schon ein Elektroauto, welches eine Reichweite von über 200 Meilen aufweisen kann. Bis zum Jahr 2022 soll es laut Johnson weltweit rund 101 verschiedene Elektroautomodelle geben. "Große Konkurrenz kommt", so Johnson in Bezug auf die heranwachsende Anzahl an Mitbewerbern von Tesla.
Verfehlte Produktionszahlen
Im Jahr 2014 sagte Tesla-CEO Elon Musk, dass sein Unternehmen im Jahr 2015 rund 60.000 Einheiten des Model X produzieren würde, aber es liefen lediglich 208 vom Band. Darüber hinaus sagte Musk, dass Tesla im dritten Quartal 2017 rund 1.600 Model 3 anfertigen würde, aber es waren in Wirklichkeit ca. 200. "Immer wieder hat Tesla Produktionszahlen ins Visier genommen, die sie nicht getroffen haben", so der Vertical Research-Analyst.
Goldman Sachs senkt ebenfalls das Kursziel
Neben Vertical Research rät auch Goldman Sachs zum Verkauf der Tesla-Aktien. Die US-Investmentbank setzte das Kursziel für den Anteilsschein von 205 auf 195 US-Dollar herab. Der Abstand zum neuen Kursziel beträgt somit rund 35 Prozent. Wie Gordon Johnson sieht auch der Goldman Analyst David Tamberrino die Produktionsprobleme des Hoffnungsträgers Model 3 als massive Behinderung für die Dynamik des Konzerns. Zudem glaubt Tamberrino, dass Tesla dieses Jahr noch eine Kapitalerhöhung vornehmen muss.
Pickup mit "Gamechanger-Feature" sorgt für Hoffnung
Ob die Tesla-Aktie bis Ende 2019 tatsächlich auf 84 US-Dollar fällt ist ungewiss, dennoch sind die Kritikpunkte von Gordon Johnson ernst zu nehmen. Die Big-Player der Automobilbranche könnten Tesla die Marktanteile im Bereich der Elektromobilität schnell streitig machen, sollte der Konzern nun seine Vorreiterrolle verspielen. Jedoch wird sich Tesla-Chef Elon Musk seinen Pionier-Status in der Branche nicht so einfach nehmen lassen. Nicht umsonst will Tesla schon im November 2019 mit der Produktion des neuen Elektro-SUV Model Y beginnen. Außerdem ist für das Jahr 2020 ein Elektro-Pickup geplant, welcher laut Musk über ein "Gamechanger-Feature", also eine in der Automobilbrache noch völlig neue und innovative Funktion, verfügen soll. Mit solch verheißungsvollen Ankündigungen gelang es dem Tesla-CEO schon in der Vergangenheit die Gläubiger und Anteilseigner seines Unternehmens zuversichtlich zu stimmen.
Pierre Bonnet / finanzen.net
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