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Emittenten-Risiko: Banken im Visier

08.10.16 16:00 Uhr

Emittenten-Risiko: Banken im Visier | finanzen.net

Anleger können anhand von Credit Default Swaps erkennen, wie es um die Bonität der Zertifikate-Häuser bestellt ist.

Werte in diesem Artikel

von Gian Hessami, Euro am Sonntag

Das Vertrauen in die Banken ist gesunken. Das gilt nicht nur für die beiden größten deutschen Kreditinstitute Deutsche Bank und Commerzbank, deren Aktien seit Jahresbeginn regelrecht eingebrochen sind. Die ganze Branche befindet sich im Sinkflug. So hat der Index Stoxx Europe 600 Banks, zu dem derzeit 44 europäische Bankentitel gehören, in diesem Jahr rund ein Viertel seines Werts eingebüßt.



Das sollte Zertifikateanleger hellhörig machen. Denn diese Papiere sind rechtlich gesehen Schuldverschreibungen. Wird der Emittent eines Zertifikats insolvent, können Anleger mit einem Schlag ihren kompletten Kapitaleinsatz verlieren. Zwar gibt es momentan keine Anzeichen dafür, dass ein größeres Bankhaus vor der Pleite steht. Das Emittentenrisiko ist jedoch angesichts der Bankenkrise nicht kleiner geworden.

Um dieses Risiko besser abzuschätzen, können sich Anleger tagesaktuell über die Bonität der Banken informieren. Dies ist anhand sogenannter Credit Default Swaps (CDS) möglich. Ein CDS gibt die Kosten einer Kreditausfallversicherung für Anleihen der Bank an. So bedeutet ein CDS von 100 Basispunkten, dass die Prämie, um einen Kredit zu versichern, ein Prozent pro Jahr kostet. Möchte etwa ein Investor einen Kredit von einer Million Euro absichern, den er der Bank in Form einer Anleihe gibt, zahlt er jährlich dafür 10.000 Euro. Es gilt also: Je niedriger der CDS-Wert, desto kreditwürdiger ist die Bank.

Hier gibt’s die CDS-Werte

Der Deutsche Derivate Verband (DDV) veröffentlicht unter www.derivateverband.de/DEU/Transparenz/CreditSpreads die CDS-Werte von Banken, die unter anderem Zertifikate emittieren. Zu den bonitätsstärkeren Instituten zählen derzeit LBBW (53 Basispunkte) und JP Morgan (64 Punkte) sowie UBS, Société Générale und HSBC (alle rund 75 Punkte). Die Commerzbank (128) und besonders die Deutsche Bank (225) stehen schon wesentlich schlechter da.


Falls man nun ähnliche Papiere von verschiedenen Emittenten entdeckt, die in etwa die gleichen Rendite-Risiko-Profile haben, liegt es nahe, sich für das Zertifikatehaus mit der besseren Bonität zu entscheiden. So hat die Deutsche Bank ein Discountzertifikat auf den DAX (ISIN: DE 000 DT9 1UG 3) emittiert, das einen Cap bei 10.500 Punkten sowie einen Discount von 6,50 Prozent hat und noch bis Ende September 2017 läuft. Notiert dann der DAX auf oder über dem Cap, erzielen Anleger mit dem Papier eine jährliche Rendite von 9,65 Prozent.

Die Société Générale, die aktuell deutlich bonitätsstärker als die Deutsche Bank ist, offeriert einen DAX-Discounter (ISIN: DE 000 SG9 S2H 5), der ebenfalls bis Ende September 2017 läuft, den gleichen Cap von 10.500 Punkten und einen ähnlichen Discount von 6,70 Prozent hat. Sollte der Cap erreicht oder überschritten werden, ergibt sich eine jährliche Rendite von zehn Prozent.

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Bildquellen: Lisa S. / Shutterstock.com, Kiselev Andrey Valerevich / Shutterstock.com

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