Vermögensverwalter-Kolumne

Keine Gefahr fürs Öl

14.02.11 09:28 Uhr

Keine Gefahr fürs Öl | finanzen.net

Die Unruhen, die von Tunesien über Ägypten bis in den Libanon schwappen, ...

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... haben eines gemeinsam: Sie stellen keine Bedrohung für die Ölförderung und -lieferung dar. Aber sie zeigen die wachsende wirtschaftliche Bedeutung der Region.

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Von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln

Der Anstieg der Ölpreise in den vergangenen Tagen ist eine Folge der politischen Situation in der Region. Groß-Verbraucher decken sich mit zusätzlichen Reserven ein, Spekulanten setzen auf einen weiteren Anstieg des Ölpreises. Der Grund: Die Unruhen in Tunesien und Ägypten könnten auf die gesamte Region übergreifen und damit die Ölversorgung gefährden. Das aber ist nicht zu erwarten.

Zwar ist bislang noch nicht abzusehen, wann es zu einer Stabilisierung kommen wird. Dass die Unruhen aber nicht wie ein Flächenbrand von Land zu Land springen, ist heute bereits sichtbar. Warum? Weil die Länder, die über das Öl verfügen, ganz anders aufgestellt sind. Ihren Bürgern geht es, anders als in Tunesien oder Ägypten, sehr gut. Weder in Kuwait noch in den Emiraten werden sich die Menschen gegen ihre Regierungen auflehnen. Warum auch, wird doch das Geld aus dem Ölexport dazu genutzt, die eigenen Staatsbürger gut zu stellen.

Bevölkerung in Saudi-Arabien stellt Forderungen

Anders ist die Lage höchstens in Saudi-Arabien. Hier drängt die junge Generation auf mehr Teilhabe am Reichtum, fordert Freiheiten durchaus auch im politischen Sinn. Eine echte Gefahr ist darin aber – noch – nicht zu sehen. Denn gerade die konsumfreudige Jugend sorgt derzeit für immense Wachstumsraten in Saudi-Arabien – aber auch in den anderen Ländern des Nahen Ostens.

Ohnehin ist es ein Zeichen der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung der arabischen und nordafrikanischen Staaten, dass in den Berichten über die Unruhen immer wieder auf die wirtschaftlichen Konsequenzen Bezug genommen wird. Das zeigt, dass die Region als Wirtschaftsraum wichtiger wird.

Unsicherheiten eingepreist

Innere Unruhen werden die Ölstaaten also nicht nachhaltig destabilisieren. Externe Konflikte, etwa durch einen Ausbruch der Spannungen zwischen Israel und dem Iran, hätten dagegen eine direkte Wirkung. Genau wie im Fall des Irak, der bereits seit Jahren als großer Unsicherheitsfaktor gilt, ist dies beim Ölpreis aber schon eingepreist. Langfristig sieht die Ölpreisentwicklung deshalb auch nicht so alarmierend aus wie auf kurze Sicht.

Die Aktienmärkte der Region haben auf die Unruhen ebenfalls reagiert. Die maßgebliche Börse ist dabei die von Ägypten, wo die Börse zunächst heftige Verluste erlitt und dann geschlossen blieb. Schwierig kann dies höchstens für die Fonds werden, die einen großen Teil ihres Vermögens in ägyptischen Papieren halten, hier drohen hohe Abschläge.

Trotzdem bleibt die Region eine der attraktivsten Gegenden für Investments. Denn die grundlegende Geschichte ist intakt: Der Konsum boomt, die junge Mittelschicht gibt viel Geld für ein gutes Leben aus, in Bildung wird stark investiert – und über allem liegt der Ölreichtum, der für eine dauerhafte Finanzierung sorgt.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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