Sitzung am Mittwoch

Fed hält Kurs auf Zinserhöhung in diesem Jahr

26.01.15 12:47 Uhr

Fed hält Kurs auf Zinserhöhung in diesem Jahr | finanzen.net

Die US-Währungshüter halten Kurs auf eine Zinserhöhung in diesem Jahr, auch wenn die langfristigen Zinsen auf dem Weg in die andere Richtung sind.

Wieder aufgelebte Sorgen über das schwache globale Wachstum, die fallenden Ölpreise und der nachlassende Druck auf die Verbraucherpreise lassen die Zinsen am langen Ende derzeit sinken.

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   Bei der Sitzung am Mittwoch dürfte es keine Änderungen in der Geldpolitik geben. Die Währungshüter unter dem Vorsitz von Fed-Chefin Janet Yellen dürften ihre Aussage wiederholen, dass sie bei der Straffung der Geldpolitik "geduldig" sein können. Doch bei dem folgenden Treffen im März werden die Fed-Vertreter vor wichtigen und potenziell schwierigen Entscheidungen stehen.

   Sollten sie die Zinsen im Juni erhöhen, würden sie diesen Schritt im März damit signalisieren, dass sie die Aussage zur Geduld in der Geldpolitik aus ihrem Kommunique streichen. Zu diesem Zeitpunkt könnte sie jedoch ein anhaltender Rückgang in der Kerninflation oder der Anleihenrenditen zögern lassen. Weitere Zuwächse bei der Beschäftigung und beim Wachstum würden sie jedoch bestärken, an ihren Zinserhöhungsplänen festzuhalten.

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   Zentral bei den internen Überlegungen der Geldpolitiker ist die Debatte darüber, wie tief die Arbeitslosenquote fallen kann, bevor sie einen Lohn- und Preisdruck ausübt. Die Fed-Vertreter schätzen die "natürliche Arbeitslosenqoute" - also eine Quote, die noch keinen Lohndruck ausübt - auf 5,2 bis 5,5 Prozent. Im Dezember war die Quote um 0,2 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent gesunken.

   Bei dem Treffen am Mittwoch werden die Fed-Lenker wahrscheinlich auch keinen Alarm über die Entwicklungen im Ausland schlagen. Alles andere wäre auch ein bedeutsamer Kursschwenk. Denn viele Fed-Vertreter haben jüngst ihre Erwartung durchblicken lassen, dass sie allen Turbulenzen an den Märkten zum Trotz etwa zur Jahresmitte den Leitzins von dem Rekordtief anheben werden.

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   "Ich bin der Meinung, es ist wichtig, den Start zu schaffen und mit der Normalisierung der Geldpolitik anzufangen", sagte James Bullard, Präsident der Fed St. Louis, in einem Interview mit dem Wall Street Journal. "Sogar wenn wir zu normalisieren beginnen, werden die Zinsen außergewöhnlich niedrig sein."

   Während die Europäische Zentralbank (EZB) die Geldschleusen weit geöffnet hat, um die schwache Inflation anzuheizen und das Wachstum anzuschieben, ist die Federal Reserve ziemlich zuversichtlich über die wirtschaftlichen Perspektiven in den USA. Allerdings steht auch die Fed wie alle anderen großen Zentralbanken vor dem Problem, dass die Inflation niedriger als erwünscht ist. Doch die schwache Inflation geht hauptsächlich auf den Absturz der Ölpreise zurück, ein Phänomen, dessen Einfluss mit der Zeit schwinden sollte.

DJG/DJN/apo/hab

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