Drei US-Aktien mit chancenreichen Swing Trading-Setups!

Die anfänglich schwächere Eröffnung wurde im Tagesverlauf zu Käufen genutzt, sodass der S&P500 am Ende mit +0,22% und der Nasdaq Composite mit +0,07% aus dem Handel gingen.

Rückt der Ölpreis durch den Iran-Israel-Konflikt in den Fokus?

Ein sinkender Ölpreis ist ein guter Stimulus für die Weltwirtschaft. Nachdem Crude Oil im Februar ein Hoch um 110 USD gebildet hatte, kam er in den letzten Monaten bis auf 80 USD zurück. Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum und vor allem die Verlangsamung der BIP-Steigerung in China auf 7,6% führten zu leichteren Kursen. Allerdings hat sich der Preis seit Juli wieder gefangen und eine Aufwärtstendenz gebildet. Diese Bewegung geht mit der Erholung des Aktienmarktes einher. Zum einen dürfte die Risikofreude der Anleger zurückgekehrt sein und zum anderen beflügelt die Spekulation auf eine Erholung der Wachstumsraten in Europa, USA und China, nachdem die jeweiligen Notenbanken weitere geldpolitische Maßnahmen zur Unterstützung angekündigt haben.

Ausbremsen könnte eine wirtschaftliche Erholung ein rasant steigender Ölpreis. Erholt er sich schrittweise zusammen mit einer prosperierenden Wirtschaft, dann ist diese Entwicklung wenig Problematisch. Kritisch wird es bei schockartigen Reaktionen, die binnen weniger Tage zu einem steilen Anstieg führen. Am Wochenende sorgten Medienberichte für Unruhe, wonach Israel noch vor den US-Präsidentschaftswahlen im November einen Angriff auf den Iran plane. Der Wahrheitsgehalt ist nicht ermittelbar, aber die Unsicherheit könnte schon ausreichen, um den Ölpreis zu beflügeln. Als kritisch sind Niveaus oberhalb von rund 120 USD zu werten.

Berichtsaison hätte schlimmer ausfallen können

Die Berichtssaison zum zweiten Quartal hätte angesichts der Rezession in Europa und der Wachstumsverlangsamung in den USA und China schwächer ausfallen können. Gerade am deutschen Markt konnten DAX-Konzerne wie Henkel und die Deutsche Post sogar mit Prognoseanhebungen überzeugen, weil die global hervorragend aufgestellt sind und von den Steigerungen in den Schwellenländern profitieren. Mittlerweile haben in den USA 447 Unternehmen des S&P500 ihre Ergebnisse präsentiert. Auf den ersten Blick fielen diese gut aus, denn immerhin übertrafen 70% die Gewinnschätzungen. Für leichte Ernüchterung sorgt aber, dass lediglich 43% der Firmen die Umsatzprognosen der Analysten toppen konnten. Denn dieses Niveau entspricht dem niedrigsten seit dem ersten Quartal 2009. Mit besonderem Interesse werden in der neuen Woche die vielen Quartalsergebnisse einige spezialisierter Einzelhändler betrachtet, weil diese eine bessere Aussage über das Konsumverhalten liefern.

Neue Woche beginnt ruhig

Der Wochenstart beginnt ruhig, da keine wichtigen Wirtschaftsdaten anstehen. Erst am Dienstag geht es zur Sache, wenn die US-Einzelhandelsumsätze veröffentlicht werden und im weiteren Verlauf Arbeitsmarktdaten und Daten zur Industrieproduktion auf der Agenda stehen.

Wolverine World Wide (US-Kürzel: WWW): Bullisches Kursverhalten und doppeltes Kaufsignal trotz schwächerem Halbjahresbericht. Neuer Milliarden-Konzern entsteht!

Das Unternehmen ist ein führender Entwickler, Hersteller und Vermarkter von Freizeitschuhen und Bekleidung, Outdoor-, Arbeits- und Sicherheitsschuhen. Alleine im letzten Geschäftsjahr wurden rund 52 Millionen Paare in rund 190 Ländern verkauft. Dabei werden die Produkte unter verschiedenen Marken abgesetzt, welche sich beispielsweise durch den Preis differenzieren. Wettbewerbsvorteile sieht Wolverine World Wide durch seine hohe Markenbekanntheit, patentierte Designs und Bequemlichkeit des Schuhwerks sowie die große Bandbreite an Vertriebskanälen. Die Schuhe verkauft das Unternehmen in den USA, Kanada und Europa direkt an die Einzelhändler, Spezialläden, Internet-Shops und die Regierungsstellen. Zudem betreibt Wolverine World Wide rund 100 Stores in Nordamerika und U.K. Gleichzeitig ist das Marktumfeld sehr stark fragmentiert und durch einen hohen Wettbewerb geprägt.

