Mit der Euphorie im Rücken

Demnach hat der Chemieriese von Juli bis September 12,8 Mrd. Euro umgesetzt. 300 Mio. mehr als im Vorquartal – und mehr als Analysten erwartet hatten. Das EBIT – vor Sondereinflüssen – kletterte auf 1,25 Mrd. Euro. Ein Plus von 9,5 Prozent im Vergleich zum zweiten Vierteljahr. Das endgültige Zahlenwerk will der Konzern allerdings erst am 29. Oktober vorlegen.

Der Zeitpunkt war günstig: In einem für „Zahlen über Analystenprognosen“ sensibilisierten Marktumfeld pushten Anleger die Aktie zeitweise mehr als 4,8 Prozent nach oben. Sogar der markante Widerstand bei 40,00 Euro wurde aus dem Weg geräumt. Nun kann der Titel kurzfristig sogar bis an die 45,00-Euro-Marke marschieren. Allerdings sollten Anleger kein volles Risiko gehen. Die wirtschaftliche Entwicklung bei BASF ist schwer einzuschätzen. Das Geschäft hat sich stabilisiert – auch dank der Restrukturierungs- und Effizienzsteigerungsprogramme. Doch selbst wenn sich die Konjunktur weiter aufhellt, steht die Erholung auf wackligen Beinen. BASF profitiert von vielen Sondereffekten. Notenbanken rund um den Globus haben die Schleusen geöffnet und so der auf Pump finanzierten Nachfrage – vor allem aus Asien – den Weg geebnet.

Auch fundamental ist das Unternehmen mittlerweile recht ambitioniert bewertet. Das KGV auf Basis der Schätzungen für das laufende Jahr liegt bei 32. Aus diesem Grund sollten Anleger einem Bonus-Zertifikat den Vorzug geben, auch weil die Dividendenrendite von aktuell 4,9 Prozent attraktive Chance/Risiko-Profile ermöglicht. Wer nach oben voll dabei, gleichzeitig aber gegen kleinere Rückschläge gewappnet sein will, wird bei der BNP Paribas fündig. Das Bonus-Zertifikat mit Fälligkeit im Juni 2011 hat einen Sicherheitspuffer von 30,1 Prozent. Sollte sich dieser Abstand als ausreichend erweisen, winkt am Laufzeitende eine Seitwärtsrendite von 18,2 Prozent oder 10,9 Prozent p.a. Bei Kursen über das Bonusniveau, das bei 48,00 Euro eingezogen wurde, sind Anleger „eins zu eins“ dabei. Das Papier wird derzeit nur mit einem kleinen Aufgeld von rund 1,3 Prozent gehandelt. Ein sanftes Ruhekissen ist der Puffer natürlich nicht. Aus diesem Grund sollten Anleger, die hier zugreifen, vorab einen Stoppkurs definieren. Als guter Ausstiegszeitpunkt bietet sich die Marke bei rund 35,00 Euro an. In diesem Bereich verläuft der seit Anfang März bestehende Aufwärtstrend, dessen Bruch ein starkes Verkaufssignal generieren würde.

Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der „Euro am Sonntag“ ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.