Super Micro-Aktie mit Kurssprung - Geht die Rally weiter?
• Super Micro-Aktie in den letzten Monaten volatil
• Vorläufige Zahlen unter Erwartungen
• Hohe Erwartungen für 2026
Die Super Micro-Aktie hat in den letzten Monaten eine Achterbahnfahrt erlebt, nachdem das Unternehmen auf der einen Seite ins Visier des Shortsellers Hindenburg geraten ist, es Berichte über eine Untersuchung des Justizministeriums gab, das Unternehmen seinen Wirtschaftsprüfer verlor, kurz vor einem Delisting stand, um Aufschub für die Vorlage des Jahresberichts bitten und jüngst seine Umsatzprognose kappen musste. Auf der anderen Seite konnte Super Micro aber auch das Delisting abwenden, mit der Massenauslieferung von Servern beginnen und hat neue NVIDIA Blackwell-KI-Lösungen vorgestellt.
Zahlen enttäuschen - Hohe Erwartungen für 2026
Vergangene Woche am Dienstag hat Super Micro nach US-Börsenschluss seine vorläufige Bilanz vorgelegt. Im zweiten Geschäftsquartal 2025 hat Super Micro wohl weniger verdient. Der Gewinn je Aktie fiel von 0,550 US-Dollar auf einen Wert zwischen 0,50 und 0,52 US-Dollar und lag damit unter den Analystenerwartungen, die sich im Vorfeld auf 0,613 US-Dollar je Anteilsschein belaufen hatten.
Beim Umsatz gab es derweil einen Sprung: Nachdem Super Micro vor Jahresfrist noch 3,66 Milliarden US-Dollar eingefahren hatte, setzte das Unternehmen zwischen 5,6 und 5,7 Milliarden US-Dollar um. Damit verfehlte Super Micro dennoch die Markterwartungen: Experten hatten zuvor mit einem Umsatz von 5,77 Milliarden US-Dollar gerechnet.
Die Umsatzprognose für das im Juni endende Geschäftsjahr hat Super Micro derweil gesenkt: Das Unternehmen rechnet jetzt mit einem Umsatz von 23,5 bis 25 Milliarden US-Dollar. Bislang hatte Super Micro hier 26 bis 30 Milliarden US-Dollar in Aussicht gestellt.
Für das Geschäftsjahr 2026 erwartet Super Micro laut The Motley Fool jedoch einen Umsatz von 40 Milliarden US-Dollar, was einem Wachstum von 60 Prozent entspreche. Das Unternehmen habe seine Prognose für 2026 als "sehr konservativ" bezeichnet und sehe den Übergang zu NVIDIAs Blackwell-Grafikprozessorplattformen sowie die Ausweitung von flüssigkeitsgekühlten Rechenzentrumslösungen als Wachstumstreiber.
Geringe Bruttomarge
Ein Bereich, in dem Super Micro laut The Motley Fool zuletzt unter Druck stand, war die Bruttomarge, die eine große Rolle dabei spielt, wie viel Umsatz in Gewinn umgewandelt wird. Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 ist Super Micros Bruttomarge auf 11,2 Prozent gesunken, gegenüber 17 Prozent im Vorjahreszeitraum und 15,5 Prozent im dritten Quartal 2024. Für das zweite Quartal 2025 rechnet das Unternehmen mit Bruttomargen zwischen 11,8 und 11,9 Prozent. Laut The Motley Fool hatte das Unternehmen von Anfang an ein Geschäft mit niedrigen Margen. So haben große Halbleiterkonzerne wie NVIDIA und Broadcom im Vergleich dazu Bruttomargen von rund 75 Prozent.
Preisfestsetzung für neue Wandelanleihe
Neben seinen vorläufigen Zahlen gab Super Micro vergangene Woche aber auch noch eine Kapitalmaßnahme bekannt: So kündigte das Unternehmen die Privatplatzierung neu ausgegebener vorrangiger Wandelanleihen an. Die Papiere werden mit 2,25 Prozent verzinst, besitzen eine Fälligkeit im Jahr 2028 und einem Gesamtnennbetrag von 700 Millionen US-Dollar. Die neuen Anleihen sind zu einem Aufschlag von etwa 50 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittspreis der Stammaktien am 12. Februar in Stammaktien wandelbar. Der Bruttoerlös soll unter anderem zur Finanzierung von Betriebskapital für Wachstum und Geschäftsausweitung verwendet werden, erklärte das Unternehmen.
Super Micro-Aktie im Fokus
Innerhalb der letzten zwölf Monate hat die Super Micro-Aktie rund 40 Prozent an Wert verloren. Betrachtet man die Entwicklung seit Jahresbeginn, konnten die Anteilsscheine an der NASDAQ jedoch kräftig zulegen: Es steht ein Plus von rund 57 Prozent an der Kurstafel. Allein am vergangenen Freitag - am Montag blieben die US-Börsen feiertagsbedingt geschlossen - konnte die Aktie um 13,32 Prozent steigen und kostete zum Handelsende 47,91 US-Dollar. Am Dienstag ging es im NASDAQ-Handel letztlich um weitere 16,47 Prozent auf 55,80 US-Dollar hoch.
Bei TipRanks haben in den letzten drei Monaten sieben Wall-Street-Analysten ein 12-Monats-Kursziele für Super Micro Computer angegeben. Von ihnen empfehlen drei die Aktie zum Kauf, zwei raten dazu, das Papier zu halten und zwei haben ein Sell-Rating vergeben. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 36,50 US-Dollar - und damit 23,82 Prozent unter dem letzten Schlusskurs -, das höchste bei 57,00 US-Dollar und das niedrigste bei 15,00 US-Dollar.
Redaktion finanzen.net
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