Anfang Mai gab das Unternehmen zusammen mit den Private-Equity-Firmen Blum Capital Partners und Golden Gate Capital die Übernahme von Collective Brands im Volumen von 2 Mrd. USD bekannt. Collective Brands wird aufgespalten, wobei das Einzelhandels- und Großhandelsgeschäft der Marken Sperry Top-Sider, Saucony, Keds und Stride Rite an Wolverine World Wide geht. Damit wird ein zusätzlicher Umsatz von rund 1 Mrd. USD hinzugekauft! Somit entsteht ein Konzern mit einem Jahresumsatz von gut 2,5 Mrd. USD und einem starken Portfolio mit 16 Marken. Gerade das akquirierte Geschäft von Collective Brands hat auf internationaler Ebene noch viel Potenzial, da es in 2011 ca. 90% der Erlöse in Nordamerika erzielte. Wolverine World Wide hat mit einem internationalen Anteil von 32% schon eine stärkere geographische Diversifikation. Auf das 2012er Ergebnis wird die Akquisitionen noch keinen nennenswerten Einfluss haben, sondern sich erst ab 2013 bemerkbar machen. Es wird mit einem zusätzlichen Gewinn je Aktie von 0,25 – 0,40 USD in 2013 und 0,50 – 0,70 USD in 2014 gerechnet. Ziel ist ein Abschluss der Übernahme im August/September.

In den letzten fünf Geschäftsjahren steigerte Wolverine World Wide seinen Umsatz von 1,198 Mrd. USD auf 1,409 Mrd. USD. Der Nettogewinn stieg kontinuierlich von 92,8 Mio. USD auf 123,2 Mio. USD an. Lediglich im Rezessionsjahr 2009 kam es zu einem Rückgang auf 61,9 Mio. USD, welcher aber schon in der folgenden Geschäftsperiode kompensiert wurde. Pro Aktie blieben 2011 gut 2,54 USD hängen. Das erste Halbjahr 2011 verlief nicht so gut. Der Umsatz ging auf 635,5 Mio. USD zurück und der Nettogewinn schrumpfte auf 51,5 Mio. USD -13,8%). Belastet wurde das Geschäft von der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Europa. Zudem drückten Einmalkosten im Zusammenhang mit der Übernahme von Collective Brands den Ertrag um 0,06 USD/Aktie. Ansonsten wäre der Nettoprofit unverändert gewesen. Da für das zweite Halbjahr stärkere Aufträge erwartet werden, wurde die Jahresprognose mit einem Umsatz von 1,46 – 1,5 Mrd. USD bestätigt. Pro Aktie will das Unternehmen 2,7 – 2,8 USD verdienen, bereinigt um Aufwendungen im Zuge der Akquisition. Analysten erwarten einen Gewinn von 2,69 USD/Aktie, der in 2013 auf 3,12 USD/Aktie wächst. Damit beträgt das KGV13e vergleichsweise moderate 14.

Vergangene Woche markierte die Aktie um 47 USD ein neues Allzeithoch. Anschließend kam es zu einer Konsolidierung über drei Tage. Weil jeweils niedrigere Tagestiefs entstanden, bildete sich ein Rivalland Swing Trading Long-Signal. Zudem entstand aufgrund der Trendstärke und 1-2-3-Korrektur ein 1234er nach Jeff Cooper. Wenn Wolverine World Wide am heutigen Montag über 45,35 USD steigt, dann wird das Kaufsignal ausgelöst. Gemäß dem Regelwerk liegt das Stoppniveau bei 44,59 USD.

Aktie: Wolverine World Wide
Kürzel / WKN: WWW / 855987
Signal: Rivalland Swing Trading Long, 1234er
Stopp-Buy: 45,35 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 44,59 USD
Zielbereich: 50 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Medtronic (US-Kürzel: MDT): Aktie bildet ein Swing Trading Long-Signal!

Das Unternehmen ist ein führender Hersteller von Produkten und Therapien mit Fokus auf die Behandlung von chronischen Krankheiten. Tätig ist Medtronic in den Bereichen Rhythmologie, Wirbelsäulenchirurgie, Navigation und Bildgebung, Herzchirurgie, Neurologie, HNO-Heilkunde und Diabetes. Zu den Produkten gehören beispielsweise Herzschrittmacher, Defibrillatoren, Herzklappen und Insulinpumpen.

