CANCOM-Aktie etwas schwächer: CANCOM erreicht gesenkte Ergebnisprognose so eben
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel 2024 um gut zwei Prozent auf 113,1 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in München auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das liegt am unteren Ende der im November auf 112 bis 130 Millionen Euro gesenkten Prognosespanne. Analysten hatten im Schnitt mehr erwartet. Der Umsatz kletterte dagegen um gut 14 Prozent auf 1,74 Milliarden Euro und lag damit nahezu am oberen Ende des Ausblicks.
Die Aktie war nach dem XETRA-Handelsstart zunächst kaum bewegt, gab zuletzt dann aber doch um 2,85 Prozent nach auf 24,58 Euro. Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies sprach von durchwachsenen Resultaten. Der Umsatz sei gut ausgefallen, die Margen allerdings schwach. Die überraschend geringere Profitabilität sollte mit dem schwachen Marktumfeld zu tun haben - denn dadurch seien wohl viele Mengenrabatte zugunsten der Firma nicht zum Tragen gekommen. Ein Händler bewertete die Zahlen verhalten positiv angesichts einer auf den ersten Blick stabilen Entwicklung.
CANCOM hatte im November die Erwartungen an das Jahr 2024 zurechtgestutzt. Wie auch Rivale Bechtle hat das Unternehmen unter seinen Kunden viele Auftraggeber aus dem öffentlichen Bereich. Die Haushaltslage sowie das Aus für die Ampel-Koalition im Bund brachte Unsicherheit in die Planungen.
Üblicherweise lässt sich mit Behörden vor allem im vierten Quartal das meiste Geschäft machen, wenn Reste von IT-Budgets aus öffentlichen Haushalten verbraucht werden. Aber auch im Mittelstand sorgte die Wirtschaftsschwäche in Deutschland und Europa für eine gedämpfte Nachfrage. Zuvor hatte Rivale Bechtle seine Jahresprognose gleich ganz kassiert.
Der Finanzmittelzufluss aus dem laufenden Betrieb (operativer Cashflow) fiel im vergangenen Jahr mit 192,9 Millionen Euro bei CANCOM gut doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Die finalen Zahlen legt CANCOM am 31. März vor.
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MÜNCHEN (dpa-AFX)
Bildquelle: Cancom SE