"Cash-Verbrennung"

Meta-Aktionäre reagieren entsetzt: Mark Zuckerbergs umstrittene Metaverse- und VR-Pläne

26.04.24 23:46 Uhr

NASDAQ-Titel Meta-Aktie nach Quartalsbericht auf Talfahrt: Darum finden die Investoren Mark Zuckerbergs Zukunftspläne für so gefährlich | finanzen.net

Zwar konnte der Facebook-Konzern Meta Platforms bei seiner Zahlenvorlage die Analystenerwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertreffen. Dennoch reagieren die Aktionäre verschnupft - hinter der Skepsis dürften Zuckerbergs Metaverse-Pläne stecken.

Werte in diesem Artikel

• Meta-Aktionäre trotz starker Zahlen in schlechter Laune
• Grund: Hohe Kosten - für unsichere Geschäftsfelder
• Investoren von Metaverse und VR-Brillen nicht überzeugt

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Eigentlich scheinen die Quartalszahlen, die der Facebook-Konzern am Mittwoch nachbörslich vorlegte, wie aus dem Bilderbuch zu sein.

Eigentlich traumhafte Zahlen: Meta steigert Gewinn und Umsatz deulich

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres verzeichnete Meta Platforms einen deutlichen Anstieg der Erlöse: Der Quartalsumsatz der Muttergesellschaft von Facebook erreichte 36,46 Milliarden US-Dollar, während die Expertenschätzungen bei 36,14 Milliarden US-Dollar lagen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem das Unternehmen von Mark Zuckerberg einen Umsatz von 28,65 Milliarden US-Dollar erzielte, ist dies ein beeindruckender Zuwachs. Der Gewinn stieg auf knapp 12,4 Milliarden US-Dollar, was mehr als einer Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreswert entspricht.

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Vor allem das Werbegeschäft von Meta blieb im vergangenen Quartal sehr stark. Ebenfalls scheint Meta bei der Entwicklung seiner KI-Technologie voranzukommen, so berichtete CEO Mark Zuckerberg bei der Meta-KI Llama 3 von großen Fortschritten. Auch die Nutzerzahlen sind imposant: Im März griffen durchschnittlich 3,24 Milliarden Nutzer täglich auf mindestens eine App des Unternehmens zu, zu dem neben Facebook auch Instagram und WhatsApp gehören. Doch warum reagierten die Aktionäre dennoch entsetzt und schickten die Aktie im Nachgang der Zahlen zeitweise um mehr als 14 Prozent nach unten?

Grund für negative Reaktion: Kostenzunahme

Der Grund dürfte in den enormen Verlusten liegen, die Meta weiterhin in einen vermeintlich zukunftsträchtigen Geschäften macht. Zu nennen sind hier allen voran die KI-Anstrengungen, das Metaverse und die Virtual-Reality-Brillen macht. Allein die Sparte Reality Labs verzeichnete zwischen Januar und März einen operativen Verlust von 3,85 Milliarden US-Dollar. Im Vorjahresquartal betrug der operative Verlust knapp vier Milliarden Dollar.

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Mit den hohen Kosten einhergehend fällt denn auch der Gewinnausblick eher ernüchternd aus. Für das laufende Vierteljahr erwartet Meta einen Umsatz zwischen 36,5 und 39 Milliarden Dollar - Analysten hatten hier im Durchschnitt mit einem Wert von 38,4 Milliarden gerechnet. Zudem steigen die Kosten höher als erwartet: So gibt Meta nun die Spanne für die Ausgaben in diesem Jahr mit 96 bis 99 Milliarden Dollar an, die Prognose lag bei 94 bis 99 Milliarden Dollar. Kapitalausgaben sollen 2024 auf einen Bereich zwischen 35 und 40 Milliarden US-Dollar steigen.

Werden sich VR-Brillen und das Metaverse durchsetzen?

Während die Ausgaben für die Entwicklung der KI-Technologie derzeit von Investoren überwiegend als positiv erachtet werden, treibt die Aktionäre und Analysten die Sorge um, dass ein großer Teil dieser Investitionen in unsichere Geschäftsfelder wie allen voran das Metaverse und die VR-Brillen geht. Die erste Frage der Analysten auf der Telefonkonferenz am Mittwoch diente dem Ziel, "die Länge und Tiefe" der Investitionen in Bezug auf AI und Reality Labs, Metas VR- und AR-Einheit, irgendwie zu quantifizieren.

"Man kommt in eine Phase, in der kluge Investoren erkennen, dass das Produkt skaliert und dass es eine klare monetarisierbare Möglichkeit gibt, noch bevor der Umsatz zustande kommt", zitiert "MarketWatch" aus Zuckerbergs Erklärung für sein Festhalten am Metaverse und dem damit zusammenhängenden VR-Sektor. "Und ich denke, wir haben das mit Reels und mit Stories und mit der Verlagerung auf mobile Geräte gesehen, und all diese Dinge, bei denen wir im Grunde zuerst das Inventar für eine gewisse Zeit aufbauen und es dann monetarisieren."

Zuckerberg will Aktionäre beschwichtigen

Auch im weiteren Verlauf der Pressekonferenz versuchte Zuckerberg mehrfach, die positiven Aspekte der Abteilung Reality Labs hervorzuheben. Er wies unter anderem darauf hin, dass die in Zusammenarbeit mit Ray-Ban verkauften Smart Glasses des Unternehmens eine hohe Nachfrage erfahren haben und viele Modelle und Farben bereits ausverkauft seien. Diese intelligenten Brillen verfügen über eine eingebaute Kamera zur Aufnahme von Video- und Audioinhalten, die die Nutzer auf Social-Media-Plattformen teilen können. Die Funktionen der künstlichen Intelligenz (KI) der Brille scheinen jedoch derzeit noch begrenzt zu sein. Die von Zuckerberg als "tragbare KI" bezeichnete Brille bietet grundlegende Steuerungsfunktionen über Sprachbefehle.

Die vermehrten Ausgaben für die KI-Hardware- und Software-Infrastruktur, zu der möglicherweise auch die Entwicklung eigener Chips gehört, nahmen die Analysten "MarketWatch" zufolge hingegen positiv auf. Zuckerberg verkündete, dass 30 Prozent der Beiträge auf Facebook inzwischen von seinem KI-Empfehlungssystem geliefert werden und mehr als 50 Prozent der Inhalte auf Instagram von KI empfohlen werden. KI wird zu einem "großen Teil der Wertschöpfung für Werbetreibende", so der 39-Jährige.

Meta-Aktie trotz Kursrutsch 2024 noch deutlich im Plus

Zumindest die Aktionäre konnte Zuckerberg mit seinen Ausführungen nicht überzeugen. Die Meta-Aktie, die derzeit 441,38 US-Dollar kostet (Stand: Schlusskurs vom 25. April), musste deutliche Verluste hinnehmen. Der Kursrutsch darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Aktie seit Jahresanfang noch deutliche 24,70 Prozent im Plus liegt. Dennoch scheint es nach Ansicht einiger Analysten, als ob Zuckerbergs "Jahr der Effizienz" zu Ende gegangen ist. Die Investitionen in das Metaverse und VR-Brillen stellen zweifelsohne ein hohes Risiko dar - ob sich diese finanziell lohnen werden, muss Zuckerberg den skeptischen Beobachtern noch beweisen.

Redaktion finanzen.net

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