Immobilien-Aktien: Was sind eigentlich REITs?
• REITs dienen als Investmentmöglichkeit in Immobilien
• REITs bieten meist eine lukrative Dividendenrendite
• REITs sind schwankungsanfällig bei Zinsänderungen
Immobilien-Aktien: Was sind REITs?
REITs (Real-Estate-Investment-Trusts - zu Deutsch: Immobilien-Investmentgesellschaften) sind eine Anlageform, welche die Investition in Immobilien auf Basis von börsengehandelten Aktien ermöglicht. In den USA wurde die Anlageklasse der REITs bereits im Jahr 1960 eingeführt, wohingegen Deutschland im Jahr 2007 erst relativ spät folgte. Es handelt sich um börsennotierte Unternehmen, die Immobilien besitzen, betreiben und/oder finanzieren. Die meisten REITs generieren ihre Haupteinnahmen also aus der Vermietung von Wohnungen, Häusern, Büros oder Gewerbeflächen. Folglich ist es Anlegern möglich, über Investitionen in REITs Anteile an einem großen Immobilienportfolio zu erwerben - und das ohne großes Eigenkapital. Eine weitere Besonderheit bei REITs sind besonders hohe Gewinnausschüttungen an die Aktionäre. Teilweise schütten die Unternehmen mehr als 90 Prozent ihrer Gewinne in Form von Dividenden an die Aktionäre aus, was die Aktien insbesondere für Dividendenjäger interessant macht.
Welche Vor- und Nachteile bieten REITs?
REITs kombinieren letztlich eine Investition in Immobilien mit einer Aktienanlage. Gegenüber anderen Aktiengesellschaften gibt es außerdem die Besonderheit, dass es in den meisten Ländern eine Steuerbefreiung für die Gewinne auf Unternehmensebene gibt. In Kombination müssen für die Steuerbefreiung mindestens 90 Prozent der Gewinne an die Aktionäre ausgezahlt werden, so kann trotz der Steuerbefreiung auf Unternehmensseite trotzdem ein ausreichendes Steueraufkommen sichergestellt werden. Anleger können also mit hohen, regelmäßigen und gut planbaren Dividenden rechnen und sich so ein passives Einkommen aufbauen. Außerdem können REITs im Gegensatz zu offenen Immobilienfonds ohne Haltefristen oder zusätzliche Abgaben gehandelt werden. Steuerlich werden REITs wie alle anderen Aktien behandelt. Zu den Risiken dieser Anlageklasse gehört eine starke Schwankungsanfälligkeit bei Konjunkturveränderungen, insbesondere bezüglich der Zinsveränderung. Da REITs ihre Zukäufe von Immobilien häufig über Kredite finanzieren, sind Niedrigzinsphasen für die Unternehmen deutlich lukrativer und ein Anziehen der Zinsen kann sich hingegen schnell auf die Kursentwicklung niederschlagen, wie Estelle Stangier von Finanztrends berichtet.
Die Aussichten von REITs
Die Corona-Pandemie hat durch Home-Office und Betriebsschließungen natürlich einen negativen Einfluss auf die meisten REITs gehabt, da es dadurch zu Mietausfällen und leerstehenden Mietobjekten kam. Durch den Impffortschritt und das Ende der Pandemie haben REITs aber wieder eine kleine Erholung erlebt. Außerdem können REITs im Portfolio eines Anlegers auch der Diversifikation dienen. Wer sich bei bekannten REITs wie Realty Income, STORE Capital oder American Tower nicht entscheiden kann, hat auch die Möglichkeit, in REIT-ETFs zu investieren. Unter dem Strich bieten REITs eine hohe Dividendenrendite, dienen gut als Beimischung im Portfolio und gelten als einfache Investitionsmöglichkeit im Immobilienbereich.
Redaktion finanzen.net
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