In der Periode 2008 bis 2012 weitete Medtronic seine Erlöse von 13,186 Mrd. USD auf 16,184 Mrd. USD sukzessive aus. In jedem Jahr wurde ein Zuwachs verzeichnet. Die Bruttomarge war um 76% stabil. Der Nettogewinn erhöhte sich von 2,138 Mrd. USD auf 3,617 Mrd. USD und stagnierte lediglich in 2011. Pro Aktie verdiente der Medizintechnikkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 gut 3,24 USD/Aktie. Analysten sind optimistisch, dass sich der positive Gewinntrend auf 3,66 USD/Aktie und 3,85 USD/Aktie fortsetzt. Ein 11er KGV ist nicht zu teuer.

Erst seit einigen Wochen zeigt der Aktienkurs einen Aufwärtstrend. Die letzten drei Tage waren von einer Gegentrendbewegung geprägt, die aber sehr bullisch verlief. Diese Konsolidierung führte zur Bildung eines Rivalland Swing Trading Long-Signals, welches auf weiter steigende Kurse hindeutet. Ausgelöst wird es bei einem Kursanstieg am heutigen Montag über die Marke von 40,26 USD. Der Stoppkurs muss bei 39,61 USD platziert werden.

Aktie: Medtronic
Kürzel / WKN: MDT / 858486
Signal: Rivalland Swing Trading Long
Stopp-Buy: 40,27 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 39,61 USD
Zielbereich: 44 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Salesforce.com (US-Kürzel: CRM): Short-Signale am Widerstandsbereich

Salesforce bezeichnet sich selbst als Marktführer im Cloud-Computing und CRM (Customer-Relationship-Management). Hinter dem Begriff CRM verbirgt sich die Kundenpflege, welche die Fokussierung eines Unternehmens auf den Kunden und die Gestaltung der Kundenbeziehungsprozesse beschreibt. Bei einem CRM-System werden alle Beziehungen eines Unternehmens mit seinen Kunden in einem Anwendungssystem zusammengefasst. Das betrifft Prozesse des Marketings, Verkaufs und Service die koordiniert und im Sinne der Kundenzufriedenheit optimiert werden. Das Besondere ist, dass Kunden von Salesforce.com keine eigene Hardware- und Softwareumgebung aufbauen und warten müssen, sondern die Software online zur Verfügung steht. Das einzige Hilfsmittel, welches benötigt wird, ist der Browser. Weil damit eine deutliche Kostenersparnis einhergeht und eine hohe Flexibilität gewährleistet ist, erfreuen sich die Lösungen von Salesforce.com einer großen Beliebtheit. Für die Inanspruchnahme zahlt der Kunde lediglich eine monatliche Nutzungsgebühr. Da die Kosten mit von der Anwenderzahl abhängen, sind die Lösungen auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geeignet.

Aufgrund des Cloud-Trends in der IT-Branche steigerte Salesforce seine Umsätze in den letzten fünf Jahren von 680,6 Mio. USD auf 2,12 Mrd. USD. Hohe F&E-Investitionen sowie Marketingaufwendungen ließen aber keine Gewinndynamik entstehen. Zwischen 2007 und 2010 bewegte sich das Nettoergebnis zwischen 18,3 und 80,7 Mio. USD. 2011 wurde ein Verlust von 11,5 Mio. USD ausgewiesen. Im ersten Quartal 2012 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 695,4 Mio. USD (+38%) sowie einen Nettoverlust von 19,5 Mio. USD. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird ein Nettoverlust von 0,45-0,48 USD/Aktie (GAAP-Basis) prognostiziert. Auf non-GAAP-Basis dürfte das Ergebnis bei 1,60-1,63 USD/Aktie landen. Der Umsatz soll laut Salesforce auf 2,97 – 3 Mrd. USD zunehmen. Analysten erwarten einen Gewinn von 1,53 USD/Aktie und 2,02 USD/Aktie in der nächsten Periode. Damit beträgt das KGV üppige 69! Das KUV notiert über 6. Die Bewertung impliziert, dass Salesforce in der Zukunft seine Marketingausgaben deutlich reduzieren kann und dann eine hohe Gewinndynamik einsetzt sowie eine weitere Penetration der Lösungen im Unternehmensbereich.

Die Aktie vollzog in den letzten Tagen eine dynamische Gegentrendbewegung in die Nähe der jüngsten lokalen Hochs um 140 USD. Derartige Bewegungen sind ein typisches Charakteristikum für den Wert. Aus charttechnischer Sicht entstand ein Rivalland Swing Trading Short-Signal. Dieses könnte nun zu einem Rücksetzer führen, weil es am Widerstandsbereich entstand. Fällt Salesforce am heutigen Montag unter 137,52 USD, dann wird das Short-Signal ausgelöst. Der Stoppkurs sollte gemäß dem Regelwerk bei 141,25 USD platziert werden.

Aktie: Salesforce.com
Kürzel / WKN: CRM / A0B87V
Signal: Rivalland Swing Trading Short
Stopp-Sell: 137,51 USD
Stopp-Loss nach Ausführung: 141,25 USD
Zielbereich: 120 USD
Haltedauer: 3 bis 14 Tage

Tradingliste

W.W. Grainger schüttete letzte Woche eine Dividende von 0,80 USD/Aktie aus. Daher wird der Kaufkurs um diesen Betrag reduziert.

Long-Trade:
Kauf Wolverine World Wide (US-Kürzel: WWW) mit Stopp-Buy 45,35 USD, Stoppkurs bei 41,84 USD.

Short-Trade:
Keiner

Offene Positionen:
Kauf W.W. Grainger (US-Kürzel: GWW) zu 204,39 USD, Stoppkurs bei 189,14 USD

Abgeschlossene Transaktionen:
Omnicom Group: Leerverkauf zu 48,55 USD, Eindeckungskauf zu 48,06 USD
Quanta Serivces: Kauf zu 23,60 USD, Verkauf zu 22,47 USD
Align Technology: Kauf zu 34,9 USD, Verkauf zu 33,99 USD
Salesforce.com: Leerverkauf zu 136,52 USD, Eindeckungskauf zu 142,48 USD
Tiffany & Co.: Leerverkauf zu 56,04 USD, Eindeckungskauf zu 53,09 USD
Ross Stores: Kauf zu 66,24 USD, Verkauf zu 65,15 USD
Under Armour: Kauf zu 102,99 USD, Verkauf zu 100,10 USD
Procter&Gamble: Leerverkauf zu 62,56 USD, Eindeckungskauf zu 63,20 USD
Stratasys: Kauf zu 44,72 USD, Verkauf zu 44,88 USD
Kansas City Southern: Leerverkauf zu 66,54 USD, Eindeckungskauf zu 65,76 USD
ICU Medical: Kauf zu 52,03 USD, Verkauf zu 50,94 USD
Church & Dwight: Kauf zu 53,05 USD, Verkauf zu 53,11 USD
Air Methods: Kauf zu 92,56 USD, Verkauf zu 90,51 USD
BJS Restaurants: Leerverkauf zu 45,29 USD, Eindeckungskauf zu 44,17 USD
Thor Industries: Leerverkauf zu 29,18 USD, Eindeckungskauf zu 30,51 USD
Cameron: Leerverkauf zu 47,73 USD, Eindeckungskauf zu 45,76 USD
Cerner: Kauf zu 80,58 USD, Verkauf zu 77,99 USD
Harley-Davidson: Kauf zu 50,94 USD, Verkauf zu 49,42 USD
Foot Locker: Kauf zu 30,48 USD, Verkauf zu 30,56 USD
Fossil: Kauf zu 132,08 USD, Verkauf zu 126,8 USD

Jörg Meyer ist ein Urgestein der deutschen Trader Szene mittlerweile seit über 10 Jahren als Trader aktiv und in den Trader-Foren bekannt. Nach seinem VWL-Studium widmet er sich nun hauptberuflich als professioneller Trader dem Trading-Geschäft und schreibt exklusiv für finanzen.net diesen Swing Trading Service.

Swing Trading ist ein Trading-Ansatz mit dem Ziel, kurzfristige Auf- und Abwärtsbewegungen an den Märkten systematisch auszunutzen. Ein Swing Trader versucht explizit kleinere und größere Marktschwankungen gezielt auszunutzen. Die Haltedauer eines Trades reicht dabei von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

In dieser Swing Trading Rubrik handeln wir die Strategien von Marc Rivalland sowie den 1-2-3-4er von Jeff Cooper. Diese Handelsansätze bieten ein klar definiertes Regelwerk und sind optimal für berufstätige Trader geeignet, da sowohl der Einstieg (über eine Stopp-Buy Order) als auch der Ausstieg (über eine Stopp-Sell Order) eindeutig definiert sind. Die Orders können daher meist bereits vor Börseneröffnung platziert werden.

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